Guillaume Faye
Auszug aus Kapitel XI des letzten bei Arktos erschienenen Faye-Titels, A Global Coup, ist ein Aufruf zur Solidarität unter allen Menschen europäischer Herkunft und stellt eines von Fayes kühnsten Konzepten vor: den geopolitischen Block, der alle europäischstämmigen Völker vereint und den Faye ›Septentrion‹ nennt.
Mich treibt eine gewisse Solidarität, sozusagen eine ethnische Verwandtschaft, mit allen Amerikanern europäischer Abstammung (und mit allen Angehörigen des britischen Commonwealth, die der gleichen Kategorie angehören). Gegenüber den frankophonen Bevölkerungsgruppen in Übersee hege ich nicht die gleichen Gefühle. Das hat natürlich nichts mit dem notwendigen Kampf gegen die amerikanische Politik und insbesondere gegen die derzeitige Politik Washingtons zu tun. Im Gegensatz zu einigen Mitgliedern unserer identitären Strömungen freue ich mich nicht über den demografischen Rückgang der weißen (und insbesondere der WASP-)Bevölkerung in den USA, denn ich teile die Gefühle, die Georges Suffert und Claude Chaunu in ihrem 1976 erschienenen Buch ›Die weiße Pest‹ geäußert haben, das eine Vorwarnung darstellt. Auch ich halte eine globale Solidarität mit allen Völkern europäischer Herkunft im 21. Jahrhundert für wichtiger als die geopolitischen Rivalitäten, die die Weißen spalten.
Ich weiß, daß meine Haltung in den Augen der herrschenden Ideologie eine „Sünde“ ist. Vergib mir nicht, um Himmels willen! Kulturell stehe ich der angelsächsischen Zivilisation näher als der muslimisch-arabischen und den „frühen Künsten“ des afrikanischen Kontinents. Ich würde lieber das Astronautische Museum in Washington besuchen als das künftige Museum der „primitiven Künste“, das der Dritte-Welt-Mann Jacques Chirac errichten will. Auch würde ich meine Kinder lieber auf eine amerikanische Universität schicken, als sie an einer islamischen studieren zu lassen. Ich würde natürlich die französischen Universitäten bevorzugen, aber wenn man bedenkt, was aus ihnen geworden ist…
Genug des Deliriums: Die Behauptung, wir seien „sehr weit entfernt“ von unserer verwandten amerikanischen Zivilisation (ich habe bewußt nicht das Wort „Geschwister“ verwendet), hält einer Überprüfung nicht stand, auch wenn es in der Tat möglich ist, große Unterschiede zwischen unseren europäischen Werten und den von den Amerikanern vertretenen Werten festzustellen. Tatsache ist jedoch, daß diese Unterschiede im Vergleich zu dem Abgrund, der uns von der arabisch-islamischen und asiatischen Sphäre trennt, im wesentlichen sehr gering sind. Sollte jemand beabsichtigen, eine Dissertation über das Thema der europäischen Geschichte (von Mykene bis in unsere Zeit) zu schreiben, würde ich ihm raten, sich auf die an amerikanischen Universitäten verfügbaren Informationen zu stützen und nicht auf irgendwelche Dokumente, die von islamischen oder Dritte-Welt-Universitäten zur Verfügung gestellt werden. Es gibt jedoch viele Denker und Gelehrte, die für die Stimme des gesunden Menschenverstands völlig taub sind. In der Tat sind all diese professionellen Anti-Amerika-Hysteriker nichts weiter als verlogene Heuchler. Wenn sie die Wahl hätten, würden sie lieber in Boston oder San Francisco leben als in Algier oder gar Barbès.
Auch wenn die Amerikaner historisch gesehen Europa ablehnen, und ungeachtet der Tatsache, daß die amerikanische Regierung strategisch, wirtschaftlich und geopolitisch vorübergehend die Rolle des furchterregenden Gegners Europas übernommen hat, bin ich davon überzeugt, daß sich das weiße Amerika und das weiße Europa zwangsläufig einander annähern werden (beide erleben schließlich einen Niedergang auf ihrem eigenen Boden). Gibt es einen wirklichen Grund für das Fortbestehen der gegenwärtigen Situation? Washingtons „NAI“ (Next Age Institute) wird vielleicht von den neuen historischen Umständen einer geo-ethnischen Konfrontation hinweggefegt werden; ich ziehe den letzteren Ausdruck dem eines „zivilisatorischen Kampfes“ vor. Die gegenwärtige geostrategische Spaltung darf nicht über die ethnische Realität von morgen hinwegtäuschen, die Realität einer Welt, in der sich die Weißen immer mehr bedroht und in einer Minderheitsposition befinden und daher gezwungen sein werden, sich neu zu formieren. Die große Mehrheit unserer westlichen Eliten ist natürlich völlig blind für solche Vorhersagen, da sie nur kurzfristige Entwicklungen sehen und durch ihre eigene kosmopolitische Ideologie gelähmt sind.
Kehren wir an dieser Stelle zur Ausgangsfrage zurück: Wäre es nicht möglich, die zugegebenermaßen mythische Vorstellung von ›Euro-Sibirien‹, auf die ich an anderer Stelle näher eingegangen bin, mit dem Konzept des ›Septentrions‹ zu verbinden, einer Vorstellung, die natürlich sehr vage ist, aber dennoch wahr werden kann, auch wenn wir noch nicht vorhersagen können, welche historische Gestalt sie annehmen wird?
Obwohl wir uns seine genaue Form nicht vorstellen können (im Gegensatz zu uns verfügt die Geschichte jedoch über die nötige Voraussicht), läßt sich das ›Septentrion‹ als Zusammenschluß aller Völker albo-europäischer Abstammung auf der nördlichen Hemisphäre definieren, der sich von Nordamerika über Europa bis zur Russischen Föderation erstreckt, zusätzlich zu zwei entscheidenden septentrionalen Erweiterungen: Argentinien und Australien.
Ich bin mir sehr wohl bewußt, daß sich ein solcher Mythos als falsch und unzutreffend erweisen könnte und daß er all diejenigen schockieren würde, die sich an die herrschende ideologische Hegemonie halten, sowie alle Antiamerikaner, Proamerikaner (da eine amerikanische Vorherrschaft nicht mehr möglich wäre) und natürlich alle Universalisten und Globalisten, die sich mit dem Christentum, der Linken, dem Liberalismus, dem Islam usw. identifizieren. Diese Vorhersage über die mögliche (und wünschenswerte) Entstehung eines ›Septentrions‹ setzt zweifelsohne das Verschwinden der USA, wie wir sie kennen, voraus, das wahrscheinlich im Zuge einer territorialen Aufteilung und der Abtretung einer Reihe von Staaten erfolgen wird.
Ein Traum und eine Utopie, sagen Sie? Gibt es irgendjemanden, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Aufstieg des Islam, den Ausbruch der Religionskriege, den Zusammenbruch des Kommunismus, die rasante Dritte-Weltisierung Europas usw. vorausgesehen hätte? Trotz aller aufschlußreichen Hinweise lautet die Antwort: niemand, und das gilt insbesondere für die Intellektuellen. Spengler war der Einzige, der bereits in den 1920er Jahren einige dieser Vorzeichen erkannt hat. Und im 21. Jahrhundert wird die Geschichte noch schneller voranschreiten.
Die weiße amerikanische Mentalität kann sich noch ändern, und sie wird sich ändern als Ergebnis der Stürme, die zwangsläufig losbrechen werden (unabhängig davon, ob diese Stürme ethnischer, wirtschaftlicher, religiöser oder sonstiger Natur sind). Die derzeitige amerikanische Regierung ist von geringer Bedeutung und ihre Anwesenheit nur vorübergehend. Das Gleiche gilt für die „kapitalistische Globalisierung„, ein liberaler Traum, dessen Dummheit der des universellen „alternativ-globalistischen“ Kommunismus in nichts nachsteht. Wer sagt denn, daß sich die Mentalitäten nicht drehen und die derzeitigen Ideologien unter dem Einfluß der aufkommenden Stürme zusammenbrechen werden? Wir dürfen die Welt nicht durch das schmale, kleine Ende unseres Fernglases wahrnehmen, sondern durch sein großes Ende, das uns erlaubt, alle ankommenden Asteroiden zu sehen.
Seltsamerweise sind diejenigen, die am meisten vom Wahrheitsgehalt solcher Theorien überzeugt sind(und sie zugleich fürchten), keine anderen als die Vertreter und Eliten der ›Dritten Welt‹ (unabhängig davon, ob sie Muslime sind oder nicht), die ihren Angriff auf die Weiße Welt begonnen haben. Der Grund dafür ist, daß diese Länder des Südens und die zahlreichen Bevölkerungsgruppen, die sich in Europa und Amerika niedergelassen haben, ein Geschichtsbild vertreten, das von unseren westlichen Eliten als widerwärtig angesehen wird: Die langfristige Infrastruktur, die das Schicksal der verschiedenen Völker umgibt, spiegelt die ethnischen und demografischen Machtverhältnisse wider.
Seit Ptolemäus war keine multiethnische oder gar multirassische Gesellschaft mehr in der Lage, auf Dauer zu funktionieren. Wie könnte man diese Tatsache jemals ändern? Vielleicht durch eine Art ideologisches Wunder? Nach dem Tagtraum der universellen Rassenmischung und dem Wahn des europäischen und amerikanischen „Kommunitarismus“ unter der Autorität eines föderalen und integrierenden Nationalstaates, der zum Scheitern verurteilt war, treten wir nun unweigerlich in eine Zeit der ethnischen Konsolidierung ein, gleichsam durch einen Schwenk des Pendels. Noch kann niemand genau vorhersagen, auf welche Weise sich diese weltweite Solidarität der Ureinwohner Europas vollziehen wird, und niemand kann sicher sein, ob sie sich auf einzelnen Mikroebenen vollziehen oder globale Ausmaße annehmen wird. Eines ist jedoch sicher: Die Idee lauert bereits hinter der nächsten Ecke, wie ein Vagabund. Sie dringt zunächst in Form eines schelmischen Gedankens in die Köpfe der Menschen ein, um dann wie eine Bombe zu explodieren und sich als eine Art vitale Notwendigkeit aufzudrängen, sobald alle notgedrungen zur Ordnung aufgerufen sind.
Erlauben Sie mir, noch einmal zu betonen, daß das ›Septentrion‹ nur ein Mythos ist, der nicht den gegenwärtigen Stand der Dinge widerspiegelt, sondern für die zukünftigen Entwicklungen steht, deren Umrisse heute schon zu erkennen sind. In Anbetracht der immer schneller werdenden Umgestaltung unseres Planeten bin ich persönlich der Meinung, daß das heute noch zu beobachtende amerikanisch-europäische Konfrontationsmodell aufgrund des evolutionären Drucks zu Ende gehen wird. Das Modell ›Septentrion gegen Aliens‹ scheint mir wahrscheinlicher, obwohl ich mich irren könnte. Und doch habe ich mich nicht geirrt, als ich Anfang der 1980er Jahre den Untergang der UdSSR und die islamische Welle vorhersagte.
Ich möchte nun einige Leute beruhigen, vor allem die Anti-Amerikaner unter ihnen: Der Begriff des ›Septentrions‹ ist keineswegs unvereinbar mit dem von ›Euro-Sibirien‹, denn sein Zentrum kann nur auf unserem eigenen Kontinent und Mutterland liegen, das als physischer, geistiger und geopolitischer Mittelpunkt dessen fungiert, was als „weiße Rasse“ bezeichnet werden muß. Darüber hinaus setzt dieses ›Septentrion‹ nicht nur den Untergang Amerikas voraus (denn es wird in seiner jetzigen Form nicht weiterbestehen), sondern auch die mögliche Heimkehr einiger Amerikaner europäischer Abstammung in die Sphäre eines neuen ethnozentrischen und eurozentrischen Imperiums. Das ›Septentrion‹ wird das Ende des amerikanischen Traums markieren und mit der Rückkehr des verlorenen Kindes in seinen europäischen, elterlichen Schoß zusammenfallen.
Quelle: https://arktos.com/2023/08/10/solidarity-with-white-america/
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