
Silvano Lorenzoni
La Democrazia
Ins Deutsche übersetzt von Dr. Stephan-Alexander Thomas
Kürzlich veröffentlichte Massimo Fini [1], einer der wenigen Journalisten im italienischsprachigen Raum, der über eine solide Bildung verfügt, einen interessanten Aufsatz, in dem er sich mit dem Phänomen Demokratie auseinandersetzt. Er vermochte nicht zu spezifizieren, was Demokratie eigentlich ist, da es sich dabei um ein schwer faßbares Konzept handelt, jedoch gelang es ihm zu erläutern, was Demokratie nicht ist. Und das allein ist schon sehr nützlich. Er stellte nämlich klar, welche Phänomene sich tatsächlich dort abspielen, wo Regierungen existieren, die sich selbst als demokratisch definieren – und das heißt heutzutage letztlich überall. Massimo gelangte zu der Feststellung, daß es überall eine Machtverwaltung durch eine Versammlung von Mafiosi gebe, d.h. von kriminellen oder wirtschaftsoffiziellen Oligarchen. Darüber hinaus habe „Demokratie“ nichts mit jener Freiheit oder Gerechtigkeit zu tun, mit dem dieser Begriff in den Medien immer assoziiert werde. Es lohnt sich daher, sich mit dem Thema Demokratie auseinander zu setzen.
Zunächst muß klargestellt werden, daß das Wort Demokratie zu demjenigen lexikalisch-historischen Fetisch geworden ist, dessen Wert und Bedeutung am meisten übertrieben wird. [2] Heutzutage muß nämlich geradezu jeder, der Politik betreibt, „demokratisch“ sein. Das Wesen der Demokratie wird dabei noch nicht einmal näher erklärt, es wird einfach vorausgesetzt, sich zur Demokratie zu bekennen. Es gibt deshalb keinen Herrscher oder Herrschaftsaspiranten, der sich nicht wenigstens formal zur Demokratie bekennt, und machtpolitische Kämpfe werden normalerweise mit dem Vorwurf oder Gegenvorwurf geführt, nicht demokratisch genug zu sein – und zwar ausnahmslos, ohne daß die Akteure überhaupt wissen, wovon sie reden.
In diesem Zusammenhang wollen wir uns an Spengler anlehnen. Oswald Spengler [3] beabsichtigte nämlich, eine Physiognomik der Geschichte zu erstellen, d.h. eine Analyse derselben, wie sie in ihrer bloßen Erscheinung gewesen ist. Damit wollte er deren eigentliche Mechanismen aufzeigen, und nicht eine Untersuchung anstellen, die sich an vorgefaßten Schemata orientiert.
Auch der Verfasser dieses Essays will eine physiognomische Analyse des demokratischen Phänomens vornehmen, um dessen konzeptuellem und ideologischem Kern so nahe wie möglich zu kommen. Dasselbe geschieht durch eine strukturelle Untersuchung jener Bewegungen und politischen Ideologien, die sich als demokratisch bezeichnen, sowohl auf der theoretischen als auch auf der oft tragischen praktischen Ebene [4], d.h. so wie Demokratie nach dem ausdrücklichen Eingeständnis ihrer Vertreter ist und gewesen ist, und nicht, wie sie „hätte sein sollen“ bzw. wie diejenigen behaupten, die an ökonomischen, soziologischen, religiösen und anderen Sophismen festhalten. Inhaltsleere Sätze wie „Das ist keine echte Demokratie„, „Sie sind keine echten Demokraten„, „dieses (entschlossene) Land ist noch nicht demokratiereif“ werden diesbezüglich gebetsmühlenartig permanent wiederholt. „Es ist einfach nicht wahr, daß die Demokratie in bestimmten Ländern versagt, stattdessen gibt es, wie allgmein bekannt ist, Länder, die an der Demokratie scheitern.“ [5]

zwd Politikmagazin
Wir beginnen damit, zunächst einmal die so oft wiederholte und deshalb doch nicht wahrere Phrase zu liquidieren, daß die Demokratie ein politisches System sei, das in den Händen aller liege. Das beinhaltet nämlich schon einen Widerspruch zum Begriff der Herrschaft (Demokratie = Herrschaft des Demos), weil eben die Herrschaft bzw. die Macht nicht in den Händen eines jeden liegen kann, ohne aufzuhören Macht zu sein; denn der Begriff der Macht impliziert, daß es solche gibt, die befehlen, und solche, die gehorchen.
Die Tatsache, daß jede Form von Herrschaft absolutistisch ist, wurde bereits von konterrevolutionären Denkern des frühen 19. Jahrhunderts wie z.B. von Joseph de Maistre explizit erörtert, im späten 19. Jahrhundert aber auch auf der Linken von Anarchisten wie insbesondere Michail Bakunin ganz deutlich gesehen. Letzter fordert sogar, daß alle Regierungen bekämpft werden müßten, weil sie alle Diktaturen seien.[6] Danach kann die sinnlose Behauptung, daß Demokratie das Gegenteil von Diktatur sei, sofort verworfen werden, auch wenn sie von den Medien noch so oft und wie besessen in die Köpfe gehämmert wird. Jede politisch-soziale Struktur, d.h. alles außer dem reinen politischen und sozialen Chaos, ist nämlich von Natur aus zwangsläufig eine Diktatur.

Michail Alexandrowitsch Bakunin (1814-1876), Bild: Ullstein
Wir bekommen auch oft zu hören, daß demokratische Systeme, auch wenn dort die Macht nicht in den Händen von jedermann liege, so doch in den Händen solcher liege, die von der Mehrheit der Regierten (nicht weniger als 50% plus 1) [7] akzeptiert würden , und daß der Wille dieser Phantommehrheit durch das Wahlrecht gedeckt sei, vorzugsweise durch ein allgmeines Wahlrecht, das Benito Mussolini als Papierspiel bezeichnete.
Marxisten behaupten, nur die Diktatur des Proleatriates sei echte Demokratie. Es war ferner Jean-Jacques Rousseau [8], einer der wichtigsten geistigen Väter demokratischen Denkens, der erklärt hatte, daß „der allgmeine Wille“ nicht unbedingt der Wille der Mehrheit sei, sondern das, was allgemeiner Wille sein solle. Und genau diese leider sehr selten zitierte Prämisse Rousseaus wird auch von jeder Machtstruktur, die von sich behauptet, demokratisch zu sein, angewendet.
Und hier ist auch bereits anzumerken, daß nur sehr reiche Privatpersonen über die Mittel und Möglichkeiten verfügen, sich unabhängig von politischen Parteien oder anderen ausufernden und sogar überstaatlichen Organisationen als Kandidaten für eine Wahl präsentieren können. Generell müssen wir deshalb sowohl in den früheren sogenannten Volks-Demokratien marxistischer Ideologie als auch in den „demokratischen“ liberalen Demokratien, die heute überall die Regel sind, hinsichtlich der tatsächlichen Machtverwaltung von Parteipolitik sprechen; denn sobald sie ein Stück oder die gesamte Macht ergriffen haben, machen die Parteien den Wählerwillen rückgängig, ohne sich dabei an diejenigen zu erinnern, die ihnen mit ihrer Stimme die öffentliche Verwaltung übertragen haben.
Da es sich bei dem heute überall angewandten Verfahren zur Verteilung von Machtanteilen immer um ein irgendwie geartetes Wahlrecht handelt, kann man zu recht von Suffragiokratie (dt. Herrschaft durch Wahl) sprechen. [9] Entsprechend wurde auch das Wort „Demokratie“ von großen Köpfen wie Oswald Spengler und Julius Evola als Synomym für „Suffragiokratie“ gebraucht, d.h. als die Art von sozialpolitischem System, in dem jeder Partei in regelmäßigen Abständen ein Prozentsatz an Macht zugeteilt wird, der auf der Grundlage des Ergebnisses eines Verfahrens namens Wahl beruht.
Über Sprüche wie den, daß „der Wähler wisse, was er bei Wahlen tue„, sollte man nur lachen. Abgesehen von seinen spezifischen Bedürfnissen, Ambitionen oder persönlichen Ressentiments ist der Wähler normalerweise nämlich ein politischer Analphabet. Die Parteien und die Mächtigen müssen ihn deshalb schon umkreisen, um ihn überhaupt erst einmal davon zu überzeugen, seine Stimme abzugeben oder vielleicht an sie zu verkaufen. Und das kann in der Regel nur durch den Start der großen Trommel zu jenen Zirkusparaden geschehen, die Wahlkämpfe genannt werden, und mittels der Methoden der Massenpsychologie geführt werden.

Bild: Daniel Kubirski
Ein Wahlkampf ist teuer und normalerweise erzielen darin diejenigen Parteien die größten Erfolge, die es sich leisten können, den betreffenden Wahlkampf so umfangreich und weitläufig wie nur möglich auszugestalten. Infolgedessen liegt unterhalb der suffragiokratischen Struktur die Macht mit ziemlicher Sicherheit in den Händen derer, die über ein Maximum an Mitteln verfügen, um die Wähler insbesondere mittels der Medienwaffe davon zu überzeugen, ihnen ihre Stimme zu geben bzw. zu verkaufen.
Die Macht wird daher in den Händen derer liegen, die Geld für den Wahlkampf geben, weil niemand einen Wahlkampf ohne garantierte Gegenleistung finanziert. Und da die maximale Finanzkraft in den Händen internationaler Geldverleiher liegt, haben wir hier die vollkommene Geldherrschaft vor uns. Spengler hat vor einem Jahrhundert als erster gesagt, daß „Demokratie“ – so viel wie „Suffragiokratie“ – nur ein Instrument in der Hand von Menschen mit großen finanziellen Ressourcen ist und sein kann.
Manchmal kommt es jedoch vor, daß die Finanziers in historischen Extremsituationen, die oft mit dem Auftreten einer außergwöhnichen Persönlichkeit einhergehen, die Kontrolle über die Wähler verlieren. Unter solchen Umständen kann es vorkommen, daß die Realität die virtuelle Ebene, die das Werkzeug der Herrscher des Geldes ist, umgeht und Ergebnisse zeitigt, die jede Programmierung sprengen. Das wissen die Finanzgewaltigen, weil sie es zuweilen auch schon am eigenen Leib erfahren haben. Sie hoffen deshalb, in Zukunft nicht mehr unvorbereitet erwischt zu werden.
Evola bemerkte über das System der angeblich demokratischen Wahlen, dasselbe gebe einerseits zu, die Blinden zu führen, behaupte aber andererseits zugleich, daß der Blinde selbst entscheide, was er sehe und nicht sehe. Adolf Hitler definierte dasselbe System als Diktatur der Mehrheit und fügte hinzu, daß die Mehrheit aus Untentschlossenen, Selbstsüchtigen und Feigen bestehe.
Darüber hinauszugehen und zu behaupten, die Demokratie bzw. Suffragiokratie sei eine Diktatur der Dummköpfe wäre ein Kurzschluß, weil Dummköpfe niemals regieren -– aber auch das ist falsch, weil die Schlauen Marionetten arglistiger Shylocks sind, von deren Finanzierung sie abhängen. Es war ein Agent der Hochfinanz, der Jude Walther Rathenau [10], der eine der besten Definitionen der Demokratie überhaupt in Umlauf brachte: „Die Demokratie ist eine Diktatur der Wissenden und die kluge Lenkung des Stimmviehs.“ Im Klartext: Die Lenkung von Hornochsen.

Politische Karikatur von Adolf Oberländer, 1886 in den Fliegenden Blättern erschienen
Wenn Du, lieber Leser, durch die ganze Geschichte „scrollst“, wird Dir die Tatsache auffallen, daß „Demokratie“ ein völlig untypisches Phänomen ist, das bisher nur in zwei Wellen aufgetreten ist. Die erste war in der hellenischen Welt des 5. Jahrhunderts v.d.Z. Dieselbe war mit gewissen Merkmalen ausgestattet, die scharfe Denker dazu anspornten, die Demokratie zu definieren. Die zweite Welle begann vor etwas mehr als 200 Jahren und dauert immer noch an, nachdem sie 1945 einen weltgeschichtlichen Tiefpunkt erreicht hatte. Bevor wir mit der Analyse des demokratischen Phänomens fortfahren, halten wir deshalb einen kurzen Exkurs über die altgriechische Demokratie des 5. Jahrhunderts v.d.Z. für zweckmäßig. Ein vollständiges historische Kompendium hat dazu der Marxist Luciano Canfora [11] geliefert.
Zunächst gilt es, in diesem Zusammenhang zu beachten, daß im alten Griechenland der „Démos“, der laut Demokratie die Herrschaft innehaben soll, im Gegensatz zum ebenso altgriechischen Wort „Láos“ ebenso wie dem italischen „Populus“, dem germanischen Volk und dem slawischen „Narod“ nicht mit der organisierten Bevölkerung gleichzusetzen war, die organisch einen Staat bildete, sondern mit jenem Teil der Bevölkerung, der sich den Königen und dem Adel widersetzte, also dem Abschaum bzw. der Kanaille.
Demokratie bedeutete demnach die Herrschaft der Schlimmsten, die nur in Ausnahmefällen die Mehrheit stellten und im Normalfall in der Minderheit waren. Entsprechend klassifizierte Aristoteles die Demokratie als die übelste Regierungsform, als das Gegenteil jeder aufgeklärten und guten Politik.

Die Schule von Athen, Gemälde von Raffael (1483-1520)
Jener unbekannte Athener (wahrscheinlich Xenophon), der als erster eine systematische Analyse des demokratischen Phänomens durchgeführt hat, erklärt ausdrücklich, daß es sich dabei nicht nur um das schädlichste, sondern auch das bedrückendste und unfreiheitlichste Regierungssystem handele. Dem entsprach, daß Athenagoras, der demokratische Anführer in Syrakus, enpfahl, die Gegner nicht nur wegen Verbrechens gegen die allgemeine Meinung (Das Meinungsverbrechen ist eine exquisite und ausschließlich demokratische Neuheit bzw. Erfindung.), sondern auch rein deshalb zu bekämpfen, weil sie überhaupt eine eigene Meinung hätten, und zwar mit dem Argument, es sei leicht, von Worten zu Taten überzugehen. Athenagoras hatte nämlich erwartet, daß sich seine Gegner organisieren würden, wodurch er Gefahr gelaufen wäre, von der Macht ausgeschlossen zu werden, bevor er sich hätte verteidigen können. Das, meine lieben Leser, war die klassische Demokratie, auf die sich die modernen Demokraten berufen. Danach döste der demokratische Geist vom 5. Jahrhundert v.d.Z. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nur noch in den politischen Abwasserkanälen vor sich hin, bis die Zeit erneut „reif“ wurde.
Es soll auch erwähnt werden, daß, wie von Hans F.K. Günther [12] dokumentiert, in der Bevölkerung des klassischen Griechenland seit altersher (neben den indogermanisch-achäischen bzw. dorischen Element) auch ein beträchtliches levantinisches Element vorhanden war, dem üblicherweise ebenfalls all jene kulturellen Errungenschaften zugewiesen werden, die den späteren Europäern seit der Renaissance so gefielen, weil sich andernfalls der Strahlenkranz von Hellas verdunkelt würde. Insbesondere homosexuelle Praktiken feierten ihr Debüt, nachdem die Griechen in Kontakt mit dem Nahen Osten getreten waren. Später wurde behauptet, daß das alles „ex oriente lux“ sei, wobei die Römer es allerdings vorzogen, außerhalb dieses „Lichtes vom Orient“ zu bleiben. Es wäre deshalb von größtem Interesse, festzustellen, inwieweit das orientalische Element für das demokratische Phänomen im alten Griechenland verantwortlich gewesen ist. Auf jeden Fall würde dabei herauskommen, daß die ersten beiden „Lichter“, die der Orient nach Europa gebracht hat, die Päderastie und die Demokratie waren.

Germanisches Thing, Bild: midgardnachrichten
Obwohl man, wie bereits erwähnt, nach dem vierten Jahrhundert v.d.Z. nichts mehr von der Demokratie hörte, müssen dennoch einige Entwicklungen in Anschlag gebracht werden, die zwar keinen Einfluß auf die demokratische Selbstkennzeichnung des 20. Jahrhunderts hatten, aber dennoch im Zusammenhang mit dem Aufkommen des Christentums zu erwähnen sind.
Das Christentum war nämlich eine Religion der Dekadenz und etablierte sich zu jenem Zeitpunkt, als die klassisch-heidnische Welt zusammenbrach. Es beschleunigte deren Kollaps, wobei es aber nicht zutreffend ist zu sagen, daß das Christentum die Ursache des Ruins der klassischen Welt gewesen ist; denn diese Welt war bereits am Boden. Ohne diesen schon vorhandenen Verfallszustand wäre die Etablierung des Christentums kaum vorstellbar gewesen. Und als Religion der Dekadenz wandte sich diese Religion an das Individuum und ging mit dessen Erlösung hausieren (was auch immer diese Erlösung gewesen sein mochte).
Daher rührt der grundlegende Egalitarismus des Christentums, für den jedes menschliche Atom den gleichen Wert hat ohne jeden Sinn für die Aufrechterhaltung und das Überleben einer sozialen, nationalen, ethnischen oder rassischen Struktur. Denjenigen, die heute vor allem in Amerika behaupten, daß dem Christentum nicht vorgeworfen werden könne, seinen sozialen Zweck verfehlt zu haben, weil ein wahrhaft christlicher Staat nie existiert hätte, kann zu recht geantwortet werden, da überhaupt kein Staat auf der Grundlage des Christentums gegründet werden konnte, weil dasselbe sich ausschließlich auf den einzelnen bezog und überhaupt kein Interesse an einer sozialen Struktur hatte.
Das Christentum mußte sich deshalb zwangsläufig an die Welt anpassen, um als weltgeschichtliche Religion überleben zu können. Diese notwendige Anpassung an die Welt hinderte die christliche Mentalität allerdings nicht daran, stets eine gewisse „Nostalgie“ für eine perfekte Welt beizubehaltenn, als Spiegelbild seines hypothetischen „Himmelreiches“, in dem jede Seele in den Augen Gottes gleich sei – und in der Tat identisch bedeutet nicht seiend.
Die vorgenannte Urchristentums-Nostalgie tauchte zuweilen großflächig und gewalttätig auf und löste schlimme historische Ereignisse aus. So gehören in diese Reihe die kommunistischen Experimente von Frau Dolcino in Brescia und Jean Vaud in Lyon [14], die hussitischen Kriege in Tschechien, nach dem Auftreten Luthers die kommunistische Diktatur der Täufer in Münster sowie die Aufstände der Täufer und Adamiten in Böhmen. Nach der Aufklärung hat der säkularisierte christliche Egalitarismus besonders akute Formen der Sozialutopie hervorgebracht, zu denen vor allem der Marxismus gehörte und nach wie vor gehört. Ralph Peter [15] merkte an, daß der vom Christentum losgelöste Sozialutopismus gerade heute seine größten Erfolge feiere, wo niemand mehr an die christlichen Mythen glaube.

Jan van Leiden tauft ein Mädchen, Gemälde von Johann Carl Bähr, 1840

Jan van Leiden, Führer der Wiedertäufer, Kuperstich von Heinrich Aldegrever
Im Rahmen des fundamentalen und konstitutiven Gleichheitsbewußtseins des Christentums stellte sich auch die Frage, wer denn in dieser Welt zumindest annähernd das „Volk Gottes“ repräsentiere, wer denn jene seien, die Jesus während oder nach dem „universellen Gericht“, in dem alle Stolzen erniedrigt würden, am nächsten stehen würden. Auf diese Frage gab es mehrere Antworten [16]. Wir werden hier zwei Beispiele für jene Art von Gestalten anführen, die nach Ansicht einiger levantinischer „Heiliger“, die heute in der Reihe der Kirchenväter gelistet werden, als herausragende Vertreter des „Volkes Gottes“ angesehen wurden – es sind immer extreme Beispiele professioneller Bettler.
a) Ein Beispiel aus Konstantionopel in der Zeit, als diese Stadt noch die Hauptstadt der Osthälfte des Römischen Reiches war: Dort gab es zuhauf Bettler, die nicht nur alle Arten von Verstümmelungen an sich selbst anrichteten, sondern, um Mitleid zu erregen, den Passanten auch ihre eitrigen und wurmzerfressenen Wunden zeigten. Sie durchbohrten sogar die Augen ihrer noch kleinen Kinder und hielten diese dann als Objekte des Massenmitleids auf Märkten hoch. [17]
b) Ein zeitgenösssiges Beispiel (1940er-Jahre) aus Indien: Dort gab und gibt es möglicherweise noch immer eine bestimmte Kategorie von Bettlern, die sich einen scharfen Strohhalm in die Harnröhre führen und damit eine Perforation im Inneren des Hodensacks verursachen, der dann wie ein Ballon aufgeblasen werden kann, indem sie ihrerseits in den Strohhalm blasen. Der Strohhalm wird dann zurückgezogen, so daß die komprimierte Luft zum Penis entweicht und so manipuliert wird, daß die Musik wie eine groteske Flöte spielt. Diese unappetitlichen „Straßenmusikanten“ entsprechen dort jener dritten Weltsorte von Bettlern, die in Europa Geige und Akkordeon spielt. [18]
Damit sollte klar sein, wer nach diesen levantinischen Gurus das „Volk Gottes“ ist, nämlich die abscheulichtsten Elemente, weche die levantinische Hinterhofgesellschaft damals hervorbringen konnte. Das sind die Tendenzen, die das Christentum im Verlauf seiner Geschichte mitgeschleppt hat, und die dann nachmals von vielen Geldgeiern und Psychopathen geschickt ausgenutzt wurden, um das demokratische Phänomen in all seiner bunten Vielfalt auszugestalten.
Das zentrale Dogma aller politischen Ideologien – demokratisch, liberal, marxistisch, anarchistisch u.s.w. – ist der Egalitarismus. [20] Demokratie hat nicht den Menschen als Person zum Inhalt, sondern nur ein menschliches Atom, das völlig austauschbar, entwurzelt, ohne Kultur, ohne Familie, ohne Religion, ohne Rasse und auschließlich hedonistisch motiviert ist. [21]
Platon hat dazu die scharfsinnige Beobachtung niedergeschrieben, daß logischerweise selbst die einfachsten und unauffälligsten Wahlen in einer Suffragiokratie undemokratisch sein müssen, da diese zumindest theoretisch eine Auswahl und ein Urteil voraussetzen, während hingegen in einem System, das tatsächlich auf dem egalitaristischen Dogma beruhe, die Herrscher durch das Los ermittelt werden müßten.
Was die Praxis anbelangt, kann die Demokratie in all ihren Varianten als jenes sozio-politische System angesehen werden, in dem die Öffentlichkeitsarbeit in die Hände einer kriminellen Klasse gelangt ist (mit Ausnahme von Rand- und Einzelfällen, in denen die Demokratie aber später auch vollständig in besagte Hände gelangt), und zwar deshalb, weil eine Demokratie nur parasitär leben kann. Dies folgt jener perfekten Logik, derzufolge die kriminelle Klasse der letzte gemeinsame soziale Nenner ist. Und darin gibt die zeitgenössige Demokratie ihren hellenischen und christlich-levantinischen Vorgängern die Hand.
Die Kontrolle der Politik durch kriminelle Elemente hat natürlich verschiedene Abstufungen und Grade. Die extremste Form markierten in unserer Zeit die sogeannten Volksdemokratien marxistischen Zuschnitts, insbesondere die kambodschanische unter Pol Pot, während die schlaueste und langweiligste Form die liberale Variante ist, die inzwischen überall auf diesem Planeten die gemeinhin übliche geworden ist.
Evola zog zu dieser Entwicklung in einer seiner Jugendschriften eine interessante Parallele [22]: Alles, was am Katholizismus positiv war (seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gibt es davon nichts mehr), war nicht christlich. Entsprechend hatte auch bereits Spengler das Christentum als den Bolschewismus der Antike bezeichnet. Und vergleichbar wurde auch in der vergangenen Zeit des „Kalten Krieges“ den Menschen glaubhaft gemacht, daß sie im Westen immerhin eine gewisse Freiheit genießen würden, weil hier Demokratie, im Osten aber Totalitarismus herrsche. In Wahrheit verhielt es sich genau umgekehrt: Die Freiheit, die man im Westen noch genießen konnte, resultierte aus der Tatsache, daß der Westen weniger demokratisch war als der bolschewistische Osten.
In einem demokratisch-suffragiokratisch-plutokratischen System, wie es heute überall im Westen und im Osten die Regel ist, gelangt die politische Macht in die Hände einer neuen Art von krimineller Klasse, die sich derjenigen der Drogenhändler, Pädophilen, Schmugglern, Börsenspekulanten, Waffenhändlern und illegalen Einwanderern hinzugesellt. [23] Wir sprechen hier vom Berufspolitiker nach 1945, dem Wahlbetrüger, der Rathenaus Stimmvieh, – das inzwischen tatsächlich größtenteils animalisiert und paralysiert, weil von der Mediokratie verzaubert ist – seine Dienste anbietet und Versprechungen macht, von denen er von Anfang an weiß, daß er sie nie einhalten kann, hinter den Kulissen aber für diejenigen agiert, die ihn finanziert haben.

Mediokratie, Szenenbild aus der Verfilmung von ›1984‹
Große Schriftsteller haben psychologische Porträts dieser Art von Menschen angefertigt, so z.B. Francisco Quevedo Villegas, der in „Don Pablos“ (Das Leben eines falschen Behinderten namens Don Pablos) die zwanghafte Unehrlichkeit beschreibt, oder Edgar Allan Poe, der in ›Der Mann auf der Straße‹ einen Selbstverstümmeler beschreibt, der seine Erniedrigung genießt. Die Beschreibung des Kleidungsstücks in seinem reinen Zustand aus Fjodor Dostojewskijs ›Memoiren aus dem Untergrund‹ ist geradezu der Inbegriff einer solchen Charakteristik. Das demokratisch-suffragiokratische System brachte mit Winston Churchill und Franklin Delano Roosevelt Kriminelle hervor, die in dieser Hinsicht geradezu absolut und unübertroffen waren. Dergleichen hat die Geschichte vor und nach ihnen nicht hervorgebracht. Ihnen gegenüber muß jeder ehrliche Mensch sogar noch Stalin als bewundernswert und nett empfinden.
Wir ahnen instinktiv, was man im Falle von Pol Pot als „reine Demokratie“ bezeichnen könnte: ein System, das von einer Exekutive geleitet wird, die über kein anderes Charisma verfügt als totale Brutalität und sich ausschließlich mit physischer und psychischer Gewalt an der Macht hält, die sie über eine Masse verfluchter, aber gleichberechtigter Personen ausübt. [24]
Für bestimmte Assoziationen sind Fälle von Demokratie pur oder fast pur dokumentiert, die mit jener Sorte Bettler im mittelalterlichen Paris vergleichbar sind, die Alexandre Dumas in ›Notre Dame de Paris‹ beschrieben hat, oder mit den Cayenne-Aussätzigen, die von Henri Charrière in ›Papillon‹ beschrieben wurden. Der Führer dieser Demokratie ist der geschickteste Dieb, der rücksichtsloseste Mörder und der häßlichste Aussätzige; und er kann vor allem nie entlassen, sondern nur von einem getötet werden, der sich in einem neuen Verbrechen der gesichtslosen Masse als neuer Tyrann aufdringt. Es ist kein Zufall, daß reine Demokratien nur in parasitär funktionierenden Gemeinschaften existieren können – Kriminalität muß als die endgültige und vollendete Form des Parasitismus angesehen werden.
Was die bürgerlichen Kritiker der Demokratie anbelangt, erwähnen wir hier beispielshalber den Typus des Österreichers Erik von Kühnelt-Leddihn, den Italiener Panfilo Gentile, den Franzosen Jules Monnerot und den Deutschen Fritjof Meyer. [25] Alle waren gutbürgerlich und setzen ausnahmslos die Demokratie mit jener Komponente gleich, die wir hier Suffragiokratie nannten. Das zentrale Argument ihrer Kritik war die Machtübertragung in die Hände des Volkes, wobei sie aber nicht zwischen Mensch und Masse unterschieden.
Unbelehrbar, was die Unterscheidung zwischen Demos (Gesindel) und Laos (Volk) anbelangt, steckten sie deshalb Hitler und Stalin in denselben bösen Sack, während die die Verbrecher Roosevelt und Churchill zu Engelstypen reinwuschen. Es ist ein altes liberales Verhängnis, die jeweils entgegengesetzten Extreme miteinander gleichzusetzen, weil jeder Extremist für die Liberalen unangenehm ist.
Ihr einziges Rezept für das Funktionieren des Staates lautet: Alle Macht den Finanziers, der Bankenplutokratie. Es sollte daher völlig klar sein, daß die Arbeiten dieser Demokratiekritiker null Wert besitzen, auch wenn man gelegentlich in ihren Schriften eine gute Beobachtung oder angemessene Analyse findet. Dasselbe gilt übrigens auch für ›La rebelión de la masas‹ von Jisé Ortega y Gasset. (Lediglich die ersten acht Unterkapitel im ersten Hauptartikel seines vorgenannten Buches sind von Wert.) Als dieser nämlich eine Alternative zum „demokratischen Ansatz“ vorzuschlagen versuchte, vermochte er sich dabei nur auf den angelsächsischen Liberalismus zu beziehen. Man könnte lauthals lachen.
Julius Evola hingegen beobachtete, wie sich das demokratische Umfeld sowohl auf das Individuum als auch auf das Kollektiv kontraselektiv auswirkt und arbeitete heraus, wie es den Einzelnen und die Gesellschaft nur verschlimmbessert. Eine derart empörende Perversion des Rechts und der Werte wie diejenige, daß die Solidarität mit den Opfern und Angehörigen eines bestimmten außereuropäischen Volkes noch vor dem Imperativ einer Europäischen Union zu stehen habe, ist z.B.nur unter „demokratischen“ Bedingungen denkbar. [26]
An zweiter Stelle steht die „soziale Reintegration“ von Kriminellen. Otto von Bismarck hielt dazu am 1. März 1870 in Paris die angemessene Rede. Die Tendenz geht dahin, traditionelle juristische Normen, die dem Schutz der Gemeinschaft dienen, durch die unrealistischen und rein theoretischen Phantastereien der Freud‘schen Psychoanalyse zu ersetzen. Nach demokratischer Rechtsprechung ist der Verbrecher nämlich ein Opfer der Gesellschaft oder zumindest jemand, der keine Verantwortung für die von ihm verübten Verbrechen trägt. Folglich ist jedes Opfer eines Verbrechens nur ein Unglücklicher, der vom Blitz getroffen oder von einer Lawine mitgerissen worden ist. Es war der Amerikaner John Rawls [27], der diese Vorzugsbehandlung von Verbrechern mit den Unterschieden hinsichtlich Geburt und Lebensumständen begründete; denn schließlich seien diesbezüglich Kriminelle in der Regel weniger begünstigt als der Rest der Gesellschaft.
Zusammenfassend muß von der Demokratie festgestellt werden, daß von ihr kaum eine strenge Definition gegeben werden kann, und daß es sich bei ihr lediglich um ein Phänomen handelt, das sich im Bereich der Politik
a) als historischer und begrifflich-lexikalischer Fetisch erweist;
b) die alles durchdringende katagogische Tendenz muß zwangsläufig immer verabscheuungswürdiger werden, was sich wiederum in der politischen Praxis als äußerst bitter erweist.
Im demokratischen Umfeld breitet sich nämlich der anthropologische Typus des mit allen Tricks geeichten und bösen kriminellen „Bruders“ geradezu epidemisch aus. Zugleich wird auch immer offensichtlicher, daß die Führer aller demokratischen Strukturen genau wissen, daß die Klasse der Kriminellen, die ihrerseits immer mehr wächst, der Garant für das Überleben demokratischer Politiker ist, weshalb sie dieser jede Sicherheitsgarantie geben müssen.
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(1) Massimo Fini: Sudditi, Marsilio Padua, 2004.
(2) Wenn eine Regierung das Wort Macht nicht aussprechen will, genügt es, sich als Demokratie zu erklären, um alle Arten von Übel in der von ihr regierten Gemeinschaft wegzuretuschieren.
(3) Oswald Spengler, Der Untergang des Abendlandes, Beck, München, 1981 (geb. 1917).
(4) Weder der italienische Faschismus noch der deutsche Nationalsozialismus haben sich als „Demokratien“ ausgewiesen.
(5) Eine Tatsachenbehauptung, die in den siebziger Jahren von einem bekannten venezolanischen Politiker in Bezug auf Bolivien gemacht wurde.
(6) Zu diesem Thema konsultieren Sie Carl Schmitt, Politische Theologie, Duncker und Humblot, Berlin, 1934. In dieser Arbeit wird auch zu Recht festgestellt, daß die grundlegende Unterscheidung, um eine Regierung zu beurteilen, nicht deren Vorgehensweise ist, sondern deren Legitimität. Daß aber gerade das äußerst problematisch und zuweilen sogar abstrus ist, versteht sich von selbst.
(7) Dieser Mehrheit muß sich die Minderheit unterwerfen, die nicht einverstanden ist (was 50% – 1 sein könnte), und die Mehrheit, vielleicht nur 50% + 1, kann eine bedingungslose Herrschaft darüber ausüben.
(8) Jean-Jacques Rousseau, zitiert nach Cesare Trocchi, Geschichte der Freimaurerei von den Anfängen bis zur Lodge P-2, Pasquarelli, Sora, 1981.
(9) Die Phänomenologie des suffragiokratischen Apparats, wie sie in unserer Zeit funktioniert, wird von Alberto Ostidich, Über Demokratie, Ar, Padua, 1991, in hervorragender Weise beschrieben.
(10) Der jüdische Reichsminister Walther Rathenau war von 1919 bis zu seinem Tod am 24. Juni 1922 der ungekrönte König des besiegten Deutschland.
(11) Luciano Canfora, Unbekannter Athener, Demokratie als Gewalt, Sellerio, Palermo, 1982.
(12) Hans F.K. Günther, Lebensgeschichte des hellenischen Volkes, Franz von Bebenburg, Pähl, 1965.
(13) Einige interessante, wenn auch nicht explizite Hinweise finden sich in Günthers Text.
(14) Jean Vaud war der Gründer der Waldenser-Sekte (ursprünglich Les Pauvres de Lyon), mit ziemlicher Sicherheit Jude. Siehe Salvador Borrego, América peligra, Autorenausgabe, Ciudad de México (Mexiko), 1976; Massimo Introvigne, Die Protestanten, LDC, Turin, 1998.
(15) Ralph Perier (Pseudonym von Revilo Oliver), Die Juden lieben das Christentum, Liberty Bell. Arlington (Amerika), 1980.
(16) Siehe zum Beispiel Gérard Walter, Les origines du communisme, Payot, Paris, 1975.
(17) Gérard Walter, cit.
(18) Tatsachenbericht eines Augenzeugen aus den siebziger Jahren.
(19) Der Islam hat Europa ab dem siebten Jahrhundert unabsichtlich einen beträchtlichen Dienst erwiesen. Nach der Auflösung des Christentums im Nahen Osten in sehr kurzer Zeit verursachte er nämlich eine wichtige kulturelle und damit genetische Barriere zwischen Europa und dem Nahen Osten.
(20) Konsultieren Sie: Julius Evola, Amerikanismus und Bolschewismus, in Die Aufsätze der Neuen Anthologie, Ar Padova, 1970 (orig. 1929); Alain De Benoist und Giorgio Locchi, Das amerikanische Böse, LEDE, Rom, 1978; Rolf Kosiek, Marxismus? Ein Aberglaube!, Vowinckel, Berg am See, 1972.
(21) In demokratischen Reden wird der Ausdruck „Menschenwürde“ verschwendet. Was sie aber wirklich sagen wollen, ist, daß ein Mann umso würdiger ist, je näher er der Figur von Trimalcione kommt.
(22) Julius Evola, Heidnischer Imperialismus, Atanor, Rom, 1928.
(23) Diese Aussage ist nicht peregrin. Gustave Le Bon, Die Psychologie der Massen, Longanesi, Mailand, 1996 (1896), zitiert die folgende Passage aus einer Rede im französischen Parlament in den neunziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts: „Der Tag, an dem wir sehen werden, wie sich Liberalismus und Marxismus unterhalten und näher kommen als zwei sich ergänzende Aspekte derselben Gesellschaftsordnung „.
(24) Der mythische Prokrustes war und bleibt der perfekte Prototyp des „absoluten Demokratisierers„.
(25) Erik von Kühnelt-Leddihn, The Democratic Error, Fox, Rom, 1966; Panfilo, Mafia Democracies, Fox, Rom, 1969; Jules Monnerot, Soziologie du communisme, Gallimard, Paris, 1963; Frithjof Meyer, Weltmacht im Abstieg, Bertelsmann, München, 1984.
(26) Sehr oft fordert das „demokratische Gewissen“ die Ergänzung der Straftat, die das mediale Lynchen des Opfers und seiner Angehörigen ist.
(27) John Rawls, zitiert von Alain De Benoist und Giorgio Locchi, cit.
Beitragsbild: Bundeszentrale für politische Bildung – https://www.bpb.de/lernen/inklusiv-politisch-bilden/292718/einfach-fuer-alle-politische-bildung-und-inklusion/
Über den Autor
Silvano Lorenzoni wurde während des 2. Weltkrieges in Venetien geboren. Seine Eltern wanderten unmittelbar nach dem Krieg wie seinerzeit viele auf der Appenin-Halbinsel nach Südamerika aus. Auf diese Weise schon als Kind in einer häuslich zwar behüteten, aber ansonsten fremden Umwelt lebend, wurde ihm schon sehr früh die elementare Dimension rassischer Unterschiede bewußt. Zu seinen prägenden Grundeinsichten gehört deshalb bis heute die Überzeugung, daß das Rassenproblem nur auf dem Weg der Apartheit zu lösen ist.
Nach vorübergehendem Aufenthalt auch in in der Burenrepublik Südafrika kehrte er 1994 endgültig aus Columbien nach Venetien zurück.
Beruflich war Lorenzoni bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2006 im Bereich der Technik und Wirtschaft tätig, als Geistesgeschichtler und Philosoph ist er Autodidakt.
1997 trat er als der glühender venetianische Unabhängigkeitskämpfer, der er schon immer gewesen war, der ›Lega Nord‹ bei und in seinem Heimatort Sandrigo zweimal (1999 und 2004) als Bürgermeisterkandidat an, wobei er ohne fremde finanzielle Unterstützung 20 % der Stimmen erreichte.
Ins gleiche Jahr 1997 datiert auch seine erste Veröffentlichung unter dem Titel „Die Verformung der Natur“, die seiner oben erwähnten rassegesetzlichen Grundüberzeugung galt. 2001 folgte die Broschüre „USA, Iberoamerika und Südafrika“. Ebenfalls 1997 gab Lorenzoni unter dem Titel „Einstein und der Talmud“ eine italienische Übersetzung der 1940 erschienenen Abhandlung von Bruno Thüring über die psychologischen, historischen und rassespezifischen Hintergründe der Einstein‘schen Relativitätstheorie heraus. 2003 stellte er, der Einsteins Theorie des gekrümmten Raumes für absolut verrückt hält, im Mailänder ›Primordia-Verlag‹ unter dem Titel „Unterwelt, Überwelt, Zentrum Mensch“ seine eigene alternative Theorie eines komprimierten Raumes vor. Zum selben Thema folgten dort noch 2010 „Alternative Kosmologie“ und 2013 „Gegen den Einsteinianismus“.
In seiner Autobiographie zitiert unser Autor und Kamerad den Dichter Ezra Pound, der gesagt hätte, wenn jemand nicht bereit sei, etwas für seine Ideen zu riskieren, dann seien entweder diese Ideen oder er nichts wert.
Lorenzoni besuchte viermal den in Italien systematisch verfemten deutschen Wehrmachtsoffizier Erich Priebke (+ 2013) in dessen römischen Hausarrest.
2011 publizierte der mutiger Mailänder Verleger Dario Spada seine Schrift „Die scheußliche Figur des Jesus Christus und die Konvergenz des Monotheismus“. 2016 folgte „Die scheußliche Figur Mohammeds“, eine ebenfalls sehr provokante Schrift.
Lorenzonis letztes größeres Werk „Stalin und Napoleon“ wird zur Zeit aufgrund russischer Begeisterung für die betreffende Analogie zur Zeit von Anatoli Iwanow aus dem Italienischen ins Russische übersetzt.