Sigrid Hunke war eine deutsche Religionswissenschaftlerin, Germanistin und Vertreterin eines unitarischen Neopaganismus.
Sigrid Hunke studierte systematische und vergleichende Religionswissenschaften, Philosophie, Psychologie und Journalismus in Kiel, Freiburg und Berlin, unter anderem bei Martin Heidegger und Eduard Spanger.
Das Christentum wurde von ihr als ›artfremd‹ und ›orientalistisch‹ bzw. ›jüdisch‹ abgelehnt; sie suchte nach eigenen europäischen Weltdeutungsmustern und germanischer Mystik.
In den 1950er Jahren trat sie der ›Deutschen Unitarier Religonsgemeinschaft‹ bei, deren Vizepräsidentin sie von 1971 bis 1983 war. Später wurde sie auch Ehrenvorsitzende der Deutschen Unitarier.
Ab 1986 war Hunke ständige Mitarbeiterin im ›Thule-Seminar, deren Mitglied sie war. Sie publizierte auch in ›Elemente der Metapolitik‹, der Zeitschrift des Thule-Seminars:
https://ahnenrad.org/2021/06/04/elemente-der-metapolitik-ausgabe-1-pdf/
https://ahnenrad.org/?s=elemente+3
In ›Das unvergängliche Erbe‹ (Hrsg. Pierre Krebs) schrieb sie unter dem Pseudonym Peter Binding den Beitrag: Wiedergewinnung der Identität; Europa zwischen Abdankung und neuer Selbstfindung.
Im folgenden ein Auszug aus diesem Artikel:
Unsere Verwurzelung ist territorial, menschlich und kulturell. Territorial im ethologischen Sinne, nämlich daß der territoriale Instinkt des Individuums in der Personalisierung des Raumes besteht, innerhalb desses es sich absichert, sich organisiert und sich eingewöhnt. Diese Raumpersonalisierung ermöglicht auf einer zweiten Stufe die Normalisierung der gesellschaftlichen Beziehungen. Menschlich im anthropologischen Sinne, nämlich daß ein Individuum sich dann einer bestimmten Gruppe verpflichtet fühlt, wenn es sich mit Menschen, in denen es sich wiedererkennt, identifizieren kann. Kulturell im ethnologischen Sinne, nämlich daß ein Individuum sich durch die Sprache, die Bräuche und die gesellschaftlichen Verhaltensweisen der Menschen, unter denen es sich entfaltet, identifiziert.
In ›Mut zur Identität. Alternativen zum Prinzip der Gleichheit‹ (Hrsg. Pierre Krebs, erschienen in der Thule-Bibliothek 1988) schrieb Sigrid Hunke den Beitrag ›Kampf um Europas religiöse Identität‹, siehe:
https://ahnenrad.org/?s=Mut+zur+identit%C3%A4t
Pierre Krebs, Gründer des ›Thule-Seminars‹ hob die identitätspolitischen Arbeiten seiner Kollegin Hunke hervor und nannte sie eine „Zauberin des Lebens, als heilige Bewahrerin der Identität, der Herkunft und des Erbes„.
Werke von Sigrid Hunke
- Schulungsbrief „Rassenseelenkunde“, 1935
- Herkunft und Wirkung fremder Vorbilder auf den deutschen Menschen, Dissertation Berlin 1941
- Am Anfang waren Mann und Frau. Vorbilder und Wandlungen der Geschlechterbeziehungen, Hamm 1955
- Allahs Sonne über dem Abendland – Unser arabisches Erbe, Stuttgart 1960 (Fischer, Frankfurt am Main 2001)
- Das Reich ist tot – es lebe Europa. Eine europäische Ethik, Hannover 1965
- Europas andere Religion. Die Überwindung der religiösen Krise, Düsseldorf 1969
- Das Ende des Zwiespalts. Diagnose und Therapie einer kranken Gesellschaft, Bergisch Gladbach 1971
- Das nach-kommunistische Manifest. Der dialektische Unitarismus als Alternative, Stuttgart 1974
- Kamele auf dem Kaisermantel. Deutsch-arabische Begegnungen seit Karl dem Großen, Stuttgart 1976
- Glauben und Wissen. Die Einheit europäischer Religion und Naturwissenschaft, Düsseldorf 1979
- Europas eigene Religion. Der Glaube der Ketzer, Bergisch Gladbach 1983
- Tod – was ist dein Sinn?, Pfullingen 1986
- Vom Untergang des Abendlandes zum Aufgang Europas. Rosenheim 1989
- Allah ist ganz anders. Enthüllung von 1001 Vorurteilen über die Araber, Bad König 1990