Dmitry Moiseev

Der Autor erforscht die fortdauernden Prinzipien des Konservatismus und der Tradition anhand der Erkenntnisse von Arthur Moeller van den Bruck und Dominique Venner.

Der deutsche Denker Arthur Moeller van den Bruck wies darauf hin, daß „konservativ das ist, was immer wieder zu Recht verwirklicht wird“, und die konservative Idee ist lebendig und zeitlos.

Ein Konservativer ist der Auffassung, daß der Sinn des Lebens eines Menschen nicht in der kurzen Zeitspanne enthalten ist, in der er lebt. Er greift auf, was von Generationen geschaffen wurde, und gibt sein Werk an seine Nachkommen weiter. Das Vorübergehende interessiert ihn nicht – sein Blick ist auf die Ewigkeit gerichtet.

Ein Konservativer, der in Verbundenheit mit seiner eigenen Geschichte lebt, erkennt, was – und auch wie und warum – in seinem Land schon aufgebaut wurde.

Alle konservativen Forderungen: der Schutz der Nation, die Erhaltung der Familie, die Anerkennung der Monarchie, die Organisation des Lebens in Disziplin, die Aufrechterhaltung der Autorität sowie das Verständnis der Klassen-, Gesellschafts- und Verwaltungshierarchie – all das ist nichts anderes als das Ergebnis menschlicher Einsichten, schreibt Moeller. Die zentrale Aufgabe eines Konservativen sei es, das zu bewahren, was noch bewahrt werden kann, so der deutsche Denker.

Moeller van den Brucks Definition des Konservatismus deckt sich mit der Definition von Tradition, die ein anderer Denker des 20. Jahrhunderts, Dominique Venner, in seinem Werk ›Ein Samurai aus Europa‹ gegeben hat:

Tradition – so wie ich sie auf eine neue, sogar „revolutionäre“ Art und Weise verstehe – ist keine Sammlung von Sitten und Gebräuchen, eine bestimmte Art zu handeln oder zu denken, die durch Erziehung oder Praxis weitergegeben wird. Sie steht nicht mehr im Gegensatz zur Moderne. Noch weniger ist es eine Sammlung universeller und mystischer Prinzipien, die sich die Gnostiker ausgedacht haben. Sie ist keine nostalgische Erinnerung an ein vergangenes Goldenes Zeitalter. Tradition, so wie ich sie verstehe, ist nicht die Vergangenheit, sondern das, was nicht vergeht und was in verschiedenen Formen immer wieder neu entsteht. Sie bedeutet das Wesen der Zivilisation über einen sehr langen Zeitraum hinweg, das, was der Zeit widersteht und bewahrt wird, trotz der störenden Einflüsse von entlehnten Religionen, Moden und Ideologien.

Aus diesen beiden Blickwinkeln auf ein und dasselbe Thema kann man schließen, daß nur das Ewige, das immer wieder „zurückkehrt“, den wahren Wert darstellt. Die Formen der Wiederkehr des Ewigen können sich ändern – sie sind zeitlich dynamisch und vergänglich. Die Wiederherstellung von Formen ist absolut sinnlos. Gleichzeitig ist die Bewahrung oder Wiederbelebung grundlegender Prinzipien, die die Größe der Kulturen und ihrer einzelnen Vertreter definieren, notwendig.

Das Ewige ist das Einzige, worauf wir uns im gegenwärtigen Augenblick, „in der Mitternachtsstunde dieser Welt“, verlassen können.

Quelle: https://arktos.com/2024/02/26/conservative-traditional-eternal/

Dominique Venner: Ein Samurai aus Europa. Das Brevier der Unbeugsamen

Das bleibende Vermächtnis von Dominique Venner

Gefährte Dominique Venner

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