Prof. Dr. Eberhard Hamer

Die früheren Exportüberschüsse 
Deutschlands waren immer auch 
das Umverteilungspotenzial Europas. Mehr als 20 Jahre stän-diger Exportüberschüsse
 wurden »europäisch ausgeglichen« durch Defizite
 der meisten übrigen europäischen Mitgliedsstaaten, wie
 vor allem Griechenland, Italien,
 Frankreich und Spanien.

Allerdings haben nicht alle außereuropäischen Länder die
 deutschen Exportüberschüsse
 geduldet, vor allem die USA seit Trump nicht mehr. Seit seinem Wahlspruch »America first« wollte er die zunehmende Verschuldung der USA durch
 ständig größer werdende Exportdefizite vor allem gegenüber
 China und Deutschland stoppen. 
Dazu waren ihm alle Mittel eines
 Wirtschaftskrieges recht: Sanktionen, Verbote, Diskriminierungen, Strafverfahren, Ausplünde
rungen, Kontrollen.

Im Fokus seines Kampfes stand
 die erfolgreiche, qualitativ füh
rende deutsche Automobilindu
strie. Diese wurde der Abgasbe-
trügereien bezichtigt, zu immer 
höheren Millionenstrafen verur
teilt, verfolgt und mußte sogar
 (bei VW) US-Kontrollkommissare 
in ihre Vorstandsetagen einziehen lassen.

Auch die Sanktionen gegen Rußland zielen gewollt auf die deutsche Wirtschaft. Mit Hilfe der EU
 wurde die billige russische Energieversorgung der deutschen
 Wirtschaft gekappt, die Gasleitungen gesprengt und dies nur,
 um Deutschland zu zwingen,
 dreimal so teures amerikanisches 
schmutziges »Fracking-Gas«
 einzukaufen. Seitdem liegen die
 Energiekosten der deutschen Industrie im internationalen Wettbewerb achtmal so hoch wie die USA. Allein schon wegen der
 Energiekosten ist ein internatio-
naler Absturz unserer Industrie
 vorprogrammiert.

Die Europäische Union hat nach 
ihrer Satzung kein eigenes Besteuerungsrecht, sondern ist auf
 Mitgliedsbeiträge der souveränen Mitgliedsstaaten angewiesen. Sie kann also nur Ausgaben 
machen, die die Mitgliedsstaaten
 genehmigen.

Satzungsmäßig dürfte die EU ei
gentlich weder Schulden machen
 noch Staatsfinanzierung betreiben, also keine Pleitestaaten mit 
EU-Mitteln unterhalten. Beide
 Verbote sind mit Merkels Hilfe
 umgangen worden.

Staatsfinanzierung wurde »Stabilisierungshilfe« genannt, um vor allem Italien seine Korruption und seinen 
Ausgabe-Luxus zu erhalten und 
um den Staatskonkurs zu verhindern, der gleichzeitig zum Konkurs der Euro-Zone geführt hätte.


Das Schuldenverbot wurde mit
 der Genehmigung zu unvorstell
bar hohen Schulden (750 Mrd.
Euro) für einen unbestimmten 
»New Green Deal« bewußt übertreten. Danach wiederum für
 »Corona«-Zahlungen, für welche
 die EU gar nicht zuständig gewesen wäre, die sie aber an sich
 gerissen hat, um zu Luxuspreisen auf dubiose Weise Impfstoffe
 und Masken zu kaufen und Kurzarbeitergeld für alle EU-Länder
 einzuführen.

Merkel hat dies alles genehmigt
 und damit nicht nur die EU-Kom
petenzen unzulässig ausgeweitet, sondern auch ihrem eigenen
Land unwiederbringlich geschadet. Für die Zahlungen
 an die Pleiteländer und die
 aufgenommenen Schulden muß Deutschland mit mehr als
 26 Prozent der Gesamtschulden 
haften und zahlen.

Alle diese Euro-Wohltaten sind
 überhaupt nur mit der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands zu
 rechtfertigen und durchführbar.
 Die EU hat bisher ständig Umverteilungsleistungen auf Kosten
 Deutschlands finanziert und damit den Pleitestaaten immer wieder aufgeholfen.

Berlusconi hat das Kind beim 
Namen genannt: Die EU sei nur
 deshalb interessant, weil man
 dadurch an deutsche Gelder 
komme!

Eigentlich hätte das EU-Politbüro
 Deutschland schon aus Eigeninteresse vor den Sanktionen
 der USA schützen müssen, um 
Deutschland als starken Zahler
 zu erhalten. Daß die Kommissionspräsidentin Ursula von der
 Leyen den Gehorsam gegenüber
 den USA höher hält als die Loya
lität zu den Europäern, in deren
 Namen sie angeblich handelt,
 hängt auch damit zusammen,
 daß sie nicht gewählt, sondern
 von einer Brüsseler Clique ausgeklüngelt wurde.

Dennoch ist es unverständlich,
 daß die EU mit der Übernahme
 der amerikanischen Sanktionen 
vorgeblich Rußland wirtschaftlich
 schaden wollte, im Effekt aber
 Deutschland mehr als Rußland
 geschadet hat. Rußland hat den
 Energieboykott durch Preissteigerungen ausgeglichen und
 damit heute mehr Einnahmen als vorher. Deutschland dagegen hat auf
 immer und ewig
 seine billige Energiegrundlage verloren.

Die Energiemehrkosten lassen unsere Wirtschaft abstürzen – Betriebe
 wandern ab, im in
ternationalen Wett
bewerb sind die
 Kosten nicht mehr
 tragbar.

So hat die EU mitgeholfen, Deutsch
lands Wirtschaftsgrundlage zu
 zerstören und ver
liert dadurch nicht
 nur den Hauptzah
ler aller EU-Leistungen, sondern
 durch den Absturz
 Deutschlands auch
 seine internationale
 Kreditwürdigkeit.

Die Finanzierung von Pleiteländern und die Genehmigung zur 
Großschuldenübernahme der EU
 durch Merkel hat alle Wirtschaftswissenschaftler in Deutschland
 entsetzt und wird jetzt zum Sinkgewicht nicht nur Deutschlands,
 sondern auch Europas.

Wenn die 
deutsche Wirtschaft abschmiert, 
wird nicht nur eine enorme Wirtschaftskrise in Deutschland, sondern auch in Europa entstehen.
 Es wurde dafür gesorgt, daß der
 Absturz Deutschlands und damit
 der EU nicht nur kurzfristig und
 vorübergehend erfolgt, sondern
 auf Dauer:

Die auf wessen Befehl auch 
immer erfolgte Sprengung der
 Gasleitung »Nord Stream« hat
 die Versorgung mit billigem russi
schem Gas nicht nur vorüberge
hend, sondern auf Dauer unmöglich gemacht.

Die von den USA befohlenen 
und von der EU durchgesetzten 
Sanktionen gegen Rußland haben Deutschland nicht nur vom 
russischen Gasbezug, sondern auch von einem Viertel aller Rohstoffimporte abgeschnitten und
 so nicht nur eine vorübergehende, sondern eine dauernde Teuerung verursacht.

Die EU hat ohne Rechtsgrundla
ge nicht nur Dauerzahlungen an
 die bankrotte Ukraine geleistet,
 sondern auch den Wiederaufbau
 versprochen. Die Kostenbelastung durch die Mitgliedsländer
 betragen mehr als 700 Milliarden
 Euro, ohne irgendeine Deckung 
dieser Zusagen und zukünftigen 
Schulden zu haben.

Unsere grün-gelenkte Regierung
 lehnt im Gegensatz zu unseren 
europäischen Nachbarstaaten 
nicht nur die vorhandene fossile
 Ersatzenergie ab, sondern auch 
den Wiederaufbau der billigsten
 Energie, der Atomkraft – sogar
 dessen Fortbestand wird boykot
tiert.Dafür nimmt man nicht nur dau
ernd Energiehochpreise in Kauf,
 sondern auch den Zusammenbruch unseres Energiesystems.

Bisher konnte jedes Land irrsinnige Beschlüsse der EU verhindern
 (Einstimmigkeit). Ausgerechnet
 Scholz kämpft nun aber für Mehr
heitsentscheidungen, damit die
 Empfängerländer die wenigen
 Nettogeberländer über die EU 
beliebig ausbeuten können.

Wenn Deutschland – und damit
 die EU – wirtschaftlich abstürzt,
 können sich die südeuropäischen
 Pleiteländer nicht mehr auf dem
 Markt finanzieren, werden also 
nicht nur überschuldet, sondern
 auch zahlungsunfähig. Der Bankrott der ersten Mitgliedsländer
 wird nicht nur die EU auseinanderreißen, sondern auch den
 Euro abstürzen lassen – voraussichtlich sogar vernichten.

Der Zusammenbruch des euro
päischen Währungssystems wird
 nicht nur eine Währungsreform,
 sondern auch eine Reform der 
übersteigerten EU erzwingen.

Die derzeitige Vernichtung des
 deutschen Wohlstandes wird also
 nicht nur Deutschland wirtschaft
lich abstürzen lassen, sondern
 auch die inzwischen zum Umver
teilungstopf auf deutsche Kosten 
degenerierte EU in ihren Grundlagen in Frage stellen.

Wenn man 
über die EU nicht mehr an deutsches Geld kommt, werden in den 
meisten Mitgliedsländern Enttäuschung, Wut und Umverteilungskämpfe ausbrechen, welche auch 
die überfettete EU-Bürokratie
 zum Abschlanken zwingen wird.

Noch nie hat es einer Gemeinschaft von fröhlichen Nehmern
 genützt, wenn sie den Hauptgeber ausgeplündert haben. Ein verarmtes Deutschland trägt 
die EU nicht mehr, verhilft den 
Pleitestaaten nicht mehr zu neuen Krediten und ist für sie deshalb
 nutzlos geworden.

Die vorsätzlich herbeigeführte
 »große Wende« wird also nicht
 nur Deutschland, sondern auch
 Europa verändern. Das Jahr
 2023 wird daher zum Schicksals
jahr werden.

Quelle: UN Unabhängige Nachrichten, Ausgabe 2/2023, e-Post: info@un-nachrichten.de
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