Guillaume Faye

Auszug aus: ›Wofür wir kämpfen‹

Manifest des europäischen Widerstandes.
Das metapolitische Hand- und Wörterbuch der kulturellen Revolution zu Neugeburt Europas

Die Auslese lenkt nicht nur die natürliche Entwicklung der Arten, sondern auch die Geschichte der Kulturen und das innere Leben der menschlichen Gesellschaf­ten. Die natürliche Auslese gewährleistet das Überleben der Fähigeren und somit den Fortbestand der Art. Dieser Grundsatz gilt sowohl biologisch wie auch soziologisch.

Eine Organisation oder ein System ohne Auslese sind mittelfristig zum Scheitern und schließlich zum Untergang verurteilt. Dabei nimmt die Auslese nur selten die Form eines direkten Kampfes an, doch sie ist der Eckpfei­ler eines jeden Lebens und einer jeden Kultur, sie ist deren wichtigster Grund­satz.

Die ›Überlegenheit‹ eines Volkes, einer Kultur, einer Rasse, einer Art beruht letztendlich auf deren langfristiger Überlebensfähigkeit, d. h. auf deren Fähig­keit, die Fallen der Auslese zu überwinden und sich im Wettkampf des Lebens zu behaupten.

In diesem Sinne ist der ›statische‹ Rassismus, wonach diese oder jene phylogenetische Gruppe wesensgemäß einer oder allen anderen überlegen sei, widersinnig. Überall ist der Druck, die Spannung der Auslese vorhanden: in den Kulturformen, im Kreislauf der Eliten, in den Traditionen, die von der Ge­schichte wie durch einen Filter festgehalten oder ausgeschieden werden.

Ent­gegen den Behauptungen der egalitären Ideologie ist die Auslese keineswegs eine ungerechte Diskriminierung, sondern die Triebkraft allen Lebens. Die Gleich­heitsideologie möchte das Ausleseprinzip aus der Welt schaffen, doch sie vermag es nicht: Die Gleichheitsfanatiker ersetzen nur eine sozial geordne­te Auslese durch eine wilde, ungerechte, asozial-willkürliche, nämlich die ›Auslese‹ durch den Ne­­potismus, das Geld, die Gewalt.

In einer richtig organisierten, wohlgeordneten Gesellschaft wird ›gerade den Stärksten, den Begabtesten geholfen‹ (Nietzsche), was keinesfalls heißen soll, den weniger Begabten oder Bemittelten Ungerechtigkeit widerfahren zu lassen!

Die negative ›Auslese‹, d. h. die Ablehnung wirklicher Auslese, wie sie heutzutage prak­tiziert wird, stellt dagegen die schlimmste Ungerechtigkeit und ein unlenk­bares Desaster für den gesamten Gesellschaftskörper dar: Die negative Auslese ist es, die zum Chaos und zu einer ›Auslese‹ nach asozialen Maßstäben führt.

Dieser pathologische Haß auf jede Selektion war bekanntlich eines der Haupt­anliegen im Mai 1968, und der Geist von 1968 ist direkt verantwortlich für den desolaten Zustand des Bildungswesens in Frankreich wie auch in Deutschland.

Die heutige Gesellschaft stemmt sich gegen die gerechte Auslese und führt somit die wilde Auslese herbei, das Gesetz des Dschungels und damit die Ungerechtigkeit.

Echte Auslese heißt eben nicht Verneinung, sondern Bejahung des Lebens, der natürlichen Hierarchie, des ›Jedem das Seine‹ nach den Worten von Plato, von Aristoteles und Spencer.

In der europäischen Tradition ist das demokratische Prinzip überdies vom aristokratischen untrennbar, d. h. es wirkt selektiv. In einer Gesellschaft ohne echte Aristokratie, in der die ›Besten‹ nicht am Ruder sind, nimmt die Ungerechtigkeit und mit ihr die Unterdrückung der Schwäche­ren überhand.

In diesem Sinne bedeutet Auslese in keiner Weise Tyran­nei, die gegen letztere gerichtet wäre, auch nicht etwa Ausgrenzung oder gar Ver­nich­tung der Schwächeren, sondern im Gegenteil die Garantie, daß sie in der Gesell­schaft den ihnen gebührenden Platz finden und unbedroht einnehmen können.

Die Theorien, die die ›Gleichheit unter den Menschen‹ predigen, möchten uns weismachen, daß ›ein jeder gleich begabt‹ sei und daß jede Auslese, die auf eine Hierarchie hinausläuft, gegen den Grundsatz der Menschlichkeit verstoßen würde. Das ist, wie es schon der französische Schriftsteller Pascal im 17. Jahr­hundert treffend formulierte, eine der verlogensten Lügen und die schärfste Zer­set­zungserscheinung in jeder Gesellschaft.

Der radikale Egalitarismus, der die offe­ne Auslese ablehnt, macht somit die Brüderlichkeit, die gerechte Gesell­schafts­ordnung zunichte, weil er die offene Ausübung einer Gegenauslese birgt: Schiebungen, gekaufte Privilegien, erworbene Vorteile, Herrschaft des Geldes usw.

Der Höhepunkt der Ungerechtigkeit ist es, den Begabtesten und den Ver­dienstvollsten ihren gerechten Rang abzuerkennen, stattdessen aber den Un­fähigen und den Nieten Vorteile oder Vorzugsbehandlungen zu gewähren.

Im Motto der Französischen Republik sind die Wörter ›Gleichheit‹ und ›Brüderlichkeit‹ völlig unvereinbar.

 

Eine neue, erweiterte Auflage des Buches im Verlag ›Ahnenrad der Moderne‹ ist in Vorbereitung.