Peter Haisenko
Die Auswirkungen von Atombombenabwürfen werden zumeist falsch eingeschätzt. Hiroshima und Nagasaki sind keinen atomaren Wüsten. Sie sind schnell wieder zu blühenden Städten geworden. Was werden aber die Auswirkungen sein, wenn hunderte, gar tausende von Atombomben zum Einsatz kommen?
Atombomben werden etwa 300 Meter über dem Ziel gezündet. Auf diese Weise erhält die Explosivkraft eine größere Reichweite. Die Druck- und Hitzewelle kann ihre Wirkung über viele Kilometer entfalten. Erfolgte die Zündung am Boden, wäre sie schnell abgeschirmt von Bauwerken oder natürlichen Erhebungen. Der Wirkradius wäre stark eingeschränkt, aber im Zentrum wäre die atomare Verseuchung um ein Vielfaches größer. Bei einer Zündung in 300 Meter Höhe kommt aber kaum etwas am Boden an, von den gefährlichen radioaktiven Partikeln. Warum ist das so?
Die Bilder von „Atompilzen“ zeigen es auf: Durch die enorme Hitzeentwicklung entsteht ein sehr kleines, aber enorm kräftiges Tiefdruckgebiet. Die dadurch zur Aufwärtsbewegung gezwungene Luft mit all den radioaktiven Partikeln steigt auf bis in Höhen von zehn bis sechzig Kilometern und saugt so alle Partikel vom Boden ab. Die sechzig Kilometer wurden beobachtet bei der Zündung der sowjetischen „Zar-Bombe“, der stärksten Wasserstoffbombe, die jemals gezündet worden ist. Die war so schrecklich, dass Moskau entschieden hat, niemals wieder eine solche Bombe zu bauen. Der Pilot, der diese ultimative Waffe abgeworfen und beobachtet hatte, hat fortan sein Leben verändert und niemals wieder ein Bombenflugzeug geflogen.
Diese Bombe hätte ganz Paris inklusive aller Vororte mit einem Schlag dem Erdboden gleich gemacht. Die Druckwelle der Explosion hat den Erdball dreimal meßbar umkreist. Interessant daran ist aber, daß selbst die Insel im Nordmeer, ›Nowaja Semlja‹, über der die Zündung im Jahr 1961 erfolgte, kaum von radioaktivem Fallout betroffen war. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass die Sprengkraft dieser Höllenmaschine absichtlich auf etwa die Hälfte des Möglichen reduziert war. Mehr darüber finden Sie hier
Der Unterschied zwischen Atombomben und Kernkraftwerken
Der Punkt ist also, daß beim Einsatz einer Atombombe die Zerstörungen unterhalb der Zündung, also am sogenannten „ground zero“, katastrophal sind, die radioaktive Verseuchung jedoch geringfügig. Das eben, weil die radioaktiven Partikel von dem von der Explosion erzeugten enormen Aufwind vom Boden abgesaugt und in die obere Atmosphäre transportiert werden. Dort werden sie von den Höhenwinden über die ganze Erde verblasen und kommen so weit verteilt überall nieder. Doch halt, über die ganze Erde? Eben nicht. Der Fallout bleibt beschränkt auf eine Halbkugel. Was glauben Sie, warum sonst die USA und Frankreich ihre oberirdischen Atomtests im Südpazifik durchgeführt haben? Insgesamt gab es bis Ende der 1960er Jahre 688 oberirdische Atombombenzündungen, bis man sich einigte, diese nur noch unterirdisch durchzuführen. Es ging darum, bei diesen Tests keinen radioaktiven Fallout mehr zu produzieren.
In diesem Sinn gehe ich kurz auf Tschernobyl ein, dessen Havarie angeblich Europa verseucht haben soll. Das ist blanker Unsinn. Bei diesem Unfall ist nur ein Bruchteil dessen frei geworden, was jede oberirdische Explosion in die Atmosphäre geschleudert hat. Der Punkt ist aber, daß vor Tschernobyl niemand auf die Idee gekommen ist, Pilze oder Wildtiere auf radioaktive Kontamination zu untersuchen. Diese Ergebnisse wurden dem Unfall in Tschernobyl zugeordnet, und das ist falsch.
Nahezu alles, was an radioaktiven Partikeln den Boden verseucht hat, stammt von den oberirdischen Atombombentests. Das aber will man natürlich nicht zugeben, denn dann müßte dafür auch die Verantwortung übernommen werden. Tschernobyl müßte neu bewertet werden und die Diskussionen über Kernkraft müßten auch auf neuer Basis geführt werden. Allerdings ist es bei einem GAU in einem Kernkraftwerk anders, als bei der Explosion einer Bombe. Die radioaktiven Partikel werden nicht in die obere Atmosphäre geschleudert, sie gehen Mangels der Absaugung durch eine Explosion im direkten Umfeld des Unfalls nieder. Bei Tschernobyl im Umkreis von etwa dreißig Kilometern.
10.000 Atombomben werden einen nuklearen Winter auslösen
In den Arsenalen der Atommächte befinden sich mehr als 10.000 Atomsprengköpfe. Alle diese sind im Fall eines atomaren Schlagabtauschs zum Einsatz vorgesehen. Wir wissen nun, wie die 688 oberirdischen Zündungen die Erde bereits verseucht haben. Etwa die Hälfte davon wurden auf der Südhalbkugel gezündet. Das ist übrigens die wahre Ursache für vermehrt aufgetretene Hautkrebserkrankungen in Australien, nicht das sogenannte „Ozonloch“. Was also das Thema Atom angeht, werden wir schamlos belogen, in Unwissenheit gehalten.
Doch nun zum Thema, was geschähe, wenn es zu einem Atomkrieg käme. Alle Atomwaffen befinden sich auf der Nordhalbkugel der Erde. Die vorgesehenen Ziele ebenfalls. Abgesehen von den direkten Verwüstungen, würde sich der radioaktive Niederschlag beinahe gleichmäßig über die gesamte Nordhalbkugel verteilen. Nun lernt aber jeder Meteorologe im ersten Semester, daß praktisch kein Austausch der Luftmassen zwischen der Nord- und Südhalbkugel stattfindet. Am Äquator, in den Zonen der Passatwinde, sind die Luftströmungen getrennt. Dort gibt es praktisch keine Nord- oder Südwinde. Sie verlaufen immer in Ost-West-Richtung. Daraus folgt, daß, selbst wenn alle 10.000 Atombomben zum Einsatz kämen, von dem tödlichen Fallout auf der Südhalbkugel nahezu nichts ankäme. Was wären also die Folgen eines Atomkriegs?
Wird Afrika Flüchtlinge aus Europa willkommen heißen?
Die Zivilisationen auf der Nordhalbkugel würden aufhören zu existieren. Es würde unendliche Migration geben, vom gepriesenen Wertewesten, dem aktuellen Ziel für Migranten aus Afrika, Richtung Südhalbkugel, dem verbliebenen Rest an unverseuchter Erde. Ob die dann dort genauso „liberal“, besser irrsinnig, mit den Zuwanderern verfahren werden, wie unsere Gutmenschenregierungen, ist zu bezweifeln. Es wird nämlich auch im Süden dramatische Einbrüche geben. Es werden nicht nur Düngemittel aus dem Norden fehlen, sondern auch alle Produkte und Ersatzteile, die nicht nur die Landwirtschaft benötigt. Nein, es wird auch im Süden nicht genug übrig bleiben, um die eigene Bevölkerung vor dem Hungertod zu bewahren. Und wer Afrika kennt, weiß, daß da für Migranten aus dem Norden wenig Sympathie zu finden sein wird.
So komme ich zu dem Schluß, daß es im Fall eines Atomkriegs zwar keine sofortigen, direkten Auswirkungen auf die Südhalbkugel geben wird, aber die Sekundärschäden werden auch das gesamte Leben dort zu einer Reorganisation zwingen. Länder wie Malaysia, direkt am Äquator, die schon jetzt Chips für die Elektronik produzieren, werden eine völlig neue, dominante, Stellung einnehmen. Die Mehrzahl der verbliebenen Menschen werden fortan Muslime sein. Wer also fahrlässig vom Einsatz von Atomwaffen spricht, sollte darüber nachdenken, was die Folgen sein werden.
Die atomare Erstschlagdoktrin der USA
Vergessen wir nicht, es sind die USA, die als einzige schon Atombomben eingesetzt haben und die sich mit ihrer Militärdoktrin atomare Erstschläge als legales Mittel erlauben. Und es sollte klar sein, daß Rußland, Putin, immer unmißverständlich gesagt hat, daß Atomwaffen nur als Reaktion auf fremde Atomangriffe eingesetzt werden. Das ist glaubhaft, denn die Führung in Moskau will ihr Volk nicht vernichten. Leider ist es aber so, daß man befürchten muß, daß die USA in englischer Tradition, wie vor dem Ersten Weltkrieg, ebenso denken: Wenn wir die Welt nicht beherrschen können und/0der untergehen, dann bitte alle anderen mit uns. Sie sollten dabei aber nicht vergessen, daß in Südamerika schon jetzt niemand die Amerikaner mag. Und eigentlich auf der gesamten Südhalbkugel, außer Australien und Neuseeland. Es wird also für Amerikaner und den Rest der Nordhalbkugel kein Willkommen auf der Südhalbkugel geben…wenn es dann überhaupt noch die Möglichkeit gibt, irgendwohin zu migrieren. Allein der Gedanke an einen Atomkrieg ist galoppierender Wahnsinn, der nur von Hirnamputierten auch nur angedacht werden kann.