Harm Wulf

 

Max Robert Sofus Friese wurde am 15. April 1883 in Dresden geboren.

In seinem Geburtsort begann er eine handwerkliche Ausbildung und zog später in die schlesische Hauptstadt, um die Königlichen Kunst und Gewerbeschule zu besuchen.

An der schlesischen Schule, die ab 1911 in die Staatliche ›Akademie für Kunst und Kunstgewerbe‹ in Breslau umgewandelt wurde, war er Schüler der Professoren Max Wislicenus (1), Eduard Kaempffer (2), Carl Ernst Morgenstern (3) und Arnold Busch (4) und wechselte später an die ›Akademie der Bildenden Künste‹ in München zu den Lehrern Johann Caspar Herterich (5) und Carl von Marr (6).

1907 kehrte er nach Breslau zurück und begann, als freischaffender Künstler zu arbeiten. Zwei Jahre lang übernahm er die künstlerische Leitung des ›Instituts für Glasmalerei‹ in Breslau von Adolf Seiler. Ab 1903 nahm er an verschiedenen Kunstausstellungen und Messen teil. Im Jahr 1905 schuf er die dekorativen Glasfenster für die Villa Georg Schneider in Breslau. Im Jahr 1908 entwarf und fertigte er die Glasfenster für die Kirche in Schmölz. Im Jahr 1909 arbeitete er am Baptisterium der Johanneskirche in Breslau und 1911 für die evangelische Kirche in Koscian.

In den folgenden Jahren unternahm er Studienreisen nach Holland, Belgien, Frankreich, Italien und Dänemark. Er war ein vielseitiger Künstler, Maler, Graveur, Grafiker, Lithograf, Freskomaler, Bildhauer, Autor von Glas- und Keramikarbeiten. Seine bekanntesten Werke wie ›Mach dich frei‹, ›Wachet auf‹, ›Und neues Leben blüht aus den Ruinen‹ und die Werke des ›Nibelungenzyklus‹ erschienen in den 1920er und 1930er Jahren im Georg Nickisch Verlag in Breslau.

Als Kriegsmaler eingezogen, malte Friese zwischen 1916 und 1917 einen Zyklus von 14 großformatigen Ölbildern mit Szenen aus der Nibelungensage. Ursprünglich waren sie für den deutschen Offiziersclub auf dem Truppenübungsplatz Beverloo in Belgien bestimmt.

Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg wurde dies politisch unmöglich, und Max Friese verkaufte sie an den damaligen Besitzer der historischen Rudelsburg, wo sie 1922 in den berühmten Rittersaal übertragen wurden.

Friese war 1919 Mitbegründer und Mitglied der ›Schlesischen Künstlervereinigung‹ und des ›Reichsverbandes Bildender Künstler‹ Deutschlands.

Im Jahr 1939 erhielt Friese den Kunstpreis der Stadt Breslau. Im selben Jahr malte er ein Porträt des fränkischen Gauleiters Julius Streicher (7), das nach dem Krieg vom amerikanischen Militär beschlagnahmt und wegen des politischen Inhalts des Bildes nie zurückgegeben wurde (8).

Nach der Niederlage des Zweiten Weltkriegs folgte Friese dem Schicksal von Millionen von Deutschen. Gezwungen, seine Stadt zu verlassen, viele seiner Werke zerstört oder gestohlen, fand der Künstler Zuflucht in der Stadt Wolkersdorf bei Nürnberg.

Die Stadt Schwabach beauftragte ihn und den ebenfalls dort ansässigen Kurt Severin (9) mit der Gestaltung des großen Sitzungssaals des Rathauses. Aus 14.000 Blatt Schwabacher Blattgold gestalteten sie einen 60 Zentimeter hohen Fries mit 16 kunstvollen Inschriften mit den Namen wichtiger Schwabacher Firmen. Seitdem heißt der Saal ›Goldener Saal‹, der am 15. Januar 1974 durch Brandstiftung zerstört und zwischen 2000 und 2002 restauriert wurde.

In seinen letzten Lebensjahren war er auch in der Industriewerbung tätig. Max Friese starb 1958 in Schwabach.

Anmerkungen

(1https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Wislicenus

(2https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Kaempffer

(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Ernst_Morgenstern

(4https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_Busch

(5https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Caspar_Herterich

(6https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_von_Marr

(7) https://de.metapedia.org/wiki/Streicher,_Julius

(8https://swco-ir.tdl.org/handle/10605/11798?show=full

(9) https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Severin

Bibliographie

https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Friese

http://www.glasmalerei-ev.de/pages/b4528/b4528.shtml

Klaus Pokrant (Hrg.): Bilder im Rittersaal Rudelsburg. o.O , o. J um 2005

 

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