Liebe Freunde und Gefährten!

Wenn wir am Abend der Sommersonnenwende uns versammeln, dann nicht nur wegen des Festes und der Freude, uns wiederzusehen.

Wenn wir beisammen sind, dann, weil wir gemeinsame Werte teilen.

Wir sind beisammen, weil wir an die ewige Wiederkehr glauben, an den Zyklus der Jahreszeiten: an die kühlen Küsse des Herbstes am Abend der Rückkehr von der Jagd, an die Wärme des Herdes im Herzen des Winters, wenn der Jul-Leuchter angezündet wird, an die Glut unter der Asche, an den blühenden Baum nach dem Winter, an die Lohe der unbesiegten Sonne am Abend der Sommersonnenwende.

Wir sind beisammen, weil wir die Natur in ihrer schönsten, aber auch in ihrer schrecklichsten Form lieben. Für uns ist der Sinn des Heiligen die Vorahnung des Wirklichen. Was auch immer es sein mag.

Wir glauben an die Fülle des Lebens, an die Kräfte der Natur, an die Manifestation der Mächte in dieser Welt, seien es die Mächte der Natur oder die Mächte des Menschen, die wir beherrschen oder die uns beherrschen.

Ja, diese Mächte existieren: Um den Feuerstoß herum ist alles voll von Göttern.

Ich sehe Odin, den Weisen, in den Zügen unserer Ahnen, ich sehe Aphrodite, die Schöne, in den Zügen unserer Frauen, Thor in den Zügen derer von uns, die kämpfen, Dionysos bei den Fröhlichen wie bei den Gierigen…

Wir  kennen und akzeptieren unsere tragischen Schicksale. Für uns gibt es keine Erlösungslehre, unser Ideal schöpft seine Kraft aus der Lebenswirklichkeit. Unsere Ewigkeit existiert durch unsere heilsamen Taten und unsere Abstammungslinien.

Unsere Weltanschauung ist identitätsbezogen, da wir mit unseren Heimatorten eng verbunden sind. Während das Einzigartige zum Allumfassenden führt, glauben wir, daß die Bewahrung der Vielfalt und der Identität der Völker die Harmonie der Gegensätze fördert. Ohne Vielfalt gibt es keine Identität.

Da also jede geografische und ethnische Einheit ihre eigene Weltanschauung hat, ist unse Weltsicht zwangsläufig indoeuropäisch.

Von den Religionen der Mutter Erde bis zu den Olympischen Göttern, vom keltischen Pantheon bis zu den nordischen Göttern, von der griechischen Tragödie bis zu den Klassikern, von der Polyphonie bis zur Oper, von Stonehenge bis zu den Kathedralen, von den Höhlenmalereien bis zu Michelangelo – wir suchen nach dem Schönen, um das Gute zu bestimmen.

Wir  glauben an die Harmonie der Gegensätze und urteilen nicht danach, was gut oder böse ist. Wir können zum Beispiel verstehen, daß unsere Welt zugleich Chaos und auch Harmonie ist. Daß Ares, der Gott des Krieges, sich mit Aphrodite, der Göttin der Schönheit und der Liebe, vereinen kann, um Harmonie, die Göttin des gleichen Namens, hervorzubringen, daß Odin sowohl der Gott des Krieges als auch der Poesie ist,……..

Wir glauben, daß wir durch die höchsten Tugenden  eine aristokratische Ethik, jenseits von Gut und Böse, leben können. Wir suchen unsere Werte im Vorbild der Helden unserer langen, glanzvollen und ruhmreichen europäischen Geschichte.

Auf diese Weise entgehen wir ungesunder Lebensweise und preisen körperliche und geistige Gesundheit.

Durch das Fest der Sonnenwende schaffen wir individuell und kollektiv Ordnung um uns herum, geben der Welt um uns herum Gestalt und bringen uns so in Einklang mit der Harmonie der Welt.

Ja, wenn wir uns gemeinsam versammeln, ergibt alles einen Sinn.

 

 

Quelle: https://www.terreetpeuple.com/paganisme-memoire-35/164-fetes-paiennes/4883-solstice-si-nous-sommes-la-c-est-que-nous-partageons-des-valeurs-communes.html
Urquelle: http://debonspaiens.canalblog.com/archives/2017/07/04/35446390.html

 

 

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