Leitartikel ›In Treue fest‹ in der Herbst-Ausgabe 2021 der Zeitschrift ›Terre & Peuple

Pierre Vial

In dieser Zeit der Laschheit, der Rückzugs auf das kleine Ich, der Zaghaftigkeit, des mangelnden Engagements und der Unterwerfung sind die Mitglieder von Terre et Peuple (zu deutsch: Volk und Boden) die Hüter des Tempels, wo das Feuer der Treue brennt. Treue zu einem Ideal, Treue zu einer Lebensauffassung, Treue zu dem einzigen Gesetz, das etwas taugt und dem wir auch folgen: das Gesetz des Blutes. Seit 63 Jahren kämpfen wir für nichts anderes.

Dieser Kampf mag verschiedene Formen angenommen haben, je nach den Umständen und den Erfordernissen der Zeit, doch mein innerer Kompaß ist immer der gleiche geblieben und wird auch künftighin derselbe bleiben, und zwar bis zu meinem letzten Atemzuge.

Selbstverständlich hat mich das Leben manches gelehrt, oft mit dem Hammer… Hier ein Beispiel: welch’ eine Kluft zwischen dem, was man für richtig und gerecht hält und der Realität, jeder Realität, auch der der menschlichen Natur! Über die eigenen Vorsätze bleibt man ja oft eine Erklärung schuldig, was Fehleinschätzungen nach sich zieht, die man dann allzu leicht den anderen in die Schuhe schiebt…

Andererseits haben Feiglinge, Abtrünnige und Deserteure schon immer existiert, und es wäre töricht, vor dieser Tatsache die Augen zu verschließen, um den Schleier des Vergessens darüber zu breiten. Doch nicht minder töricht wäre es, immer wieder über eine Verbitterung, seinen Groll oder irgendeine Verzweiflung nachzugrübeln. Man soll die Menschen nehmen, wie sie sind, sie sind weder Engel noch Biest, man sollte die Besten unter ihnen erkennen, diejenigen, mit denen man etwas unternehmen kann, das jenes kurze Interludium, das man «unser Leben» nennt, überdauert. Das könnte und müßte dem Leben einen Sinn geben: einem Traum dienen, der einmal Wirklichkeit werden kann, wenn wir es nur wirklich wollen. Die Vollendung dieses Traumes werden wir wohl nicht erleben, wenn das Schicksal an der Tür klopft. Doch was ist dabei, wenn wir den Keim gesät haben, der einst auf unserem Boden eine reiche Ernte bringen wird, und da werden die Augen der Besten unseres Volkes, dank derer das Blut, das unsere Rassenseele trägt, weitergegeben wird, vor Freude aufleuchten.

In diesem Unterfangen des Aufbaus und der «Seelenfischerei» können wir mit Zaghaften, mit Menschen in «unsteten Gemütszuständen», mit Moralpredigern und Stammtischstrategen nichts anfangen. Um eine Volksgemeinschaft aufzubauen, braucht man Glaubensstarke und Kämpfer, Männer und Frauen, die bereit sind, alles zu geben – nicht zögerliche Hipster, in ihrem bürgerlichen Egoismus und ihrer pathetischen Selbstzufriedenheit verfangen.

Wie Sie sehen, gebrauche ich Wörter, die heutzutage verfolgt, verboten, tabu geworden sind. Tabuwörter in den Augen der Fanatiker des politisch korrekten Denkens. Das ist aber meine Art und Weise – in Anbetracht meines Alters –, der Nachwelt eine Botschaft der Treue zu hinterlassen. Denn: Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu!

 

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