Jean-Patrick Arteault
Diese 100. Ausgabe ist Anlaß für einen Rückblick auf 25 Jahre publizistischer Arbeit. Es ist auch der Moment eines Übergangs. Unser Präsident und Gründer, Herausgeber und Chefredakteur des ›Terre & Peuple‹ Magazins, Pierre Vial, .möchte sich eine Auszeit nehmen, um sich selbst und seiner Familie zu widmen. Er übergibt daher die Fackel an das Team, das er in all den Jahren gemeinsamer Arbeit um sich geschart hat, um das begonnene Werk fortzusetzen.
Bevor wir den Fahrplan für hoffentlich die nächsten 100 Ausgaben aufzeigen, möchten wir den Mann würigen, der uns zusammengeführt hat und dessen unermüdliche Energie die Association ›Terre et Peuple‹ und die gleichnamige Zeitschrift getragen hat. Es ist immer besser, einen außergewöhnlichen Menschen zu ehren, solange er noch unter uns ist, denn dann er kann die Früchte seiner Arbeit genießen, auch wenn seine Bescheidenheit darunter leiden sollte.
Pierre Vial ist sowohl ein Kämpfer für die identitäre als auch für die nationale Sache, ein Historiker der europäischen Zivilisation und ein Erwecker des politischen und kulturellen Bewußtseins zahlloser Menschen, darunter viele, die diese Zeitschrift abonniert haben. Zu erinnern ist an seine wesentlichen Beiträge in der Schaffensperiode der ›Groupement de Recherche et d’Étude pour la Civilisation Européenne‹ [GRECE] während des Aufstiegs des ›Front National‹ unter Jean-Marie Le Pen, bevor sie zur Gründung von ›Terre et Peuple‹ führten. Als Mannschaftsführer, Vertrauensmann, guter Kamerad und scharfsinniger Beobachter der Entwicklung unserer Zeit gründete Pierre Vial ›Terre et Peuple‹, um die identitäre Bewegung im Hinblick auf die neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts neu zu überdenken. Für diese führende Rolle, Pierre, sei dir gedankt.
Man kann versuchen, den von Pierre Vial gegebenen Impuls für eine Neukonfiguration des identitären Denkens zusammenzufassen.
Da ist zunächst die Bekräftigung des positiven Charakters des albo-europäischen anthropologischen Substrats und die Notwendigkeit, es auf empathische Weise zu untersuchen. Die albo-europäische Rasse in ihren verschiedenen Ethnien hat auf dem europäischen Kontinent das Erstbesiedlungsrecht. Sie ist dort autochthon und der wahre Ureinwohner. Sie hat zwar die Nachteile ihrer Qualitäten, aber sie hat sich nicht mehr verfehlt als andere. Sie braucht sich ihrer geistigen, kulturellen, historischen und materiellen Schöpfungen nicht zu schämen. Sie hat daher das Recht, auf ihren angestammten Gebieten zu leben und sich zu entwickeln. Und wenn sie ihr Erbe kritisch prüfen muß, um bestimmte Fehler nicht zu wiederholen, dann muß sie das nicht mehr und nicht weniger als andere.
Dann gibt es noch die Notwendigkeit, die lange Kultur- und Zivilisationsgeschichte zu berücksichtigen, die mit diesem anthropologischen Substrat verbunden ist und tief verwurzelte kollektive Psychologien hervorgebracht hat. Insbesondere im Anschluß an unseren verstorbenen Freund und Kameraden Jean Haudry, dem er sehr nahe stand, betonte Pierre Vial stets den prägenden Einfluß der indo-europäischen Völker, die die Matrizen der modernen europäischen Völker waren. Es ging ihm nicht darum, die europäische Identität auf ein einziges Faktum zu reduzieren, sondern darum, die Verbindung von Einheit und Vielfalt zu verstehen, die durch die historische Sedimentation der Indogermanen in den verschiedenen Ethnien des Kontinents hervorgebracht wurde.
Dieses feine Verständnis führte Pierre Vial dazu, uns den heidnischen Weg als Zugang zu einer Spiritualität zu zeigen, die sowohl vielfältig als auch tief in Böden und Ethnien verwurzelt ist und in Zeit und Raum mit ihren verschiedenen konstituierenden Komponenten verbunden ist, fernab vom ideologischen Monotheismus. Er hat viel Zeit dem Studium der alten Religionen und der Volkstraditionen gewidmet, die eine bleibende Spur davon bewahren. Und das ist eine Ausrichtung seiner Arbeit, deren Reichtum er uns immer wieder betonte, um unsere Zukunft zu strukturieren.
Als Historiker hat Pierre Vial ein Gespür für die historische Schichtung, also für die Überlagerung von Veränderungen, die sich im Laufe der Zeit ansammeln, das Erbe der Vergangenheit verändern und die Variationen der Zukunft induzieren. Aus diesem Grund hat er uns dazu angehalten, nicht in naiven Optimismus zu verfallen, indem wir historische Nationen zugunsten von Fantasiekonstruktionen links liegen lassen.
Ebenso hat er nie mit den Aasgeiern mitgeschrien, die sich auf die Besiegten der jüngeren Geschichte stürzen, sobald diese am Boden liegen, aber er weiß auch, daß die „Geschichte die Speisen nicht wiederholt”, zumindest nicht mit der gleichen Brühe. Daher schaut er mit viel Ironie auf diejenigen, die glauben, im Donbass die Heldengeschichte der Ostfront nachzuspielen, indem sie die Runen im Dienste von Davos, Brüssel, Washington und anderen ähnlichen Organisationen stellen. Er hat uns alle ermutigt, in unseren Analysen die Realität ins Auge zu fassen und nicht rückwärts in die Zukunft zu schreiten. Treu zu einem Erbe zu sein, bedeutet nicht, es zu stammeln.
Ein letzter, aber nicht weniger wichtiger Lehrsatz, auf den Pierre Vial immer bestanden hat, ist die Bedeutung der sozialen Frage für den nationalen Zusammenhalt. Abgesehen von den schädlichen Aspekten der liberalen Ideologie verpflichtete er uns dazu, mißtrauisch gegenüber den Hintergedanken der Plutokraten zu sein, die sich an die Nation erinnern, wenn sie Kanonenfutter brauchen, und sie vergessen, wenn es um die Verteilung der Gewinne geht.
Wie unser verstorbener Freund und Kamerad Jean Mabire, mit dem er ebenfalls lange Zeit befreundet war, hat Pierre Vial uns dazu angeregt, in den atypischen Formen des Sozialismus eine Inspirationsquelle zu sehen, um die notwendige wirtschaftliche Aktivität im Sinne des Gemeinwohls zu gestalten. Er sagt gerne, daß die sozialen, nationalen und identitären Fragen Dimensionen sind, um ein einziges Problem zu lösen: den Fortbestand des Volkes.
Das, Pierre, sind die Wege und Hinweise, die du mit der Gründung von ›Terre et Peuple‹ aufgezeigt hast, und wir werden ihnen treu bleiben werden. Es ist eine kreative Inspiration, um die Identität in ihren nationalen und europäischen Dimensionen im 21. Jahrhundert weiterzudenken. Wir werden den von dir eingeschlagenen Weg weitergehen.
Quelle: https://www.terreetpeuple.com/terre-et-peuple-magazine-communaute-6/8302-le-numero-100-de-terre-peuple-magazine-est-paru.html