Pierre Krebs

Kurze Geschichte des Neologismus ›R a c i a l i s m u s‹, den ich in den späten Sechzigern (1969-70) geprägt habe.*

 

Niemand wird mir widersprechen, wenn ich behaupte, daß die Existenz keine Theorie, sondern ein Sachverhalt ist. Bei den Rassen verhält es sich nicht anders. Man muß nicht beweisen, daß sie existieren, da sie sind. Die Debatte könnte hier enden, aber die Zeit ist so verrückt geworden, daß es notwendig geworden ist, dies zu „beweisen”.

Als ob ich mir jeden Morgen selbst beweisen müßte, daß die Luft durch meine Lungen strömt oder daß ich Geräusche mit meinen Ohren wahrnehme – obwohl ich atme, ohne daß ich das Gefühl habe, es zu tun, oder höre, ohne daß ich mich selbst daran hindere.

Ich hatte lange nach dem richtigen Wort gesucht, um unser Urteil und unsere Ansichten über Rassen auszudrücken. Mein Ziel war es, einem sprachlichen Gewaltakt Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, nämlich der verlogenen und schurkischen Bedeutung, die die schädliche Propaganda der globalistischen Leugnung – „Rassen existieren nicht” mit aller Gewalt in das Wort ›Rassismus‹ eingefügt, man könnte auch sagen „eingepflanzt” hat, um von der Neutralität seiner ursprünglichen Bedeutung abzulenken, d. h. von der objektiven Anerkennung der Existenz menschlicher Rassen, ohne die eine über die andere zu stellen.

Diese Dekonstruktion der Sprache führt, wenn man sie verallgemeinert, zur Zerstörung der Welt – folgen Sie meinem Blick … und es wird nicht lange dauern, bis Sie Derrida im undurchsichtigen Schatten seiner üblen Neigungen sehen.

Die Fälscher der Etymologie haben es zwar bisher nur vermocht, einige wesentliche Wörter zu fälschen, aber – und das ist schlimmer – sie haben es auf einigen Planeten unseres linguistischen Sonnensystems geschafft, die allgemeine Richtung unseres Geistes zu bestimmen.

Stellen Sie sich vor, ein Zauberer-Astronom würde auch nur einen einzigen Planeten des Sonnensystems, das seinerseits den Lauf unseres Universums steuert, aus seiner Umlaufbahn bringen, wenn auch nur unmerklich. Das würde zum totalen Chaos führen, zur Kollision einiger Planeten, alles würde aus dem Ruder laufen und zwangsläufig in der vernichtenden Absorption eines Schwarzen Lochs enden.

Die ›Astronomen‹ und Hexenmeister des Globalismus haben die ursprüngliche Bedeutung eines Hauptplaneten im Sonnensystem unseres Denkens unmerklich verdreht: Sie haben einfach die hochgradig negative Bedeutung des Wortes Xenophobie, d. h. Feindschaft gegen alle Fremden (von griechisch xénos = fremd und phobos = Ablehnung), in das Wort Rasse/Rassismus einfließen lassen. Seit dieser Veränderung ist der geordnete Gang unseres sprachlichen Sonnensystems so weit gestört, daß die Genauigkeit der Ideen und sogar die Ordnung der Denksysteme selbst gefährlich darunter leiden.

Solange die ursprüngliche Neutralität des Wortes Rassismus [Theorie, die die Existenz menschlicher Rassen feststellt] noch nicht korrumpiert war, konnte man jemanden als „Rassisten” [eine Person, die diese Theorie nicht in Frage stellt] bezeichnen, so wie man heute jemanden, der die Evolutionstheorie nicht in Frage stellt, als „Evolutionisten” ohne jeden abwertenden Unterton bezeichnet.

Seitdem die Bedeutung der Wörter ›Rassismus/Rassist‹ gewaltsam in das absolute Gegenteil ihrer ursprünglichen Bedeutung verkehrt wurde, d. h. seit die Manipulatoren sie aus ihrer Umlaufbahn um den Mutterplaneten Etymologie gerissen haben, verleiten sie den öffentlichen Geist einer ganzen Kultur über die nationalen Grenzen hinaus in einen fatalen Irrtum mit gravierenden Folgen, und zwar vom Erlernen der Sprache im Kindergarten bis hin zu den Lehrstühlen an den Universitäten.

Man kann den entstandenen Schaden bei den Geburtshelfern neuer Ideen, in den Werken von Denkern, Philosophen, Historikern, Soziologen und Dichtern, in der Tätigkeit von Pädagogen in den Schulen, von Professoren und Forschern in den Fakultäten und natürlich in den eminent wichtigen Entscheidungen von Politikern, bei denen es um die Zukunft eines Volkes und einer Zivilisation gehen kann, ermessen – man muß nur mit Schrecken feststellen, welchen Einfluß diese sprachliche Verderbtheit beispielsweise auf die Akzeptanz der allogenen Zuwanderung ausgeübt hat.

Durch alle systemhörigen Medien verbreitet, durch das Gesetz unterstützt, von der Exekutive überwacht, von der Repression durchgesetzt, in den Schulen eingetrichtert und von den Kirchen immer wieder gepredigt, ist die Ursache für die massenhafte Auswanderung der Geister in ein anderes geistiges Universum, wo die Dekonstrukteure unserer Kultur und unserer Werte auf sie warten: die evangelisierenden Hexenmeister des De-Realismus, der Leugnung der Lebensgesetze, der Leugnung der Geschichte, der Leugnung der jahrtausendealten Grundlagen unserer Art zu glauben und zu denken, zu fühlen und zu handeln, und das in einer absoluten Disharmonie unserer Instinkte, deren selbstmörderische Folgen nicht lange auf sich warten ließen: Die schizophrene Pathologie des Ethnomasochismus, die schizophrene Akzeptanz der Rassenmischung, die schizophrene Zustimmung zum Egalitarismus, die schizophrene Zustimmung zu degenerativen Gender-Theorien und viele andere mehr, alles infernalische Wahnsinnstaten von Wesenheiten, die der Finsternis entkommen sind, in die sie die Götter des Olymps schon oft zurückgeworfen haben.

Es war die Ahnung dieser teuflischen Verkettung, die mich zu jener Zeit dazu veranlaßte, nach einem Wort zu suchen, das den Fälschern entgegenwirken und ihr tödliches Vorhaben durchkreuzen konnte.

Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre – ich war damals noch in Paris, wo ich parallel an der ›École Supérieure de Journalisme‹ und der ›École des Hautes Études Sociales‹ studierte – entwickelte ich den Neologismus ›racialism/Racialismus‹, der zum ersten Mal in einem leider unvollendeten Roman mit dem Titel ›Neue Druiden für Brocéliande‹ verwendet wurde. Den ersten Teil – Buch I – hatte ich Saint-Loup übergeben, der mir dringend geraten hatte, ›Buch II‹ zu schreiben. Dies fiel unglücklicherweise in die Zeit, in der ich meinen Umzug nach Deutschland vorbereitete, und führte dazu, daß von Buch II … nur Entwürfe übrig blieben.


Später benutzte ich den Begriff zum ersten Mal öffentlich anläßlich eines Seminarberichts*. Ich suchte nach einer anderweitigen Verwendung des Begriffs in den späten 1960er Jahren, konnte aber nichts finden. Es ist gut möglich, daß ich den Begriff außerhalb dieses Romans in späteren Veröffentlichungen selbst verwendet habe, die ein innovativer Geist wohl im Flug ergriffen hat, während eine gute Fee ihn auf ihren Wanderungen von einem Geist zum anderen übertragen hat.

Auf der Suche nach diesem neuen Wort versuchte ich, drei Fliegen mit einer Klappe schlagen:

1. den fremdenfeindlichen Schwindel (Xenophobie) ausmerzen, der das Wort ›Rassismus‹ korrumpiert;

2. den theoretischen (und daher die unvermeidbaren Debatten, die sich zwangsläufig bei der Endsilbe ›ismus‹) Aspekt, den das ›ismus‹ am Ende eines Wortes suggeriert, abschwächen;

3. den rein biologischen, also naturwissenschaftlichen Aspekt zu betonen, den der Begriff ›Rasse‹ notwendigerweise impliziert, und dadurch, daß dem Wort ›Rassismus‹ die Bedeutung zurückgegeben wird, die es nie hätte verlieren dürfen, es wieder in die Objektivität der empirischen Ordnung moderner wissenschaftlicher Erkenntnisse zu reintegrieren, ohne jegliches Werturteil – außer einem Realitätsurteil.

Ich konstituierte also ›racialisme/Racialismus‹ und stellte fest, daß sich dieses Wort dafür eignet; denn das Adjektiv

– ›racial/rassisch‹ bezieht sich in der Tat

auf die objektive Bezeichnung eines Sachverhalts, auf eine Berücksichtigung der Realität „ohne Diskussion”. Es ermöglichte daher, den Begriff der Rasse in die empirische Sphäre der realen Dinge, die zum Bereich der Beobachtung gehören, zurückzuführen, ohne den Umweg über eine Idee, ein Konzept oder eine Theorie;

– das Adjektiv ›racial/rassisch‹ trägt

letztlich zur Neutralisierung des Suffixes „ismus” bei, das – wie schon erwähnt – die Idee einer Theorie oder sogar einer Ideologie andeutet;

– der Neologismus ›Racialismus‹ kann also

sich auf die empirische Objektivität berufen, die wissenschaftlichen Disziplinen eigen ist, und folglich jede Gleichsetzung mit Fremdenfeindlichkeit abwehren, die Einbeziehung jedes Werturteils in die Darstellung der rassischen Realitäten widerlegen und die Lüge der egalitaristischen Voraussetzung entlarven.

Heute stelle ich mit einer gewissen Freude fest, daß der Begriff ›Racialismus‹ im letzten halben Jahrhundert eine lange Reise hinter sich gebracht hat, auf der er an die Türen vieler Köpfe geklopft haben muß – u. a. in den angelsächsischen Ländern (racialism).

Die zahlreichen Echos, die er dabei empfing, zeigen, daß er, von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht gleichgültig geblieben ist. Allerdings blieben dabei natürlich all jene unberücksichtigt, die ihm die Tür vor der Nase zuschlugen, egal ob sie schnippisch, stur oder offen aggressiv waren, oder andere, die schüchtern und ängstlich waren und ihm die Tür nur einen Spalt weit öffneten. Man kann jedoch davon ausgehen, daß die meisten Menschen mit einem neugierigen, offenen, rebellischen oder offen revolutionären Geist ihm die Tür sogar weit geöffnet haben. Zwar hat er nach der Rückkehr von seiner Reise noch ein dickes Bündel „Probetickets” im Gepäck, das er nicht verteilen konnte. Das macht nichts, denn die Mund-zu-Mund-Propaganda hat mittlerweile ihre Arbeit getan und die neue Idee, die er verbreitet hat, springt weiterhin von einem Geist zum anderen. Die zahlreichen Debatten, die er ausgelöst hat, sind ein Beweis dafür.

Man braucht sich nur die zahlreichen Verweise auf ihn in Wikipedia anzusehen, der Enzyklopädie, die zwar hinkt, aber selbst wenn sie hinkt, dient sie doch zumindest der Verbreitung von Informationen, vor allem, wenn sie versucht, sich dagegen zu wehren. Der Rest folgt von selbst.

Die guten Geister trennen sich immer von den schlechten. Und das ist es, was zählt. Die Rehabilitation ist also in vollem Gange. Es ist zu hoffen, daß unter dem Einfluß eines noch größeren Erfolgs die geistigen Barrieren, die noch immer Millionen von Menschen um den Verstand bringen, zusammenbrechen werden, und daß dieser Zusammenbruch, indem er die Geister endlich wieder in die richtigen Bahnen lenkt, auch den Planeten unseres Denksystems wieder in seine natürliche Umlaufbahn bringt.

Dies wird die erste innere Revolution sein, die uns hilft, unsere geistige Gesundheit wiederzuerlangen, die eine unabdingbare Voraussetzung für unser biologisches Überleben ist, von dem unsere politische, kulturelle und geistige Wiedergeburt wesentlich abhängt. 

* … ohne zu wissen, daß der Begriff ›racislism‹ in den USA bereits verwendet wurde.

** Pierre Krebs: Der Wille zur Überexistenz und als ungleiche Dialektik in Saint-Exuperys elitärer Botschaft, Nietzsches surhumanistische Herausforderung, Rosenbergs racialistisches Projekt, Universität Göttingen, Literaturwissenschaft, Seminarleiter Dr. Floeck, 1975.