Régis Chamagne

 

Wir kennen die Geschichte vom Frosch, den man in einen Topf mit Wasser setzt. Wenn man den Frosch in Wasser mit Zimmertemperatur taucht und dieses Wasser langsam bis zum Kochen erhitzt, wird sich der Frosch allmählich an die zunehmende Hitze gewöhnen, schließlich gekocht werden und sterben. Taucht man den Frosch jedoch abrupt in das kochende Wasser, wird er aus dem Topf herausspringen und entkommen.

Genau das erleben wir heute in Europa. Der erste Frosch ist das französische Volk. Der zweite Frosch ist das deutsche Volk.

Der französische Frosch

Ab 1984 begann die Deindustrialisierung Frankreichs zugunsten Deutschlands, was sich nach der Unterzeichnung des Vertrags von Maastricht, wie in vielen EU-Ländern, noch beschleunigte. Damit einher ging die schrittweise Zerstörung des Programms des „Conseil national de la Résistance“ (Nationaler Widerstandsrat), wie Denis Kessler seinerzeit zugegeben hatte.

So verschlechterten sich nach und nach die sozialen Verhältnisse in Frankreich, die soziale Unsicherheit breitete sich aus und das französische Volk verarmte. Dabei erstaunt vor allem Ausländer, insbesondere diejenigen, mit denen ich mich ausgetauscht habe, vor allem die Frage: „Warum hat das französische Volk, das für seine spontanen Eruptionen bekannt ist, noch keine Revolution gemacht?“

Tatsächlich ist die neue „französische Revolution“ seit mehreren Jahren im Gange; es ist die des Schritts zur Seite. Da der französische Frosch spürt, daß die Temperatur bedrohlich ansteigt, verläßt er allmählich und verstohlen den Kochtopf und baut sich sein Leben außerhalb auf, ungeachtet einiger Eruptionen wie der der Gelbwesten.

Der deutsche Frosch

Auf der anderen Seite des Rheins, die von der Deindustrialisierung der anderen EU-Länder profitierte, wurde der deutsche Frosch aufgebläht. So sehr, daß er so groß wie der Ochse werden wollte? Das ist eine andere Geschichte.

Allerdings hatte man nicht mit dem tiefen Staat der USA gerechnet. Mit den bekannten Mitteln förderte das System, daß in Berlin eine Regierung an die Macht kam, die sich Washington unterordnete, damit die USA ihre geopolitische Linie in diesen turbulent werdenden Zeiten beibehalten konnte.

Tatsächlich ist die geopolitische Ausrichtung der USA seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ganz klar: eine Annäherung zwischen Rußland und Deutschland absolut zu verhindern. Das führt zu der heutigen Situation, die das Ergebnis der Machtübernahme Washingtons über Berlin ist. Letztendlich hat der Bumerang-Effekt der EU-Sanktionen gegen Rußland in Verbindung mit der Sabotage von Nord Stream 2 durch die USA den deutschen Frosch brutal in kochendes Wasser geschmissen.

Auf dem Weg zum Regimewechsel?

Wir erleben, was aktuell in Deutschland geschieht: eine komplette Blockade des Landes bis zum Rücktritt der Regierung, wobei die national eingestellte Partei AfD immer mehr an Zustimmung gewinnt. All das treibt den „Neokons“ aller Länder den Angstschweiß auf die Stirn, denn die deutsche Revolution könnte einen Dominoeffekt auf die anderen EU-Länder auslösen. In diesem Fall würden wir Regimewechsel in ganz Europa und die Rückkehr zur Souveränität der Nationen erleben.

Der amerikanische Deep State täte gut daran, seine „Klassiker“ zu überprüfen.

 

Quelle: https://reseauinternational.net/une-histoire-de-grenouilles/
Print Friendly, PDF & Email