Chōkōdō Shujin
setzt sich mit den Herausforderungen der modernen Moral und ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft auseinander und betont die Bedeutung von spirituellem Bewußtsein und der Reinheit des Herzens in unserem Leben.
Ich stehe allein auf einem trostlosen, verdorrten Feld. Es ist noch früh im Frühling. Die Sterne umgeben den Thron des Mondes, und der Mond in seiner Reinheit bescheint die Blumen der Erde. Die Blumen blühen in Karminrot, Weiß und Burgunderrot und leuchten hell auf dem Feld. Im Mondlicht erklingt leise und im Einklang mit dem Murmeln des Flusses der geheimnisvolle Klang einer Glocke. Während ich in diesem Zustand der Unwirklichkeit verharre, ist mein Herz von einer unermeßlichen Traurigkeit erfüllt. Was ist das für eine unsägliche Pein? Worüber trauere ich, was betrübt mich? Was bedeutet es, daß das Geräusch der Insekten, die Farbenpracht der Blumen, die ganze Schönheit des Universums nicht einfach nur „Leere“ ist und daß auf dem Grund dieser Schönheit die Trauer liegt?
Stellen Sie sich vor, was unter den Straßen von New York, London oder Tokio liegt. Hunderte von Zügen sind durch einen einzigen Steinpfeiler getrennt. Hunderttausende von Männern und Frauen bewegen sich wie ein Insektenschwarm, der einem starken Bienenstockinstinkt gehorcht. Wenn man einen Mann fragt, warum er unterwegs ist, sagt er, daß er etwas zu erledigen hat. Geschäfte sind für das Geld, und Geld ist für die Gier. Niemand ist damit zufrieden, nur zu leben. Alle Wünsche müssen befriedigt werden, und der Gier sind keine Grenzen gesetzt. Angesichts der unbegrenzten instinktiven Gier ist das begrenzte „menschliche Leben“ sinnlos. Laufen die Menschen in den Städten vergeblich umher?
Das Leben ist ein komplexes, verwirrendes Problem. Es ist ein Rätsel, seit die Sphinx Sphinx sich mit offenen Augen zeigte, seit der Mensch ein Zweibeiner ohne Flügel war. Selbst heute, da Henri Bergsons „Verstehen der Zeit durch die Intuition“ das Leben gelöst und Nietzsches Theorie vom „Übermenschen“ das Geheimnis des menschlichen Willens gelüftet hat, ist es immer noch ein schwieriges Problem. Gerade weil es so schwierig ist, steht Anthony Fauci auf einem Felsen, und Zehntausende von Menschen haben Nervenzusammenbrüche. Die meisten Staatsoberhäupter, vor allem in der Anglosphäre, haben unter diesem internationalen Nervenzusammenbruch gelitten, und es ist kein Problem, das sich durch bloßes Händeringen und Wehklagen lösen läßt. Der Romancier überwindet dieses Problem mit seiner Feder, und der Künstler überwindet es mit seinen Farben. Und was ist mit dem Durchschnittsmenschen? Die einen, die sich hinter dem Schutzschild der urbanen Kultiviertheit verstecken, nennen diesen Kummer „trostlos“, die anderen, die in den Gräben des Idealismus versinken, bezeichnen ihn als „morbide“.
Was ist gut, was ist böse – ach, die Welt des Menschen ist unbegreiflich. Wer in diese Welt der Menschen hineingeboren wird und überhaupt als Mensch handeln will, muß zumindest einmal an die Schwelle der Lebensproblematik kommen.
Das Auge wird für alle Aspekte des Lebens geöffnet. Die glänzende Oberfläche umhüllt das Dunkle und Sündige. In der Dunkelheit leben wohlhabende Dilettanten, die die gröbsten gröbsten Menschenmassen mit Sprengbomben bewaffnen wollen, und Gelehrte wollen von ihren Elfenbeintürmen aus die Köpfe ihrer Studenten vergiften. Aus der Sicht des Zen-Buddhismus sind alle Dinge nur Phänomene der Anhaftung an die Materie. Das Gegenteil von Anhaftung ist Transzendenz. Diejenigen, die an Worten hängen, transzendieren die Substanz, und diejenigen, die am Körper hängen, transzendieren den Geist. Diese beiden Dinge werden lang und kurz und erzeugen tausend und eine Welle, und die menschlichen Ressourcen sind lediglich die Verschönerung dieser Wellen.
Die Welt hat natürlich auch schöne Seiten. Aber die Kräfte des Bösen sind extrem stark, wenn es darum geht, sie zu korrumpieren. Das schöngeistige Leben eines Mannes wird zur Verzweiflung seiner Familie, zu den Sorgen seines Vaters und zur Verzweiflung seiner Frau. Schlimmer noch, der Sohn, der in eine Familie von Feministinnen hineingeboren wurde, hat nur wenig Lichtblicke für seine Zukunft. Seht euch die Gier an, die dem Streben nach Frieden anhaftet! „Ich will nicht lernen“, kann ein ermutigter Student sagen. „Lehrer, die Schüler zum Lernen zwingen, rauben ihnen ihren Stolz und ihr Vergnügen“. Diese so sogenannten fortschrittlichen Schüler sehen in der Geschichte eine Beleidigung ihres „Selbstverständnisses“, so künstlich, erfunden und vage ihr Verständnis auch sein mag. So verlieren sie sich in ihrem Morgenschlaf und betrachten die Schule als Gefängnis. Um ihr „Selbst“ zu retten, laufen sie von der Schule weg. Ihre Freunde machen einen Aufstand, die Mutter weint und verursacht vielleicht Ärger in der Schule. Es wäre nicht undenkbar, daß sie Anschuldigungen wegen Sexismus oder Rassismus erhebt, je nachdem, welcher Begriff an diesem Tag gerade in Mode ist. Vielleicht wird sie behaupten, sie fürchte um ihre Sicherheit – oder um ihr Leben.
Die Besessenheit vom Leben verursacht auch eine große Erschütterung im Leben. Der schreckliche Fluch, den diejenigen der Welt hinterlassen, die mit einem Groll die Welt verlassen und in herzzerreißender Verachtung sterben. Ein lebendiger Geist mit einem einzigen Gedanken: dem Unbegreifbaren. Vor über einem Jahrhundert nahm sich Misao Fujimura, ein sechzehnjähriger Philosophiestudent, das Leben, indem er sich von einem felsigen Abgrund stürzte. Hier habe ich sein Todesgedicht übersetzt.
Der Himmel und die Erde sind ruhig,
Die Welt ist ein großer und majestätischer Ort,
Ich werde diese Größe mit meinem kleinen Rahmen von fünf Fuß erreichen.
Was hat die Philosophie von Horatio schließlich an Autorität zu bieten?
Die Wahrheit aller Dinge läßt sich in einem einzigen Wort zusammenfassen,
Sie ist unbegreiflich.
Ich bin so gequält und verzweifelt, daß ich endlich beschlossen habe, zu sterben.
Während ich auf einem Felsen stehe
habe ich keine Angst in meinem Herzen.
Ich weiß es zum ersten Mal.
Dieser große Pessimismus wird von einem großen Optimismus begleitet.
So wie der „Geist“ von Misao Fujimura mehr als hundert Geister zu den Auen am felsigen Abgrund des Kegon-Wasserfalls gelockt hat, so findet die Bindung an das Leben ein seltsames Echo in den Herzen der einfachen Menschen, die das „Leben“ vergessen und ihr „Selbst“ verloren haben. Diese Wellen im Meer der Zeit werden zu Legenden, Mythen und Inschriften, die für immer bleiben. Die Beharrlichkeit des Lebens wird weiter in Form und Gestalt umgewandelt und manifestiert sich Moment für Moment im täglichen Leben. Mut und Festigkeit sind alles Phänomene des Verlassens dieser Anhaftung.
Der Körper! Was ist die Existenz des Körpers? Die materielle Anhaftung ignoriert die Autorität des Geistes und unterwirft sich in niedriger Weise den Begierden des Fleisches. Der Körper, der mit Nahrung und Wasser genährt wird, ist ohne diesen kostbaren Geist nur animalisch und ein Bruder des wilden Pferdes, das auf dem Feld läuft. „Eifer ohne Wissen ist ein durchgebranntes Pferd“, schrieb Sōseki Natsume. Wenn der endliche menschliche Körper, der aus „Staub“ besteht und zu „Staub“ zurückkehrt, mit einem von Licht erfülltem Geist durchdrungen wird und die perfekte Harmonie zwischen Fleisch und Geist erkennt, entwickelt sich der Zweibeiner ohne Flügel zu einem würdigen „Menschen“. Das Fleisch ist das Gefäß und der Geist ist das Juwel. Wenn das Gefäß ins Wasser geworfen wird, muß das Juwel mit ihm untergehen. Doch wenn das Gefäß von der Erde beschmutzt und von den Steinen zerbrochen wird, leuchtet das Juwel immer noch, und dieses Licht ist kostbar. Die Herzen derjenigen, die ihre Perlen in die Tiefen des Meeres werfen und nur den Wunsch hegen, daß das Behältnis an einem sicheren Ort ist, sind der Gipfel der Unwissenheit. Diejenigen, die die Kostbarkeit des Geistes nicht kennen, die ihr inneres Leben verlieren und ihr inneres Streben verkümmern lassen, nur um ihr Leben zu erhalten und ihre niedersten Wünsche zu befriedigen, sind jämmerlich und elend.
Ich werde hier den in der selbsternannten Elite so weit verbreiteten „Sozialismus“ parodieren. Weil ihre Sprache so spitzfindig ist, habe ich diese sozialistische Vignette in der Ära von Marx angesiedelt, mit einer entsprechend blumigen Sprache. Für eine moderne Annäherung ersetze „Arbeiter“ durch eine andere geschützte Klasse deiner Wahl:
Seht euch den Arbeiter an, der unter diesen Elenden seine Arbeit verrichtet. Er ist am Rande der Verzweiflung. Sofort ertönt der Aufschrei des Sozialismus: „Wehe diesem dünnen Rettungsseil! Habt Mitleid mit meinem dünnen Lebensseil und gebt mir ein dickeres, um mich zu schützen.“ Die kaltherzige Welt, die die Sache des Lebens predigt und es als Schicksal abtut, schaut mit Gleichmut auf die unglücklichen Arbeiter herab. „Das ist eine Grausamkeit“, schreit der Arbeiter. „Ich habe nicht gewußt, wie schwach dieses Seil ist, als ich mich in der dunklen Nacht daran festhielt. Es ist natürlich, um Hilfe zu schreien, sobald man merkt, daß man in Gefahr ist. Es ist gegen die Natur, der höchste Verrat und sogar die äußerste Unmenschlichkeit, mit Behagen am Champagner zu nippen, während man jemanden wie mich in Gefahr sieht.“ Der heldenhafte Arbeiter, der im Angesicht der Verzweiflung steht, blickt auf die herzlose Welt und ist entsetzt.
Als nächstes werde ich die wahre Motivation dieser Schurken aufdecken:
Es spielt keine Rolle, ob das Seil gerissen ist. Ich will nur eine feurige Bombe in das Gesicht der Person werfen, die ein kaltes, brennendes Lächeln auf den Lippen hat. Um seinen Spott zu vergelten, wage ich es, das Blut von Tausenden meiner Brüder zu riskieren; meine Wut ist blutrünstig. Das Leben ist ein Nichts, nur diese Wut, kommt, Brüder, was hängt ihr an diesem trostlosen Leben?
Vielleicht wären solche Schreie im vorrevolutionären Frankreich angebracht gewesen, aber es scheint, daß Marx in seiner Schrift genauso anachronistisch war wie ich. Die Französische Revolution war in einer Stimme vereint, als der Adel, erfüllt von Eitelkeit und Animalismus, seinen Geist zu Boden warf und sogar um sein Leben fürchtete. Die Empörung schreit beim Anblick von Blut vor Freude. Hier hat das Leben einen großartigen Welleneffekt geschaffen, und die Auswirkungen der Besessenheit sind erschreckend.
Empörung und Sehnsucht sind Phänomene, die auftreten, nachdem die Existenz des „Selbst“ erkannt wurde. Diejenigen, die in Frieden leben und sich an Himmel und Erde erfreuen, ohne ihr Unglück zu kennen, sind umso mehr zu bedauern. Sucht nach menschlichen Spuren in den tiefen Bergen, und ihr werdet feststellen, daß die alten Völker umherhüpfen und die Früchte der Bäume essen: Das ist die Behauptung der Transzendentalisten. In einem Gedicht von John Keats trägt ein alter Robin Hood ein Bärenfell und verbrennt gefallenes Laub; in seinem Herzen gibt es keine Bindung, kein Gut, kein Böse, nur dumpfe Emotionen. Sein Körper bewegt sich so, wie sich seine Leidenschaften bewegen; er schläft, wenn die Sonne untergeht, und steht auf, wenn die Vögel zwitschern. In der ersten Strophe schrieb Keats über diese legendäre Figur,
Nein! diese Tage sind vorbei
Und ihre Stunden sind alt und grau,
Und ihre Minuten begraben
Unter dem niedergedrückten Bahrtuch
der Blätter vieler Jahre:
Viele Male hat der Winter seine Schere angesetzt,
Den Norden gefroren und den Osten gekühlt,
Stürme zum Fest geblasen
der flüsternden Vliese des Waldes,
Seit die Menschen weder Miete noch Pacht kennen.
Als er in einer Frühlingsnacht durch den Wald wandert und die sieben Sterne in Mondlicht getaucht sind, kann man sich vorstellen, daß Keats‘ Herz von einem heftigen Haß auf das Böse in dieser Welt erfüllt ist. Schon bald vermißt er den alten, sorglosen Wald und sehnt sich danach, ein Mensch jener Zeit, jener nostalgischen Ära zu sein. Aber jetzt, an diesem Abend, ertönen die Hörner nicht. Keats wendet seine sehnsüchtigen Augen dem Mond zu.
Was auch immer Keats sagen mag und wie schön das Gedicht auch sein mag, dieser „Bergmmensch“ ohne eigenes Ich ist zu bedauern. Wenn der Dichter des geistigen Lebens in den Tiefen der Berge das Gewand des Bergmenschen anlegt, handelt der Bergmensch in erster Linie als Lebewesen. Nachdem er alles überwunden hat, hat der Bergmensch schließlich auch den Seelengeist überwunden. Er ist dem Hirsch und dem Wildschwein am nächsten gekommen. Wenn Keats das Gewand des Bergmenshen anlegt, erscheint Gioachino Rossinis ›Wilhelm Tell‹ mit Pfeil und Bogen. Tell ist ein Mann ersten Ranges, eine Opernfigur, die dem Ideal des Dichters entspricht.
Es gibt Menschen, die die Autorität des Geistes kennen und ein gewisses Innenleben haben, die sich aber dennoch in einem erbärmlichen Zustand der Eitelkeit befinden. Eitelkeit ist eine endlose Schlucht. Wenn man sich selbst über seinen wahren Wert hinaus anpreist und sich rühmt, allen anderen überlegen zu sein, ist das der abscheulichste und feigste Ausdruck der Persönlichkeit. Die Autorität der Eitelkeit kann Menschen einschüchtern und sie dazu bringen, sich verehrt zu fühlen. Die Persönlichkeit, die als dem „Himmel“ nahe verehrt wird, ist manchmal hohl.
Ein wahrhaft großer Mensch ist groß, ohne sich zu schmücken. Diejenigen, die von der Falschheit ihrer eigenen Augen geblendet sind, müssen die Maske der Eitelkeit ablegen, denn wenn man hoch oben ist und alles sieht, ist die Eitelkeit wirklich ein lächerlicher Unfug. Die Frau, deren Leben ein Wettbewerb der Klugheit und der Tugendhaftigkeit ist, der Mann, der sich für souverän hält, wenn er sich weigert, seiner herrschsüchtigen Frau die Stirn zu bieten – diese Charaktere sind geradezu erbärmlich, und die moderne Zeit hat sie in Hülle und Fülle hervorgebracht. Es gibt diejenigen, die ihr Zuhause zerstören und den dürftigsten Ideologien hinterherlaufen. Es ist schwierig, ein Kind zu einem Mann zu erziehen, wenn man sich um „Mikro-Aggressionen“ sorgt oder darum, welche Pronomen ein hysterischer Bürokrat bevorzugt, und besessen ist von dem Etikett, das man auf seiner Kleidung trägt. Solche Menschen verdienen nur Hohn und Spott.
Das Leben ist Chaos. Die Anhaftung des Fleisches und die Anhaftung des Lebens an die Eitelkeit sind allesamt üble Wege, die das Leben verderben. Hunderte von Millionen von Menschen starren sich mit Hunderten von Millionen Augen an. Am Ende des Blickwettbewerbs beginnen sie, sich gegenseitig zu beißen. Das Licht des Weges, der sich durch die Wellen dieses höllischen Chaosmeeres schlängelt, ist „Moral“.
Als nächstes werde ich mich der Moral unserer Zeit zuwenden.
Die moderne kausale Moral und die mechanische Erziehung zwingen unserer Persönlichkeit eine besondere Form auf. Ohne jegliches geistiges Bewußtsein als Mensch bewegen wir uns nach links und rechts, wie es uns befohlen wird. So werden Loyalität und kindliche Frömmigkeit zu sinnlosen körperlichen Aktivitäten. Ohne die Quelle, die an der Wurzel der Tugend liegen sollte, nennen wir sie gut oder böse, weshalb es heißt, daß die anti-mammalische Treue das erste Prinzip des Lebens ist. Eine kindliche Frömmigkeit ohne Liebe ist nichts anderes als kalte Mißachtung. Glaube ohne Resonanz des Charakters führt zu Unentschlossenheit. Loyalität ohne Opferbereitschaft ist Heuchelei.
Die moderne Moral geht über ihre geistigen Wurzeln hinaus und fördert die Heuchelei. Diejenigen, die sich mit kalter Miene zu den „rechtmäßigen Eigentümern der Vernunft“ oder, schlimmer noch, zu Schiedsrichtern der „Wissenschaft“ erklären, zwingen der Gesellschaft diese Heuchelei auf und versuchen, ihr Leben mit dieser falschen Ehre zu läutern. Das Leben ist anstrengend. Die Verbesserung des Menschen erfordert eine ernsthafte Anstrengung. Es ist der Gipfel an Häßlichkeit, zu versuchen, sich selbst zu täuschen, indem man sich mit einer Maske aus Fleisch bedeckt, aus der die Essenz herausgezogen wurde. Selbst blutleere Marmorstatuen können erhaben und glamourös sein. Die kalte, aber blutige Rationalisierung des Lehrers ist ein Kampf der Unvernünftigen. Diese moralistische Pädagogik sperrt die Unschuldigen in ein Gefängnis der Heuchelei. Die Farben des östlichen Himmels, die nicht das Licht der Persönlichkeit sind, nicht die Inspiration des Geistes, sondern die Morgenröte des Lebens, sind die Verschmutzung durch Krankheit und Gift.
Diejenigen, die mit diesem Ideal der ideologischen Reinheit dazu aufrufen, „die liberale Heuchelei an der Wurzel auszureißen“, werden für ihren Extremismus gescholten. Wer sagt: „Befreit die Gesellschaft von skrupellosen Menschen“, wird als anmaßend beschimpft. Diejenigen, die schreien: „Zerstört die sozialistische Fäulnis und bringt die Gesellschaft zu ihrer Reinheit zurück“, werden als Verrückte angesehen. Die Ideologie der Schwiegermutter! Der Erzieher, der sich einen Ablaß gönnt! Seht, die Welt der modernen Moral ist nur ein Haufen Heuchelei, eingewickelt in eine eitle Haut der Anhänglichkeit. Kurz gesagt, die moderne Moral verlangt in ihrem Kern, daß wir „unser eigenes Schicksal mit materieller Transzendenz und spiritueller Anhaftung bestimmen“ sollen. Mit anderen Worten: Befreie dich vom Egoismus und erfülle deine Pflicht auf der Grundlage spirituellen Bewußtseins. Die Moral, wie sie nach außen hin erscheint, ist jedoch durch Formalitäten und Konventionen überliefert worden, und ihr Geist ist in Vergessenheit geraten.
Auch heute gibt es zum Beispiel Dinge, die relativ rein sind, wie zum Beispiel die Familie. Ein Großvater sitzt in seinem Sessel und erfreut seine Enkelkinder mit Geschichten aus alten Zeiten. Ein Mann und eine Frau vergessen ihre Müdigkeit und umarmen sich am Ende des Tages. Ein glückliches Zuhause ist der Grund, warum sie von morgens bis abends arbeiten. Ein warmes Zuhause ist von Liebe erfüllt. Wo die Liebe reichlich vorhanden ist, sind alle Tugenden vorhanden. Indem man die Tradition umarmt, muß man weiterhin den Mut aufbringen, dem Wahren, dem Guten und dem Schönen entgegenzustreben. Dies ist die ideale Welt in dieser Welt. Abgesehen von unserem Glauben ist das einzige Reine in unserer Zeit das Zuhause. Diejenigen, die ein warmes und glückliches Zuhause haben, sind diejenigen, die ein gewisses Maß an Mitgefühl in ihrem Leben haben, sich an den Freuden des Alltags erfreuen und sich ihrer selbst bewußt sind. Viele der Reichen und Mächtigen haben nicht das, was man ein echtes Zuhause nennen würde. Aus wirtschaftlicher Sicht sind sie die „Glanzstücke“ der Gesellschaft. Aus spiritueller Sicht hingegen sind sie die Geißel der Gesellschaft. Die zynische formale Moral ist für die „Reichen“, bei denen es sich oft um die Neureichen handelt, am leichtesten zu durchbrechen. Sie verstoßen schließlich gegen die Menschlichkeit.
Wie wir sehen können, ist die moderne Moral, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ein einziges Chaos, eine einzige Finsternis, und sie hat eine sehr negative Seite. Mit der Entwicklung der Zivilisation werden die Begierden des Fleisches immer größer, und der Durst nach Eitelkeit wird immer stärker. Ich habe versucht, den wahren Geist unter der seichten Schale zu entdecken. Wir müssen die Trends der Zeit revolutionieren und das Licht einer neuen Ära auf der anderen Seite des Ufers erkennen. Wir müssen über das Materielle hinausgehen.
Quelle: https://arktos.com/2023/04/25/the-vexations-of-modernity/