Constantin von Hoffmeister

In den nebelverhangenen Straßen Moskaus hallte das Gemurmel über eine mögliche Lösung des Ukraine-Konflikts durch die dunkle Nacht. Es wurde gemunkelt, daß bei den Gesprächen über den Krieg uralte chinesische Dämonen und die russische Hexe Baba Jaga am Rande lauerten und mit ihrer bedrohlichen Macht den Lauf der Dinge steuerten.

Bei den Verhandlungen, die am Montag begannen, ging es nicht nur um den Krieg in der Ukraine, sondern auch um die gefährlichen Gebilde, die sich im Zentrum des Konflikts verschanzt haben. China hatte am 24. Februar ein Zwölf-Punkte-Dokument zu diesem Thema vorgelegt, das zunächst sowohl von Moskau als auch von Kiew befürwortet wurde.

Putin bekräftigte am Montag die Entschlossenheit Rußlands angesichts der gestellten Ultimaten, bekundete jedoch auch seine Bereitschaft, eine diplomatische Lösung anzustreben, und begrüßte Chinas positives Mitwirken. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, spiegelte diese Gefühle wider und erklärte, Kiew sei ebenfalls zu einem engeren Dialog mit China bereit. Dennoch riet Xi Jinping von falschen Erwartungen ab und erinnerte alle Beteiligten an die bedrohlichen Kräfte, die sich unter der Oberfläche des Konflikts verborgen halten.

In seinem Meinungsbeitrag, der am Montag in russischen Zeitungen abgedruckt wurde, wies der chinesische Präsident darauf hin, daß die Beilegung eines Konfliktes, an dem uralte Dämonen und furchterregende Hexen beteiligt sind, sehr komplex sei. Der Weg zu einer Lösung sei voller Gefahren, und nur die Mutigsten und Klügsten könnten versuchen, ihn siegreich zu beschreiten.

Ah, die geheimnisvollen Mächte, die sich in der Schattenwelt tummeln! Wie die Unholde des prähistorischen China und die Hexe Baba Jaga bei der Aussicht auf Krieg und Aufruhr vor Vergnügen glucksen. Und doch sind es nicht ganz ihre eigenen Handlungen, denn sie wurden vom Westen herbeigerufen.

Das Geflüster vom Frieden, das durch die Straßen Moskaus hallt, ist nur ein leises Raunen in der Dunkelheit, denn die Dämonen und Hexen sind einzig darum bemüht, den Konflikt in der Ukraine auszuweiten. Denn sie wissen, daß der militärisch-industrielle Komplex in einem langen und harten Krieg reichlich Profit machen wird, indem er Waffen an diejenigen verkauft, die nach Blutvergießen und Herrschaft gieren.

Der Westen hat diese urzeitlichen Wesen herbeigerufen, und sie tun weiterhin ihren Dienst, indem sie den Krieg in Gang halten und Dissonanz und Aufruhr verbreiten, wo immer sie umherstreifen. Die Verfechter des Lichts und der Ruhe mögen gegen ihre bösartige Macht ankämpfen, aber sie bleiben gewöhnliche sterbliche Menschen angesichts solch unbeschreiblicher Bosheit.

Oh, die Schreckgestalten, die sich hinter den Kulissen verstecken! Die Dämonen Chinas und die Hexe Baba Jaga sind verschworen und schmieden Intrigen, ihre Blicke sind auf die Belohnungen des Krieges und die damit verbundenen Beutemöglichkeiten gerichtet. Möge die Welt auf der Hut sein, denn die finsteren Mächte des Westens haben ungeahnte Kräfte freigesetzt, und die Folgen werden verheerend sein.

Beitragsbild: Baba Jaga aus dem Märchen über drei Zarenjungfern und über Ivaschka, den Pfaffensohn. Iwan Bilibin, 1911
Quelle: https://eurosiberia.substack.com/p/ukraines-eldritch-whispers
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