Michel Geoffroy

Autor von: Le Crépuscule des Lumières (Die Dämmerung der Aufklärung), Immigration de masse (Masseneinwanderung). L’assimilation impossible, La Super-classe mondiale contre les peuples und La Nouvelle guerre des mondes

Es wurde viel über den “Great Reset oder Großen Reset und seine Covidische Umsetzung geschrieben, insbesondere mit der Durchsetzung eines sozialen Kreditsystems in Europa, das auf Zwangsimpfungen beruht. Und mit der Beschleunigung der Digitalisierung des wirtschaftlichen und sozialen Lebens, d. h. der computergestützten Überwachung der Bevölkerung. Aber es ist in Wirklichkeit der Krieg in der Ukraine, der den wahren Großen Reset auslösen wird, den der Deep State wollte: einen Reset, der gleichzeitig strategisch, energiepolitisch, atlantisch, autoritär, europäistisch, migrantisch und politisch ist. Zum größten Unglück Europas und Frankreichs.

Der strategische Great Reset

Der Krieg in der Ukraine, unabhängig von seinem Ursprung oder Ausgang, führt zunächst einmal dazu, daß Russland dauerhaft von Europa abgeschnitten wird. Dies war der Wunsch der USA, wie Zbigniew Brzezinski seinerzeit sehr gut erläutert hatte [1].

Denn diese Abtrennung wirft das “Europa vom Atlantik bis zum Ural” auf den Sankt-Nimmerleins-Tag zurück, das schon immer der Alptraum der Angelsachsen war, weil es ihre Thalassokratie bedrohen könnte.

Wenn darüber hinaus der Krieg andauert – da die Europäer in völliger Verantwortungslosigkeit beschlossen haben, den Ukrainern Waffen zu liefern und damit einen dauerhaften Bürgerkrieg zu riskieren, während die USA lautstark beteuern, daß sie nicht eingreifen wollen! – wird die Ukraine zu einem Herd der Instabilität im europäischen Kernland und schwächt den gesamten Kontinent [2].

Der Krieg in der Ukraine dient also dazu, die strategische Einkreisung und Isolierung Russlands zu vollenden. In den Augen des amerikanischen Deep State ist dies die notwendige Voraussetzung für einen Konflikt mit China, der anderen aufstrebenden Macht.

Der große Energie-Reset

Doch die Isolation Russlands bringt auch die energetische und wirtschaftliche Prekarisierung (um sich greifende Verunsicherung der Lebensverhältnisse) ganz Europas mit sich.

Zunächst einmal seine Energieabhängigkeit, da Europa Gefahr läuft, langfristig von russischem Gas und Öl abgekoppelt zu werden. Nicht zu vergessen natürlich die Auswirkungen des Kreuzzugs der Umweltschützer gegen die europäische Atomkraft!

Eine Energieabhängigkeit, die fatalerweise dem amerikanischen Schiefergas (Fracking) und den Energieressourcen der von den USA kontrollierten muslimischen Staaten zugutekommen wird. Sie wird also zu einem Erpressungsinstrument in den Händen des Deep State werden.

Dann aber wird Europa – anders als die USA und China – unter den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Sanktionen leiden, die es in seiner antirussischen Hysterie verhängt hat. Asien wird von dem Handel profitieren, den Europa in Russland nicht mehr betreibt! Und während Frankreich so gut wie keine Wirtschaftsbeziehungen zur Ukraine unterhält, ist dies bei Russland nicht der Fall, was sich direkt auf seine Landwirtschaft und Industrie auswirkt.

Der atlantische Great Reset

Der Krieg in der Ukraine bringt die Befürworter der transatlantischen Ausrichtung Europas und der “Global Nato“, d.h. der ständigen Erweiterung der NATO, wieder in den Sattel, und zwar zu einem Zeitpunkt, als sie stetig an Boden verloren, insbesondere in Frankreich [3].

In der Tat, wie die Zeitung Le Figaro sich zu freuen scheint, bewegt der Krieg in der Ukraine “die Linien [4]” … in die von der NATO gewünschte Richtung.

Der Krieg in der Ukraine soll sogar Finnland und Schweden dazu veranlassen, wie uns gesagt wird, über einen NATO-Beitritt nachzudenken, um “ihre Sicherheit zu gewährleisten“. Und die Schweiz verläßt ihre Neutralität, um sich den “europäischenSanktionen anzuschließen.

Die westliche Propaganda nutzt den Krieg in der Ukraine, um mit neuer Kraft alle, die sich nicht in die NATO-Strategie einbinden lassen wollen, als “pro-russisch” oder “Putin-Unterstützer” zu dämonisieren. Die medialen Scheiterhaufen für diese Kultisten des Bösen werden bereits angezündet.

Der große autoritäre Reset

Die Entscheidung, die Medien RT und Sputnik zu zensieren, um “russische Desinformation” zum Schweigen zu bringen, stellt einen sehr unangenehmen Präzedenzfall dar. Denn diese Maßnahme läuft darauf hinaus, den Europäern das Monopol der antirussischen Propaganda aufzuzwingen, mit der Komplizenschaft der Gafa [5] und der Regierungen.

Diese Entscheidung bestätigt die zunehmend tyrannische Natur einer gleichgeschalteten Europäischen Union, die alle mundtot machen will, die nicht mit ihrer Ausrichtung und ihrer Ideologie des Globalismus, der Einwanderung und der Woke übereinstimmen.

Die Schikanen der Europäischen Kommission gegen Polen und Ungarn, um die LGBT-Ideologie und die Regierung der Richter durchzusetzen [6], entspringen der gleichen Neigung. Ebenso wie die gerichtliche Schikanierung von Gegnern der Einwanderung und des Islam, die in Westeuropa immer ausgeprägter wird.

Der europäistische Great Reset

Der Krieg in der Ukraine stärkt auch die Europäer, die vorgeben, “Macht” zu spielen, obwohl sie sich nur mit dem Eifer von Erfüllungsgehilfen in das große amerikanische Spiel einfügen.

Man sieht, wie die in den Medien allgegenwärtige Präsidentin der Europäischen Kommission Maßnahmen ankündigt, die nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fallen, oder wie der französische Wirtschaftsminister im Namen Europas der russischen Wirtschaft mit Zerstörung droht [7]. Während der Präsident der Republik sich an die Franzosen wendet und dabei die … ukrainische Flagge hinter sich hat [8]!

Den Europäern wachsen in der Tat Flügel, um ihre Agenda voranzutreiben.

Insbesondere sollen die Ukraine oder Moldawien unverzüglich in die EU aufgenommen werden, und zweifellos auch, um eines Tages das Beitrittsdossier der Türkei, die sich passenderweise von Russland distanziert hat, wieder hervorzuholen. Denn wir werden ohnehin nicht nach unserer Meinung gefragt, da Nicolas Sarkozy in Frankreich die vorherige Befragung des französischen Volkes durch ein Referendum im Falle eines neuen EU-Beitritts abschaffen ließ!

›Santo subito‹, das ist die Parole für die Ukraine!

Dennoch würde ein Beitritt der Ukraine die EU destabilisieren, und das ist wohl auch der Grund, warum einige ihn unterstützen. Denn die Ukraine, ein geteiltes, instabiles und armes Land [9], erfüllt keine der Voraussetzungen: Ihr niedriger Lebensstandard würde zudem zu einem schrecklichen Sozialdumping gegenüber den alten EU-Ländern führen. Schließlich würde die Europäische Union mit der Anwendung von Artikel 42 des Vertrags von Lissabon zugunsten der Ukraine in einen Krieg hineingezogen [10], selbst wenn die Ukraine nicht der NATO beitreten würde.

Wer würde darunter leiden, wenn nicht die Europäer? Das kann diejenigen, die davon träumen, die Multipolarität der Welt zu verhindern, nur erfreuen.

Der Great Reset der Migration

Der Exodus der Ukrainer, die vor dem Krieg fliehen, kurbelt die Migrationsmaschinerie an, die die strategische Waffe zur Dekonstruktion Europas ist. Müssen wir diese neuen Flüchtlinge nicht “willkommen heißen“?

Wie die Zeitung Le Monde schreibt, “muß die Einstimmigkeit bei der Aufnahme als Hebel für eine neue europäische Migrationspolitik dienen. Wie könnten Länder, die beim Schutz ihrer ukrainischen Nachbarn von der Solidarität der Siebenundzwanzig profitiert haben, weiterhin einen Mechanismus zur gemeinsamen Aufnahme aller Asylsuchenden ablehnen [10]?”.

Der politische Great Reset

Der Krieg in der Ukraine kommt für Emmanuel Macron, den Unbeliebten, endlich zur rechten Zeit. Er könnte seine miserable Bilanz und seine wiederholten diplomatischen Mißerfolge vergessen machen. Zumindest bemühen sich die Medien und Meinungsforschungsinstitute darum, dß es so kommt.

Der Krieg ermöglicht es ihm, den Vater der Nation zu spielen, während seine Politik der Ausrichtung uns keine Sicherheit bietet, ganz im Gegenteil. Und auf eine Wiederwahl zu hoffen, indem er sorgfältig jede Debatte mit den anderen Kandidaten vermeidet: also durch eine erneute Beschlagnahmung der Präsidentschaftswahlen.

Nun wäre eine Wiederwahl von Emmanuel Macron umso katastrophaler, als ein Präsident seit der bedauerlichen Verfassungsreform von 2008 nach einer zweiten Amtszeit nicht mehr wiedergewählt werden kann. Das bedeutet, daß er sich also überhaupt nicht mehr um die Meinung der Wähler kümmern muß!

Ein katastrophaler Krieg

Zugegeben, das Schlimmste ist nie sicher.

Aber der Krieg in der Ukraine verspricht schon jetzt, für die Europäer und vor allem für die Franzosen katastrophal zu werden.

Nicht nur, weil er unseren Kontinent spaltet. Nicht nur, weil er dazu führt, daß sich Europäer wieder einmal auf seinem Boden gegenseitig umbringen.

Sondern auch, weil sie Europa dem Appetit von Mächten ausliefert, die uns nur als Vasallen oder als Beute wahrnehmen. Und weil sie das Risiko birgt, die politische Landschaft auf Kosten des Wohlstands, der Identität und der Freiheit der Europäer nachhaltig zu verändern.

Deshalb freut sich die westliche Oligarchie auf den Großen Reset, der sich unter den Bomben in der Ukraine ankündig

1.   In Le Grand Échiquier, Fayard, 2016.
2.   Siehe hierzu unseren Essay La Nouvelle Guerre des mondes (Der neue Krieg der Welten), Via Romana, 2020.
3.   Eine Harris-Umfrage zeigt, dass für 68 % der Franzosen die NATO teilweise für den Krieg in der Ukraine verantwortlich ist.
4.   Le Figaro vom 1. März 2022.
5.   Akronym für Google, Apple, Facebook und Amazon.
6.   “Rechtsstaatlichkeit” im Neusprech.
7.   Um sich dann dafür zu entschuldigen!
8.   Ansprache vom 2. März 2022.
9.   Die Klausel zur gegenseitigen Verteidigung in Artikel 42 Absatz 7 sieht vor, dass die Mitgliedstaaten einander im Falle eines bewaffneten Angriffs auf das Hoheitsgebiet eines Mitgliedstaats Hilfe und Beistand mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln schulden.
10. Le Monde vom 4. März 2022.

Quelle: https://www.breizh-info.com/2022/03/10/181351/guerre-en-ukraine-le-vrai-great-reset

 

 

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