Gerhard Hess

 

Das Experiment

Klappern gehört zum Handwerkszeug,
der Mensch schmückt sich so gut er kann,
Politiker und Priester müssen lügen,
ehrlich ist nur der „Kleine Mann“ !
 
Die Großen spielen ihre großen Spiele,
die Dreisten mischen sich mit rein,
was ihnen auf den Leib geschrieben
das mag allein der beste Maßstab sein !
 
Am eignen Vorbild soll die Welt genesen,
darauf ist Menschengeist fixiert,
die eigene Art ist Maßstab aller Dinge -,
sie wurde allzeit ungeniert diktiert !
 
Der Deutsche will die Welt verdeutschen,
der Mischling hätt‘ sie gern vermischt,
der Christ will sie verchristlichen,
der Jude folgt der Juden Zuversicht !
 
So ist die Welt im Urantrieb zu deuten,
ein jeder folgt dem innersten Gesetz,
moralisch überlegen ist hier keiner,
wer davon tönt der leiert nur Geschwätz !
 
Verrasste Typen fördern Rassenmischung,
wer rein sich fühlt schätzt seine gute Art.
Entscheidend ist die Selbstbewertung,
zum Rassereinen oder zum Bastard !
 
Die Vermischten wollen uns vermischen,
sie nennen ihr Konzept „Experiment“,
wir Ungemischten können es nicht leiden,
dass man die Enkelkinder uns entstellt !
 
Was Rassen-Panscher lange planten,
entsprang gepanschten Blutes Trieb,
aus Sicht der Völker ist es unanständig
was dieser Coudenhove-Kalergi schrieb !
 
Der Mensch ist kein Versuchskarnickel,
„Experimente“ sind nicht angebracht.
Was maßen sich die Menschenzüchter an,
die Rassentötungspläne ausgedacht ?!
 
Wir wollen keine gelblich-braunen Enkel,
wir bleiben weiß, mit blauem Venen-Blut.
Die Mischraciophoben planen und agieren -,
wir bleiben uns getreu und auf der Hut !

 

Die Zukunftsvorstellungen des R.N. Coudenhove-Kalergi

Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi (1894-1972) war ein japanisch-deutscher (Mutter Japanerin) Schriftsteller und Politiker und Gründer der ›Paneuropa-Union‹. Er besaß nacheinander die österreichische, tschechoslowakische, die französische und US-Staatsbürgerschaft. Sein Vater, der östereichische Diplomat, beherrschte 16 Sprachen, unterrichtete den Sohn in Russisch und Ungarisch. Er entwickelte als Mensch mit vielen Wurzeln seines alten Geschlechtes die für ihn naheliegende Idee von ›Pan-Europa‹, welche zum Thema seines Lebens wurde.

Er war Mitglied der Wiener Freimauerloge ›Humanitas‹. 1923 schrieb er sein programmatisches Buch ‹Pan-Europa‹. Am 3. Oktober 1926 trafen sich im Wiener Konzerthaus rund 2.000 Vertreter aus 24 Nationen zum ersten „Paneuropa-Kongress“ und folgten damit der Einladung des Richard Nicolas Graf Coudenhove-Kalergi.

Im Lauf der Zeit gehörten der ›Pan-Europa-Union‹ der spendable deutsch-jüdische Hamburger-Bankier Max Moritz Warburg an, der Freimaurersohn, Ingenieur und Erfinder August Robert Bosch, der spätere Chemie-Geheimnisverräter Wilhelm Jakob Ferdinand Kalle, der ins spätere Hitler-Attentat verwickelte Hermann Bücher, der spätere Reichskanzler Gustav Ernst Stresemann und der kathol. Theologe/Prälat u. österreichische Bundeskanzler Ignaz Seipel, der Atombombenzünderbastler Albert Einstein, der Kollektivschuld-Prediger Thomas Mann, der Monarchist Otto von Habsburg, der katholische Preußenhasser Konrad Adenauer, der Friedensnobelpreisträger Aristide Briand, der Liquidierer der Sudetendeutschen Eduard Benešch, der Stalinfreund Edouard Herriot, der Marxist Karl Renner.

Die ›Paneuropa-Union‹ wurde im NS-Deutschland verboten. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands mit Rumpfösterreich 1938, floh C.-Kalergi mit seiner jüdischen Frau zunächst nach Ungarn. 1939 erhielt er die französische Staatsbürgerschaft. In den USA lehrte er 1942-1946 an der New-Yorker Uni. Geschichte, ab 1944 als Professor. 1948 gründete Coudenhove-Kalergi in New York das ›Amerikanische Komitee für ein vereintes Europa‹.

Im 1925 erschienen Coudenhove-Kalergi-Buch ›Praktischer Idealismus versuchte der Mischling eine Zukunftsprognose zu liefern, er meinte, auf Seite 23 feststellen zu dürfen:

Der Mensch der fernen Zukunft wird Mischling sein. Die heutigen Rassen und Kasten werden der zunehmenden Überwindung von Raum, Zeit und Vorurteil zum Opfer fallen. Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch eine Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen.

Diese Rassenmischung beurteilt er dabei keineswegs überschwänglich, vielmehr eher nüchtern. Auf Seite 20 des genannten Werkes erkannte er die Großstadtmenschen der 1920er als

Mischling aus verschiedensten sozialen und nationalen Elementen. In ihm heben sich die entgegengesetztesten Charaktereigenschaften, Vorurteile, Hemmungen, Willenstendenzen und Weltanschauungen seiner Eltern und Großeltern auf, oder schwächen einander wenigsten ab. Die Folge ist, daß Mischlinge vielfach Charakterlosigkeit, Hemmungslosigkeit, Willensschwäche, Unbeständigkeit, Pietätlosigkeit und Treulosigkeit mit Objektivität, Vielseitigkeit, geistiger Regsamkeit, Freiheit und Weite des Horizontes verbinden.

Dieses Zitat zeugt von einem erstaunlich biologistisch-rassekundlichem Denken. Hinsichtlich des Judentums, das sich in vielen seiner Vertreter für den ›Pan-Europa-Gedanken‹ engagiert hat, schreibt Coudenhove-Kalergi resümierend in ›Praktischer Idealismus‹ auf Seite 49:

So ging schließlich aus all diesen Verfolgungen eine kleine Gemeinschaft hervor, gestählt durch ein heldenmütig ertragenes Martyrium für die Idee und geläutert von allen willensschwachen und geistesarmen Elementen. Statt das Judentum zu vernichten, hat es Europa wider Willen durch jenen künstlichen Ausleseprozess veredelt und zu einer Führernation der Zukunft erzogen. Kein Wunder also, daß dieses Volk, dem Ghetto-Kerker entsprungen, sich zu einem geistigen Adel Europas entwickelt. So hat eine gütige Vorsehung Europa in dem Augenblick, als der Feudaladel verfiel, durch die Judenemanzipation eine neue Adelsrasse von Geistesgnaden geschenkt.“

 

Beitragsbild: Völkervermischungsvisionär Coutenhove-Kalergi (1894-1972)