Constantin von Hoffmeister

Eine homerische Hommage an einen französischen Helden

21. Mai 2025

 

Die Tradition ist ein Flüstern von alten und zukünftigen Zeiten. Sie enthüllt mir, wer ich bin.

Ich stamme aus dem Land des Baums und des Waldes, der Eiche und des Wildschweins, der Rebe und der Schrägdächer, der Epen und der Märchen, der Wintersonnen- und des Sommersonnenwende, der blonden Kinder und der hellen Augen, der beharrlichen Taten und der abenteuerlichen Träume, der Eroberungen und der Weisheit.

Ich komme aus dem Land, wo man tut, was man tun muß, aus Achtung vor.

Deshalb bin ich ein rebellisches Herz, ein Rebell aus Treue.

 

[Dominique Venner]

 

ᛉ 16. April 1935, ᛣ 21. Mai 2013, Bildquelle: Gegenstrom.org

 

Sing, o Muse, von Dominique, dem Treuen, Kind Galliens und Wächter der Erinnerung, der in einem Zeitalter der Dämmerung und Vergessenheit unter den Sterblichen wandelte. Geboren, als Frankreich noch die Narben des Brudermords und des Untergangs des Reiches trug, kam er in eine Welt, die zwischen Ehre und Verderben zerrissen war. 

Seine Jugend war geprägt vom Verlust Algeriens, wo Krieger für ein Land bluteten, das sie verleugnete, und Verrat wie die Seine durch die Adern der Republik floß. Dort sah er das Gesicht der Dekadenz und wandte sein Herz der Revolte zu. Sein Ziel war nicht Zerstörung, sondern Erneuerung.

O Vaterland! O zerbrochenes Europa! In den Jahrzehnten des Verfalls, als die Heiligtümer der Vorfahren entweiht wurden und die Sprache der Ahnen nicht mehr gesprochen wurden, irrte Venner nicht ziellos wie die gefütterte Herde umher, sondern wie der aus Troja zurückgekehrte Odysseus: von Narben gezeichnet, wachsam und geleitet von der Erinnerung.

Er warf die Illusionen kurzlebiger Parteilichkeiten und leerer Ideologien über Bord und suchte stattdessen nach dem ewigen Logos, der einst Hellenen, Römer und Franken in heiliger Eintracht verband. Seine Feder wurde zu seiner Lanze, seine Archive zu seinem Schild, seine Stimme zu einem Kompaß durch den Sumpf  liberaler Entgleisungen.

In seiner Einsamkeit arbeitete er wie ein Mönch des alten Ritus und schrieb Geschichten über Seelen, Epochen und Schicksale. Er erzählte vom geistigen Erbe des alten Europa, von seinem triumphalen Aufstieg, seinem ruinösen Niedergang und seinem ungebrochenen Potenzial.

Vom Teutoburger Wald bis zu den Feldern von Poitiers, von den Kreuzritterburgen bis zum Schlachtfeld von Verdun schuf er eine Bilderkapelle der Erinnerung, die kein Bürokrat, kein Ideologe, keine Lüge der Banker zerstören konnte.

Er lehrte uns, daß wir keine Zahlen in einem liberal-kapitalistischen Verzeichnis sind, sondern Erben von Göttern und Kriegern, geboren, um Bürden auf uns zu nehmen, die älter sind als die Revolution und edler als die sogenannten „Menschenrechte“.

Als die Entweihung sogar die Altäre von Notre-Dame erreichte und Frankreich vor den falschen Götzen der Sodomie, des Multikulturalismus und der Schuld niederkniete, entschied sich Venner für eine Tat, die größer war als bloße Klage.

Im Jahr 2013, auf den heiligen Steinen der Kathedrale, wo Napoleon sich einst krönte und Heilige einst Tränen vergossen, beendete er seine irdische Pilgerreise mit einem Opfer. Wie Ajax vor den Mauern von Troja fiel er nicht besiegt, sondern trotzig, eine letzte Geste, die in einer Stille verankert war, die lauter war als jede Rede.

Ajax der Größere (der Selbstmord beging) und Ajax der Kleinere mit dem Schwert / Bildquelle: Andregg-web.ch

Niemand soll seinen Tod als Kapitulation mißverstehen. Es war ein Opfer für die Ahnengötter, für die noch ungeborenen Söhne, die eines Tages sich erheben und sagen werden: Hier lebte ein Mann. Ein Mann, der die Erinnerung bewahrte. Ein Mann, der handelte. Ein Mann, der wie Leonidas bei den Thermopylen standhielt, obwohl die Horden der Zerstörung endlos heranströmten. Er bewies, daß in einer Welt, die ihrer Ehre beraubt ist, der Tod für die eigene Zivilisation den Triumph über ihren Niedergang bedeutet.

So errichtet nun den Lorbeer über seinem Grab, ihr Kinder Europas, und sprecht seinen Namen nicht mit Trauer, sondern mit Blitz und Donner. Denn Dominique Venner ist dort, wo alle Krieger hingelangen: in die Halle der Unsterblichen, nach Walhall, neben Roland und Karl Martell, und wartet auf die Stunde des Erwachens.

Und wenn das Horn erneut über den Hügeln Europas ertönt, wird sein Geist mit dem Sturm reiten, und die Erde Europas wird jubeln.

Quelle: https://www.eurosiberia.net/p/dominique-venner-and-the-eternal-europe
Beitragsbildquelle: Metapedia.org / Skulpturenfries des marmornen Schatzhauses in Delphi, um 525 v.d.Z.

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