Auf Initiative von Tomislav Sunić haben wir uns mit Kevin MacDonald in Split versammelt und mit einer Gruppe Gleichgesinnter – z.T. aus Slowenien angereist – ausgetauscht. 

An dieser Stelle möchten wir unserem Gastgeber unseren herzlichen Dank sagen.

 

v.li.n.re.: Kevin MacDonald, Tomislav Sunic, Pierre Krebs

Das große Thema „Amerika und Amerikanismus“, dem Tomislav Sunić in seinem Werk ›Homo americanus‹ nach- und auf den Grund geht, hat seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 2007 nichts von seiner Brisanz und Bedeutung verloren.

Inzwischen liegt auch die deutsche Übersetzung des ›Homo americanus‹ vor. Der Erscheinungstermin steht noch nicht fest.

 

 

Auszug aus dem Vorwort zu ›Homo americanus‹ von Kevin MacDonald

 

Vielleicht liegt es an der Rolle Amerikas als einsame, internationale Supermacht, daß die Amerikaner in einem ziemlich selbstverliebten, egozentrischen Universum leben, in dem die Meinung von Nicht-Amerikanern nicht wirklich viel zählt. Das ist bedauerlich, denn genau wie im Privatleben, ist es klug, zumindest zu wissen wie andere einen sehen, vor allem, wenn diese anderen
 scharfsinnige Beobachter sind.


Tomislav Sunić ist ein solcher Beobachter. Als jemand, der im Kommunismus gelebt und die Funktionsweise des Staatsterrors aus erster Hand erlebt hat, ist er in einer einzigartigen Position, um das gegenwärtige Abgleiten Amerikas in das zu beschreiben, was er treffend als „sanften Totalitarismus“ bezeichnet. Dieses Regime wird weniger durch rohe Gewalt aufrechterhalten als durch eine unerbittliche, enorm gut ausgeklügelte und massiv wirksame Kampagne zur Eindämmung politischer und kultureller Aktivitäten innerhalb sehr enger Grenzen. Andersdenkende werden nicht ins Gefängnis geworfen oder mit Knüppeln verprügelt, sondern einfach ignoriert und an den Rand gedrängt. Oder sie werden in der Öffentlichkeit blamiert und – wo immer möglich – ihrer Lebensgrundlage beraubt.

Das Regime wird durch einen Konsens aufrechterhalten, der Teil des Lebens geworden ist und der in den großen Medien endlos wiederholt und von klug aussehenden Professoren an angesehenen Universitäten bekräftigt wird. Wer von diesem Konsens abweicht, entfernt sich vom Mainstream und wird als unmoralisch und höchstwahrscheinlich psychisch gestört stigmatisiert.

Man denke nur an die Haltung zur Einwanderung. Selbst die furchtlosesten Mainstream-Gegner der Einwanderung beschränken sich auf illegale Einwanderer und sind darauf bedacht, ihre Argumente in wirtschaftlichen oder kulturellen (aber niemals ethnischen oder rassischen) Begriffen zu äußern. Man kann in Gesellschaft nicht einfach sagen, daß das Ergebnis dieses massiven Zustroms von Menschen in die traditionellen Heimatländer der europäischen Völker die Verdrängung der letzteren sein wird, ein Rückgang ihres Einflusses und schließlich vielleicht ihr Verschwinden als identifizierbares Volk. Aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Probleme, die mindestens so 
unantastbar sind wie das der Einwanderung.

Weiche totalitäre Regime können nur durch ein Gefühl der moralischen und intellektuellen Legitimität aufrechterhalten werden – der willigen Zustimmung der großen Mehrheit des Volkes. Ohne diese Legitimität wird der gesamte Apparat der kulturellen Kontrolle entweder zerfallen oder sich in einen harten Totalitarismus verwandeln, inklusive Knüppel und Gulags. Aber hier gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Kommunismus in Osteuropa und dem derzeitigen kulturellen Regime in den Vereinigten Staaten.

Wie Sunić feststellt,

steckte hinter der kommunistischen Semiotik in Osteuropa immer ein allgemeiner Zweifel. Der Kommunismus war ein Glaubenssystem, an das die Bürger ironischerweise nie glaubten und über das sich alle, auch die kommunistischen Würdenträger der Partei, privat lustig machten.

Doch

in Amerika hingegen glauben viele ernstzunehmende Leute, Politiker und Gelehrte, ganz zu schweigen von den Massen, an … die Botschaft der Medien.

Sunić sieht ganz klar, daß diese moralische und intellektuelle Legitimität im wesentlichen die Folge des Triumphs der Linken als Folge des Zweiten Weltkriegs ist. Dieser Wandel fand zuerst in Westeuropa statt, das inzwischen meist weit über einen „sanften Totalitarismus” hinausgekommen ist und die Anfänge eines Gulag-Systems mit formalen rechtlichen Sanktionen für „Gedankenverbrechen” erreicht hat.

Die fast offizielle Anerkennung von „Gedankenverbrechen, durchgesetzt von liberalen und konservativen europäischen Regierungen, dient dazu, die Dogmen der linken Orthodoxie zu realisieren, vor allem alles, was mit Multikulturalismus, Rasse und Einwanderung zu tun hat. Sogar in England, dem Ursprungsland („fons et origo”) der amerikanischen Demokratie, werden Akademiker aus ihren Ämtern entfernt, wenn sie ihre Erkenntnisse zu wissenschaftlichen Beweisen für Rassenunterschiede bei Intelligenz oder Kriminalität publik machen. Die Orthodoxien erzwingen rechtliche Sanktionen vor allem auf dem Gebiet des Multikulturalismus.

Bei der Suche nach den Ursprüngen dieses Phänomens muß man – wie Sunić es tut – mit der Beschreibung der gewaltsamen Durchsetzung linker Ideologie in Institutionen in Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg beginnen. Ich bin Psychologe und habe immer versucht, die Ursprünge der linken ideologischen Hegemonie ausschließlich psychologisch zu betrachten – mich zu fragen, welcher unglaubliche psychologische Defekt ein ganzes Volk dazu bringen konnte, eine Ideologie zu übernehmen, in der ihnen ein schwerwiegender moralischer oder psychiatrischer Mangel unterstellt wird. Doch der Triumph der Linken in Europa wurde in erster Linie durch eine Säuberung und Umerziehung von Intellektuellen, Pädagogen und Medienschaffenden erreicht.

[…]

Die Kontrolle der Medien ist entscheidend. Wenn es starke Medienbotschaften gäbe, die die weiße Identität und die Legitimität weißer Interessen propagieren würden, dann würden sich die Dinge wahrscheinlich ziemlich schnell und dramatisch ändern. Solche Medienbotschaften würden das natürliche, ethnische Zusammengehörigkeitsgefühl aktivieren. Es gibt eine tiefe psychologische Bindung an das eigene Volk und die eigene Kultur – selbst bei uns individualistischen Weißen –, die leicht eine Massenbewegung zur Verteidigung der Ethnie auslösen kann.

Oft sind diese Gefühle eher implizit und unbewußt als explizit und bewußt. Sie äußern sich zum Beispiel darin, daß man in Gegenden zieht, wo die eigenen Kinder mit anderen Weißen zur Schule gehen können. Oder sie manifestieren sich in Aktivitäten, bei denen man die Gesellschaft und Kameradschaft von Gleichgesinnten genießen kann.

Diese Gefühle sind durchaus real. Und sie sind potenziell sehr mächtig. In der Tat ist die psychologische Kraft, die hinter einer Bewegung zur Verteidigung der Ethnie steht, weitaus größer als die Motivation, die man für die multirassische, multiethnische, kommunistische Revolution einsetzen kann, wie sie von der Frankfurter Schule angestrebt wurde. Eine Gegenrevolution wäre somit viel leichter auszulösen.

 

Skulptur ›Entfernte Klänge‹ von Ivan Meštrović (1883-1962), Museum für Moderne Kunst, Dubrovnik