
Die Indogermanen hatten ihre Wurzeln in Nordeuropa. Diese These war lange umstritten und wurde in den letzten Jahrzehnten sehr zugunsten der Steppentheorie verdrängt. Dabei weisen viele archäologische, sprachwissenschaftliche und jüngst auch genetische Befunde in den südlichen Ostseeraum.
Linus Ammer hat deshalb einmal alle verfügbaren Disziplinen auf ihre neuesten Erkenntnisse untersucht und kommt zu verblüffenden Ergebnissen. Es zeigt sich, dass die Indogermanenfrage zu lange unter politischen Tendenzen gelitten hat.
Was für ein Menschenschlag waren die Indogermanen? Welche Eigenschaften, Charakterzüge und Gesellschaftsstrukturen waren für sie prägend? Wie sah der Indo-Europäer aus? Und durch welche Anpassungsleistungen entstand während der Weichsel-Würm-Eiszeit in Europa dieser Mensch mit seinen besonderen Merkmalen? Linus Ammer untersucht auch diese ethno-psychologischen Fragen und kommt dabei zu einer klaren, stringenten Antwort auf die Indogermanenfrage.
Dieses Buch ist das erste umfassende Grundlagenwerk zur Nordthese – und ein Plädoyer dafür, auch unbequeme Theorien zu diskutieren. Es richtet sich an Leser, die bereit sind, neue Perspektiven auf die indoeuropäische Herkunft zu prüfen – jenseits von akademischer Mode oder ideologischen Tabus.
Inhaltsverzeichnis
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- Agendaschlachtfeld Frühgeschichte
- Die Indogermanenfrage
- I. Annäherung an den Ursprung
- Sprachwissenschaftliche Hinweise
- Wortvergleiche
- Toponymie
- Archäologische Hinweise
- Schnurkeramik und Ockergrabkultur
- Trichterbecherkultur
- Mesolithikum und Spaltung
- Anthropologische Hinweise
- Helligkeitskomplexion und Genetik
- Depigmentierung
- II. Geschichte der Expansion
- Entstehungsbedingungen in der Würm-Eiszeit
- Ende der Eiszeit
- Sesshaftwerdung
- Voraussetzungen der Indogermanisierung
- Schema des Sprachwandels
- Rad und Pferd
- Jungsteinzeitliches Vordringen
- Die östlichen Indogermanen
- Die westlichen Indogermanen
- Ethnogenesen der Bronzezeit
- Arier in Indien
- Anatolier und Armenier
- Mykener, Seevölker und Dorer
- Kelto-Italiker
- Balto-Slawen
- Proto-Germanen
- Reiche und Stämme der Eisenzeit
- Meder und Perser
- Hellenen
- Italiker
- Blonde Haare in der Antike
- Kelten
- Germanen
- Völkerwanderung und Wikingerzeit
- Sassaniden und Sarmaten
- Slawen
- Ostgermanen
- Westgermanen
- Nordmänner
- Westeuropäischer Adel
- Europäische Kolonialisierung der Welt
- Expeditionen
- Portugal
- Spanien
- Niederlande
- Frankreich
- England
- Russland
- Italien, Deutschland und Japan
- Europäisierung der Welt
- Rückblick
- III. Wesen der Indogermanen
- Zugrundeliegende Charaktereigenschaften
- K-Selektion
- Monogamie
- Kriegstüchtigkeit
- Soziale Kooperation
- Entdeckerlust
- Strebsamkeit
- Organisation
- Eigensinn
- Erfindergeist
- Synthese
- Sind Indogermanen Germanen?
- Indogermanische Kulturmerkmale
- Exkurs: Haplogruppen
- Was zeigen Haplogruppen?
- Haplogruppen in der Indogermanenforschung
- Ost und West
- Exkurs: Verbleibende Gegenargumente
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Informationen zum Buch ›Indogermanen‹
ISBN: 978-3-949780-38-7
Maße: 21 x 14,8 cm
192 Seiten
Festeinband, gebunden
Siehe Angebot in unserem Büchersortiment
https://ahnenrad.org/produkt/indogermanen/

Ich habe das Buch zwar noch nicht gelesen und kann deshalb auch nicht abschließend urteilen, erwarte jedoch keine grundlegend neuen Erkenntnisse. Die Steppen- bzw. Kurgantheorie der Ukrainerin Maria Gimburtas halte ich nach wie vor für schlüssiger. Können so doch auch antike indogermanische Völker erklärt werden, die heute ausgestorben sind. Mit einer nordeuropäisch-skandinavischen Ursprungstheorie wäre das kaum möglich. Allerdings gibt es im heutigen Indien nur noch ein sehr geringfügiges indogermanisches Substrat. Auch die alten Brahmanenfamilien wurden von der dunkelhäutigen und nicht kaukasischen drawidischen Rasse überlagert, obwohl sie das nicht wahrhaben wollen. Die schmierigen (Man verzeihe den Rassismus, aber es ist einfach so!) Gesichter der heutigen Inder sind alles andere als indogermanisch. Außer Sanskrit also nicht viel gewesen. Dennoch war ich vom sog. nordischen Typ, -den Hitler und Himmler ja bekanntlich abgöttisch verehrten, obwohl sie ihm selbst keineswegs entsprachen -, noch nie sonderlich begeistert, halte ihn mitunter sogar für hybride. Der ostisch-dinarische, westische und mediterrane Typ gefielen mir immer schon besser.
Kennen Sie das Buch von Andreas Vonderach mit dem Titel ›Völkerpsychologie‹?
Ich habe diesen Titel schon einmal gehört bzw. gelesen? Was meinen Sie in diesem Zusammenhang damit, lieber Solveig? Oben habe ich übrigens vergessen hinzuzufügen, daß auch die Verdrängung der alteuropäischen sowie finno-ugurischen Rasse durch Einfälle indogermanischer Steppenreiter viel besser erklärt werden kann. Diese Einfälle und die genozidale Abschlachtung der Vorbevölkerung Europas können sogar für das 5. Jahrtausend v.d.Z. archäogenetisch belegt werden.
Ich meinte nur, daß – wenn die Neuerscheinung über „Indoeuropäer“ keine neuen Erkenntnisse erwarten lassen – vielleicht das Buch von Vonderach von Interesse sein könnte.
Es ist durchaus von Interesse. Ich habe soeben eine Amazon-Rezension gelesen, die aber nicht ergiebig war. Ich werde noch eine bessere finden, da ich kein unrezensiertes Buch mehr kaufe. Hinsichtlich des nordischen Typs von oben will ich noch nachtragen: Die Bildwerke des Pheidias und Praxiteles sowie der gesamten klassischen griechischen Epoche zeigen allesamt zweifellos den indoeuropäischen Menschen. Da ursprünglich bemalt, dürften auch die Haare gelb oder braun gewesen sein, auf keinen Fall schwarz. Sie bilden aber nicht den nordischen, dolichozephalen und extrem schlank-hochgewachsenen Typ ab. Michelangelos David, was den Körperbau anbelangt, schon eher. Arno Breker, der „Michelangelo des 20. Jahrhunderts“, meißelte dann den 100%-nordischen Typ in Marmor. Ich habe übrigens in Nordgriechenland bzw. Makedonien tatsächlich noch Menschen gesehen, die braune Haare hatten und stärker gebaut waren als die üblichen Neugriechen. So ähnlich dürften die alten Griechen und speziell die Makedonen ausgesehen haben, die schon im 3. Jh. v.d.Z. als den Achaiern ähnlich galten, wohl gerade wegen ihrer Verbindung zu den Illyrern. Die Athener unter Demosthenes waren hingegen schon seinerzeit ein übles Volk mit viel orientalisch-semitischer Beimischung.