Freiheiten:

Denken – Reden – Handeln

Im Juni 2014 wurde auf dem Gipfel des Olymp, dem posthumen Wunsch von Dominique Venner folgend, das ›Institut Iliade‹ gegründet.


Die Hauptaufgabe des Instituts Iliade besteht darin, das europäische Erbe zu fördern und an neue Generationen weiterzugeben, um ihnen Orientierung und einen Sinn zu vermitteln – damit sie sich der Geschichte erneut stellen und sie gestalten können. Das Institut Iliade versteht sich als neuer Fackelträger der europäischen „Neuen Rechten”.

„Die Sowjets ohne Gulag”: Gedankenpolizei, Zensur, Denunziation, gerichtliche Schikanen, willkürliche Kontosperrungen, unrechtmäßige Verbote von Versammlungen oder Kolloquien, die Inflation absurder Vorschriften und allgemeine Überwachung.

Das sogenannte „Lager des Guten“in dem Moment, da seine Illusionen an der Wand der Realität zerschellen – beginnt sich zu radikalisieren und erhebt den Anspruch, jeden Geist sozial zu vernichten, der es noch wagt, seine sakrosankten „Werte“ oder den Glauben an universellen und unbegrenzten Fortschritt in Frage zu stellen.

Freiheit ist jedoch eines der grundlegenden Bestrebungen, das sich in vielfältiger Form durch die Geschichte unserer Völker zieht. Seit Anbeginn unserer Geschichte leuchtet sie strahlend in den Dichtungen Homers, wo der aufrecht stehende Mensch sich gegen die Knechtschaft stellt. Sie wird besungen in der eleuthería der griechischen Städte, wo die Würde des Bürgers in der Treue zum gemeinsamen Gesetz verwurzelt ist.

Sie ist in den römischen Steintafeln eingraviert, wo die Freiheit des Bürgers mit dem Schicksal der Republik identisch ist.
Sie blüht weiter in mittelalterlichen Urkunden – von befreiten Gemeinden, die ihr Selbstverwaltungsrecht proklamieren, bis zu Zünften, die das Handwerksleben im Namen des gemeinsamen Guts ordnen. Sie lodert in nationalen Revolutionen, wenn die Völker Europas aufstehen, um ihre Unabhängigkeit, ihre Souveränität und ihr Gedächtnis zu verteidigen.

Freiheit war für die Europäer stets mehr als nur die Summe individueller Rechte. Sie ist zuallererst ein freiwilliges Band, ein bewußt angenommenes Zugehörigkeitsgefühl. Sie beruht auf affectio societatis – dem Willen, sich zusammenzuschließen, um eine politische Gemeinschaft zu bilden. Ohne diesen Willen gibt es keine Stadt, kein Volk, keine Zivilisation – und damit auch keine verkörperte Freiheit.

Dieser zivilisatorische Impuls steht heute beispiellosen Gefahren gegenüber. Freiheit wird in einem zügellosen Libertarismus verzerrt, der behauptet, alle anthropologischen Grenzen und jede Verbindung zur Tradition abschaffen zu können. Doch diese Hypertrophie individueller Rechte erzeugt ihr Gegenteil: Während grenzenlose Emanzipation verkündet wird, entfaltet sich eine Überwachungsgesellschaft. Man reglementiert, man beschränkt, man zensiert – und stets im Namen der Freiheit.

Die alte Maxime von Saint-Just, „keine Freiheit für die Feinde der Freiheit“, findet so ihre letzte Bestätigung: keine wirklichen Freiheiten, die in konkreten sozialen und spezifischen Gemeinschaften verwurzelt sind, für die Feinde der abstrakten und universellen Freiheit, die ideologischer und revolutionärer Natur ist.

Nie zuvor wurden Individuen mit solcher Vehemenz dazu angestachelt, ihr Recht einzufordern, sich von jeglicher Einschränkung zu befreien – durch ein System, das ihnen gleichzeitig Tag für Tag ihre konkreten Freiheiten in Denken, Reden und Handeln raubt.

Und nie zuvor wurden die politischen Freiheiten ganzer Völker derart in Frage gestellt. Jedem wird die „Freiheit“ garantiert, zu konsumieren und seine Wurzeln zu verleugnen – doch Nationen und Völkern wird die Fähigkeit abgesprochen, selbst zu entscheiden, ihr Gedächtnis und ihre Kohärenz zu bewahren und vor allem, ihre Souveränität über ihr eigenes Territorium auszuüben.

Dabei hat Europa seit jeher gewußt, wie man individuelle Freiheiten und kollektive Freiheit miteinander verbindet.
Germanische Freiheiten, städtische Freibriefe, Bauernaufstände, nationale und volktümliche Kämpfe – sie alle zeugen von jener alten Wahrheit, daß der Mensch nur innerhalb einer freien Gemeinschaft wirklich frei ist.

Dieser Geist muß Institutionen durchdringen, die dem Gemeinwohl dienen. Freiheit ist kein Solipsismus – sie ist der Wille, ein gemeinsames Schicksal zu teilen.

Diesen Weg zur Selbstverständlichkeit gilt es wiederzuentdecken. Wahre Freiheit erblüht nicht in Isolation, sondern im Vertrauen. Sie gedeiht nicht in allgemeinem Mißtrauen und ständiger Überwachung, sondern in der Verankerung gemeinsamer Normen, lebendiger Traditionen und stabiler Bindungen.

Wo Gesellschaft zerfällt, entfaltet sich Repression. Wo die Sitten stark sind, sind die Gesetze dagegen mild. Schon Aristoteles hat uns gewarnt: Tyrannei entsteht immer aus dem Bruch des Vertrauens zwischen den Bürgern.

Die Freiheit für Europäer heute neu zu bekräftigen, heißt also, sich wieder mit der Zivilisation des Vertrauens zu verbinden – gegen die Gesellschaft des Mißtrauens. Es bedeutet, der freiheitszerstörenden Anarcho-Tyrannei eine erhabene Vorstellung von Freiheit entgegenzusetzen, die auf Verantwortung und Verwurzelung beruht.

Es heißt, sich daran zu erinnern, daß Freiheit kein universelles und unbegrenztes Recht ist, sondern eine gemeinsame Pflicht; kein zielloses Umherirren eines bindungslosen Individuums, sondern die Treue eines Volkes zu sich selbst.

Die Zeit ist gekommen, mit den Illusionen einer zur Willkür verkommenen Freiheit zu brechen – einer Freiheit, die nur in den Nihilismus und das Chaos führen kann.

Das ist der Geist dieses Kolloquiums: die Völker Europas zum Erwachen anzuregen, die freiheitszerstörenden Maßnahmen anzuprangern, die zur sicherheitspolitischen Erstickung führen, und die liberal-libertären Illusionen aufzugeben, um die Bedeutung einer authentischen Freiheit wiederzuentdecken, getragen vom Atem einer Zivilisation, die sich nicht mit der sanften Knechtschaft der Märkte und Überwachungen abfindet, sondern die den Weg der Ehre eines gemeinsamen Schicksals wählt.

Informationen zur Konferenz

Samstag, 11. April 2026, von 10:00 bis 19:00 Uhr

Maison de la Chimie, 28 rue Saint-Dominique 75007 Paris

Details zum Ticketkauf folgen.

Quelle: https://www.arktosjournal.com/p/save-the-date-iliade-institute-conference