
Guillaume Faye
Der Dritte-Welt-Ismus ist eine Doktrin, sowohl von der Linken als auch von der Rechten, die behauptet, die Dritte Welt sei „ausgebeutet“ worden – und daßes ratsam sei, ihr unaufhörlich durch finanzielle und technologische Transfers zu helfen und ihre Migranten aufzunehmen.
Die Schlange, die sich selbst verschlingt
Dritte-Welt-Ismus ist wie eine Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt: Unter dem Vorwand, armen Ländern zu helfen, entzieht er sich jeder tatsächlichen Verantwortung für sie. Er zwingt diesen Ländern ein westliches Wirtschaftsmodell auf, das die lokalen Ökonomien zerstört. Das Mitleid mit der Dritten Welt gründet sich auf eine selbstanklagende Form der Wohltätigkeit.
Die angemessene Haltung gegenüber der Dritten Welt ist eine relative Gleichgültigkeit – das genaue Gegenteil des heutigen „Rechts auf Einmischung“. Europa hat keinerlei Verpflichtung gegenüber Völkern, deren Schicksal nicht das eigene ist.
Die endemische Armut, Kriege und Epidemien, die bestimmte Teile Afrikas, Asiens und Lateinamerikas heimsuchen, gehen uns nichts an. Diese Bevölkerungen sind allein verantwortlich für ihre Unfähigkeit zur Selbstverwaltung. Wir sind nicht für sie „verantwortlich“.
Der Dritten Welt die Verantwortung für ihr eigenes Schicksal zu überlassen, bedeutet, ihr die Hilfe zu verweigern.
Der überholte Begriff der „Dritten Welt“
Die Dritte Welt – ein Begriff, der in den 1960er Jahren von Alfred Sauvy geprägt wurde, um jene Länder zu bezeichnen, die weder dem westlichen noch dem sowjetischen Block angehörten und größtenteils ehemalige europäische Kolonien waren – hat ihre frühere Relevanz verloren.
Was haben Mali, Argentinien und Südkorea gemeinsam? Der Begriff „Dritte Welt“ ist zwar vage, wird aber immer noch mit „armen Ländern“ assoziiert.
Doch warum „arm“? Dritte-Weltisten argumentieren, die Länder des Nordens hätten die Dritte Welt ausgebeutet – während in Wahrheit das Gegenteil zutrifft. Europäer müssen diese Anklagen umkehren und sich von jeglicher Schuld gegenüber diesen Ländern befreien.
Formen des Parasitismus der Dritten Welt
Der Parasitismus der Dritten Welt äußert sich in folgenden Formen:
-
Direkte finanzielle Kosten – verlorene Kredite, durch Europa finanzierte Exporte, Schuldenerlass usw.
-
Technische Hilfe und Zusammenarbeit – die Kosten technologischer Transfers. Trotz massiver Hilfe hat kein afrikanisches oder arabisches Land jemals auch nur annähernd wirtschaftliche Stabilität erreicht.
-
Ausbeutung von Rohstoffen – man behauptet, Europa habe die Ressourcen des Südens ausgebeutet. Tatsächlich aber wurden diese Reserven von ausländischen Unternehmen entdeckt und erschlossen, die dafür enorme Konzessionen zahlten. Ein geopolitischer eurosibirischer Raum hätte keinerlei Bedarf an Ressourcen aus der Dritten Welt.
-
Demografischer Überschuß – die schlimmste Belastung: Überbevölkerung wird nach Europa „exportiert“, was Europa demografisch überrollt und ökonomisch wie ein Bleigewicht belastet.
Mythen und Legenden
Einer Reihe von Legenden muß widersprochen werden. Allen voran:
-
Die Legende, daß der europäische Kolonialismus – in Form von Ausbeutung und Sklaverei – eine Sünde war, für die wir auf ewig Buße tun müßten.
-
Diese These ewiger Schuld wird besonders stark von Algerien vertreten.
In Wahrheit hat der europäische Kolonialismus Europa mehr geschadet als den Kolonisierten. Er hat der Dritten Welt genützt, deren Bevölkerung er massiv anwachsen ließ – ein historischer Fehler von enormem Ausmaß, der inzwischen wie ein Bumerang auf Europa zurückfällt.
Während der Kolonialzeit lebten die Menschen in Afrika, dem Maghreb und dem Nahen Osten unter Bedingungen von Frieden, Freiheit, öffentlicher Ordnung und Wohlstand – Bedingungen, die den Verhältnissen nach der Unabhängigkeit deutlich überlegen waren. Viele, die alt genug sind, sich zu erinnern, geben dies heute offen zu.
Eine Pseudophilanthropie
Der Dritte-Welt-Ismus ist – ähnlich wie der Antirassismus – eine pseudophilanthropische Doktrin, die Europa beschuldigt und lähmt.
Obwohl trotzkistischen Ursprungs, wurde sie sogar von bestimmten „rechten” Theoretikern übernommen, die sich kulturelle und geopolitische Solidarität mit der Dritten Welt – insbesondere der arabisch-muslimischen – herbeifantasieren.
Islamophilie und Dritte-Welt-Ismus bilden eine bequeme Mixtur für jene, die wenig über den Islam, wenig über die sozioökonomische Realität der Dritten Welt wissen, aber politisch korrekt erscheinen wollen.
Die Wahrheit ist jedoch das Gegenteil: Die Dritte Welt ist keineswegs ein potenzieller Verbündeter, sondern stellt die größtmögliche Gefahr für Europa dar.
Umkehrung der Vorwürfe
Der heute zur herrschenden Ideologie gehörende Dritte-Welt-Ismus beruht auf der Annahme, die Industrieländer hätten einst die Dritte Welt geplündert – wie es die Schemata von Leninisten, Trotzkisten und Maoisten behaupten.
In Wirklichkeit aber lebt die Dritte Welt heute auf Kosten Europas. Der Süden ist es, der nun den Norden ausbeutet und kolonisiert.
Fürwahr!