Spektakuläre Funde werfen ein neues Licht auf die Geschichte der menschlichen Evolution

Die Wiege der Menschheit liegt in Afrika – das galt lange als unumstößliche Erkenntnis. Doch in den vergangenen Jahren tauchten immer mehr Knochenfunde auf, die zeitlich und räumlich nicht ins Bild passen: Forscher entdeckten in Europa zahlreiche Fossilien von frühen Vorfahren heutiger Menschenaffen, aus denen später die menschliche Evolutionslinie hervorging.

Der aufrechte Gang gelang dem Urahnen des Menschen bereits vor 11,62 Millionen Jahren – im Allgäu. Der Geowissenschaftlerin und Paläontologin an der Universität Tübingen, Prof. Madelaine Böhme und ihrem Team, gelang im Ostallgäu ein spektakulärer Fund. Versteinerte Überreste des „Danuvius guggenmosi„, der vor 11,62 Millionen Jahren lebte und sich auf zwei Beinen wie auch kletternd fortbewegen konnte.

Es gelang zum ersten Mal, mehrere funktionell wichtige Gelenke, darunter Ellbogen, Hüfte, Knie und Sprunggelenk – in einem einzigen fossilen Skelett dieses Alters zu untersuchen. Zum Erstaunen der Forscher ähnelten einige Knochen mehr dem Menschen als dem Menschenaffen. Prof. Madelaine Böhme zählt zu den profiliertesten Paläo-Klimatologen. Ihre spektakulären Funde aus dem Ostallgäu stellen einen Meilenstein in der Paläoanthropologie dar und stellen die Evolution der Menschenaffen und des Menschen grundlegend in Frage.