Das Abendland zwischen Untergang und Neubeginn

 

 

Der Autor des Buches Francis Parker Yockey hat dieses Buch unter dem Eindruck seiner Tätigkeit bei den Kriegsverbrecherprozessen niedergeschieben. Anfang 1946 nahm er als Staatsanwalt einen Posten beim ›War Crime Tribunal‹ in Wiesbaden an, wo er sich mit Gnadengesuchen deutscher Kriegsverbrecher befaßte.

Yockey war erschüttert über den Zustand des besiegten Deutschland und empfand die Behandlung der Kriegsverbrecher als sehr ungerecht. Es entwickelten sich Konflikte mit seinen Vorgesetzten, und er wurde im November 1946 wegen Vernachlässigung seines Postens entlassen.

Er schrieb sein Hauptwerk ›Imperium im Winter 1947/48 in Brittas Bay, Irland. Vom diesem Werk wurden zunächst nur wenige Exemplare gedruckt. Das Establishment hielt es auf den ersten Blick für ein Buch, das um jeden Preis unterdrückt werden müßte. So wurde der Verfasser jahrelang beobachtet, verfolgt und schließlich am 6. Juni 1960 verhaftet.

Man hielt ihn in verfassungswidriger Weise im Gefängnis von San Francisco fest und wollte ihn nur gegen eine Kaution von 50.000 Dollar freilassen. So wie in Sowjetrußland Systemkritiker isoliert werden, ordnete man bei einer der nachfolgenden Verhandlungen auch für Yockey die Einweisung in eine Irrenanstalt an.

Am Morgen des 17. Juni 1960 fand man Yockey tot in seiner Zelle. Sein Tod wurde als Selbstmord bezeichnet. Diese Ereignisse lenkten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Yockeys ungewöhnliches Werk ›Imperium‹, für das er sein Leben lassen mußte.

Yockeys Werk ist in seinen politischen Analysen wie in seinen Prognosen nicht nur vom großer historischer Bedeutung, sondern mit seinem Appell auch von ungewöhnlicher Aktualität.

Francis Parker Yockey wurde am 18. September 1917 in San Francisco geboren. Sein Vater verdiente sein Geld als Börsenmakler, war aber ausgebildeter Jurist. Francis Parker erstaunte seine Umwelt früh durch seine Intelligenz, sein fast photographisches Gedächtnis und seine Virtuosität als Pianist. In ihm entwickelte sich schon beizeiten das Bewußtsein, zu einer künstlerischen und intellektuellen Elite zu gehören. Seine Eltern weckten in ihm die Liebe zu Europa, die ihm sein Leben lang blieb.

Seiner Ansicht nach wird die Form des kommenden Zeitalters ein ›ethischer Sozialismus‹ sein. Ethischer Sozialismus bedeutet ein Ende der Vorherrschaft der Wirtschaft vor der Politik, wie sie den Liberalismus auszeichnet. Ethischer Sozialismus bedeutet aber keineswegs die Abschaffung des Privateigentums.

Europa wird seine inneren Differenzen überwinden. Die engstirnige Kleinstaaterei des 19. Jahrhunderts, der rückwärtsgewandte Nationalismus, gehören der Vergangenheit an. Europa muß eine politische Einheit, ein ›Imperium‹ werden.

In einer Welt von Feinden, Barbaren und Kulturverderbern, die voller Haß und Neid auf Europa starren, gibt es dazu keine Alternative.

 

 

Das 1953 in Westdeutschland veröffentlichte Buch ›Der Feind Europas‹ vertrat die Ansicht, daß die Europäer die Vereinigten Staaten und nicht die Sowjetunion als ihren größten Feind im Kalten Krieg betrachten sollten.

Das liberal-demokratische Regime Westdeutschlands verbot das Buch und vernichtete jedes Exemplar, das ihm in die Hände fiel. Nur wenige Exemplare von Yockeys deutscher Übersetzung haben überlebt.

 

 

 

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