Leger des Heils

ein deutsches Musikprojekt, gegründet um die Jahrtausendwende

 

Wir ziehen voran

 

Gedicht von

Ernst Moritz Arndt

 

Brauset, Winde! Schäume Meer!
Mir im Herzen braust es mehr;
Schlage, Unglückswetter, ein!
Muth will trotzig oben sein.

Freudig schießt er auf Gefahr,
Wie auf Raub der Sonnenaar,
Stürzt mit Wangen frisch und roth
Kühn hinein in tiefsten Tod.

O wie selig ist der Mann,
Der in Wahrheit sagen kann:
Du, Gefahr, bist meine Braut,
Treue, du mir angetraut!

O wie selig ist der Mann,
Der in Wahrheit sagen kann:
Muth, du bist mir Sonnenschein,
Muth, du bist mir edler Wein!

Wir ziehen voran.
Die ganze Zeit, unendlich weit.
Wir ziehen voran.
Der Sonne entgegen, unentwegen

Sonnenschein behält sein Licht,
Saft der Reben altet nicht:
So erlischt nicht kühner Muth,
So erbleicht nicht Heldenblut.

Will die Welt zu Scheitern geh’n,
Muth bleibt fest und ruhig steh’n;
Ja, fällt selbst der Himmel ein,
Muth wird Gott mit Göttern sein.

Wir ziehen voran.
Die ganze Zeit, unendlich weit. Wir ziehen voran.
Der Sonne entgegen, unentwegen.

 

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