Pierre Krebs

Erste Richtigstellung

Der Begriff ›multirassisch‹ ist zunächst ein täuschender Begriff; die zu Unrecht als multirassisch bezeichnete Gesellschaft ist nämlich gegenüber Rassen oder Volksgruppen, deren Beseitigung sie in der Panmixie fördert, ebensowenig tolerant, wie sie die einzelnen kulturellen Paradigmen respektiert, zu deren Schwinden sie in der egalitären, vereinheitlichenden Gußform der identitären Entwurzelung beiträgt. Diese Gesellschaft ist in Wirklichkeit vom Wesen her rassenfeindlich und kulturmörderisch aus Berufung.

(Die Beweihräucherer des Egalitarismus sind dabei, einem merkwürdigen Widerspruch zu erliegen: Zu behaupten, daß es keine Rassen gebe, und gleichzeitig für die mehrrassische Gesellschaft einzutreten, sollte unbedingt nachdenklich machen.)

Zweite Richtigstellung

Man muß ein für allemal damit aufhören, die Völker und die Kulturen im illusorischen Begriff der ›Menschheit zu abstrahieren — aus dem einfachen Grund, weil ›die Menschheit‹ ebensowenig wie ›der Mensch an sich‹ existiert. Die Menschheitist eine von verschrobenen Intellekten gemachte Voraussetzung — von Intellektuellen, die in verarmende Vereinfachungen und Verallgemeinerungen verliebt sind.

Der Reichtum der Welt besteht in der Vielzahl besonderer Menschen, deren Äußerungen man in der Wirklichkeit des organischen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Rassen, Völker oder Nationen nach Belieben beobachten kann. Rassen, Völker und Nationen sind die lebendige Verkörperung von vielgestaltigen, ethnokulturellen ›Menschheiten‹, die die Spezies Mensch ausmachen.

Joseph de Maistre, der dies als einer der ersten behauptete, bemerkte pfiffig, daß es auf der Welt keinen Menschen gebe: „Es gibt aber nun einmal keinen Mensch auf der Welt. In meinem Leben habe ich unter anderen Franzosen, Italiener, Russen gesehen. Ich weiß sogar, dank Montesquieu, daß man ein Perser sein kann; was aber den Menschen anbelangt, ist er mir noch nie begegnet“.

Die Menschheit ist eine Erfindung des europäischen Geistes.(…) Die Menschheit als biologische Einheit gibt es nicht, warnt auch Irenäus Eibl-Eibesfeldt folgerichtig.

Diejenigen, die im Namen der ›Menschheit‹ reden oder handeln, täten gut daran, vor allen ihren Unterschriftensammlungen und feierlichen Protestmärschen diese Erkenntnisse zu bedenken. Ihnen wäre dann gegenwärtig, daß die Aufrechterhaltung der Weltpolyphonie hauptsächlich abhängt von der Bewahrung der einzelnen Völker, die sie bilden, während diejenigen Ideologien, die den ethnischen Thanatos mehr oder weniger beschleunigen, sie selbstverständlich am ehesten vernichten werden!

Allen Totengräbern der Vielfalt unserer Welt muß man beharrlich entgegenhalten: Jedesmal, wenn das Leben eines Volkes bedroht ist, läuft ein Teil der lebendigen Menschheiten Gefahr, auf immer zu erlöschen — das heißt: ein in der Geschichte der Menschen unersetzbares Gedächtnis, einzigartiger Ausdruck der Kunst, der Musik, der Philosophie und der Kultur.

Dritte Richtigstellung

Es gibt keinen Menschen an sich, sondern nur Menschen, die von ihren ethnokulturellen Prägungen modelliert und in ihnen verwurzelt sind — und zwar derart, daß eine ›Rassendiagnose‹, so Nicolas Lahovary, „bis zu einem gewissen Grade ein Horoskop ist. Der Mensch und vor allem die Nationen tragen ihr Schicksal mehr in sich selbst als in den äußeren Umständen. Dieses Schicksal ist nicht so sehr historisch als vielmehr ethnologisch. Sage mir, woher du stammst, und ich werde dir sagen, was du tun wirst!“ 

Martin Heidegger richtet seinerseits die Hauptfrage an die Völker selbst, nämlich an diejenigen, die in ihrem völkischen Wesen standhaft geblieben sind — die ›erwachenden‹ —, und diejenigen, die in ihrer ›Ursprünglichkeit‹ geschwächt worden sind: die ›alternden‹: Geschichte, sagt der Philosoph, „ist nicht das Gewesene und auch nicht das Gegenwärtige — sondern das Zukünftige und unser Auftrag für dieses. Es ist die Frage, welches Volk die innere Mächtigkeit aufbringt, der großen Erprobung gewachsen zu bleiben, die aus jenem Geschehen jetzt erst heraufkommt und offenbar wird. — Es ist die Frage an die Völker nach der Ursprünglichkeit ihrer volkhaften Ordnung, nach dem Rang und der Echtheit ihres staatlichen Herrschaftswillens,  nach der Geschlossenheit ihrer geistigen Welt, nach der Gesundheit des völkischen Lebensdranges, nach der Widerstandskraft gegen den geschichtlichenVerfall“.

Pierre Vial faßt die Frage nach der Identität wie folgt zusammen: „Die Identität ist die Resultante dreier Gründungselemente im Leben eines Wesens, eines individuellen Wesens, aber auch jenes kollektiven Wesens, das ein Volk ist: die Rasse, die Kultur und der Wille.“ Sie „gründet sich primär auf einer biologischen, naturgegebenen Wirklichkeit, die das Thema einer Wissenschaft bildet, die man gemeinhin ›physische Anthropologie‹ nennt«.Diese »biologische Zugehörigkeit bedingt wiederum eine Vielzahl von Merkmalen, sowohl individuell als auf Gruppenebene. Dabei weiß der Mann auf der Straße, der trotz der Gehirnwäsche durch die Medien ein gerüttelt Maß an gesundem Menschenverstand behalten hat, daß es doch ein paar Unterschiede zwischen einem Senegalesen und einem Mann aus der Auvergne gibt. Unterschied heißt aber noch lange nicht Über- oder Unterlegenheit„.

Weil wir uns dieser unleugbaren Wirklichkeit bewußt sind, rufen wir zur Verfassung einer Charta der Völkerrechte auf, die der Erklärung der Menschenrechte völlig entgegengesetzt sein soll. Carlos Dufour fragt: „Gibt es wirklich Menschenrechte?“

Und er erläutert: „Die christlichen Theologen hatten zwar einen unsichtbaren Gott postuliert, waren aber immerhin bemüht, seine Existenz nach den damaligen Standards nachzuweisen. Die Befürworter der Menschenrechte dagegen berufen sich auf die Offenkundigkeit der Menschenrechte. Nun ist es ein linguistischer Fakt, daß es in keiner klassischen Sprache einen Ausdruck für Menschenrechte gibt. Wären solche Rechte evident wie die Sonne und das Wasser, wäre dieses sprachliche Manko ein Rätsel. Also liegt keine Offenkundigkeit vor“.

Denn die Völker existieren — im Gegensatz zu ›dem Menschen‹, der mit dem Gedanken einer nicht faßbaren Menschheit überbewertet wird. Völker sind biologisch bestimmbar, soziologisch erkennbar und geographisch lokalisierbar.

Jedes Volk äußert sich in einer ihm eigentümlichen Kultur sowie im Rhythmus eines bestimmten politischen Willens und eines bestimmten historischen Projekts.

Vierte Richtigstellung

Menschen machen Geschichte als Angehörige von Völkern, nie umgekehrt. Die Menschen — das heißt ihr Zaudern, ihre Entschlüsse, ihre Ablehnungen, ihre Forschungen, ihre Erfahrungen, ihre Stärken und Schwächen — liegen den Ereignissen der Geschichte als deren Ursache unveränderlich zugrunde.

Und die Geschichte der Welt wiederum berichtet von nichts anderem als von der Odyssee der Völker, die Geschichte gemacht haben: von polyphonischen, mannigfaltigen, einander widersprechenden Geschichtsvorgängen, wobei jede Geschichte aus der ethno-kulturellen Identität lebt, die ihr ein Gesicht verleiht, einen Geist gibt und eine Seele einflößt.

„Die Ur-Erklärung [der Geschichte] liegt meistens im Wesen des Menschen und dieses – bei allen Ereignissen, bei denen er als Mitglied einer Gruppe handelt – im Wesen seines Volkes. Und dieses wiederum hängt von der Rasse ab, die ihm seinen Stempel aufdrückt.

Umfassend gesehen ist die Geschichte nichts anderes als „eine ethnologische Geschichte, und es ist die Anthropologie, die sie am besten erhellen und deren Schlüssel liefern kann. (Lahovary)

 

Die Religion der Menschenrechte, Teil 3