Die Kroatiendeutschen waren eine deutsche Volksgruppe im Staatsgebiet des heutigen Kroatiens. Ihre Ursprünge fand die Minderheit in mittelalterlichen Bauernsiedlungen, die mit jenen der in Slowenien benachbarten Gottscheer in Verbindung standen. Wirklich große deutsche Minderheiten etablierten sich jedoch mit der Neuzeit und im Nachgang der Türkenkriege, als sich vor allem in den ländlichen Gebieten Slawoniens Donauschwaben niederließen.

Bei den Kroatiendeutschen handelt es sich um unterschiedliche Gruppen von Deutschen und Österreichern, die nach dem Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie und der Gründung des jugoslawischen Staates (Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen) in Kroatien verblieben sind und dort bis 1945 mit ca. 85.000 Angehörigen die größte Minderheit gebildet haben. Ihr Hauptsiedlungsgebiet liegt in Slawonien mit Zentrum in Osijek (Esseg). 1920 gründeten sie als eigene Interessenvertretung den „Kulturbund“, 1929 die „Partei der Deutschen“, die 1929 verboten wurde. Viele flohen 1945 aus ihrer Heimat, andere wurden vertrieben. Heute leben nach offiziellen Angaben noch etwa 3.000 Angehörige der deutschen Minderheit in Kroatien. Innerhalb der Minderheit sprechen ca. 10 % Deutsch.