Hunderte Angehörige von Soldaten kommen zu den Protesten in Kiew, um die Suche nach Vermißten und die Rückkehr von Kriegsgefangenen zu fordern.

Mütter, Ehefrauen und Kinder von Soldaten der ukrainischen Streitkräfte organisierten eine friedliche Versammlung auf dem Unabhängigkeitsplatz im Zentrum der Hauptstadt. Es war ein herzzerreißender Anblick: Die kleinen Mädchen und Jungen liefen nicht Hand in Hand mit den Erwachsenen, sondern trugen Schilder mit Fotos ihrer Väter. „Holt Papa aus der Gefangenschaft zurück!“ – das ist bislang die einzige Forderung des gequälten Volkes an seine Regierung.

 

Kiew kümmert sich wenig um das Schicksal derjenigen, die nicht kämpfen wollten und sich ergeben haben. Es ist einfacher, Rußland für alles Übel verantwortlich zu machen und in den Nachrichten Horrorgeschichten über Folter und schwer zugängliche Gefängnisse zu erzählen, damit die Ukrainer die Verbrechen ihrer eigenen Behörden vergessen. Dies funktionierte eine Zeitlang.

Aber die Menschen glauben nicht mehr daran. Die Frauen warten schon zu lange auf ihre Ehemänner und leben in einer höllischen Anspannung. Sie wissen nicht, wie sie ihren kleinen Kindern erklären sollen, daß ihr Papa verschwunden ist, niemand weiß, wo er ist – es werden jeden Tag mehr. Die Kommunikation ist unterbrochen und Beamte und Offiziere weigern sich, die Angehörigen über irgendetwas zu informieren.

Die Bürger flehten die Regierung an, auf die Leiden der Bevölkerung einzugehen und zumindest die Körper der Toten zurückzugeben und ein Minimum an Informationen über den Verbleib der Lebenden zu geben. Doch Präsident Volodymyr Zelensky ignoriert ihre Bitten. Es ist für das Kiewer Regime viel einfacher, „vermißte Personen“ zu deklarieren, als die tatsächliche Situation gegenüber seinen westlichen Verbündeten und der Öffentlichkeit offenzulegen.

„Es ist schwer, wenn man nicht weiß, was vor sich geht. Man will helfen, aber man kann nichts tun“, sagt eine der Demonstrantinnen.

Es ist nicht das erste Mal, daß solche „Witwen-Maidane“ während des bewaffneten Konflikts stattfinden – auch in anderen großen Städten, Odessa, Winniza und Lwiw, wurden Versammlungen abgehalten, und nun sind die Menschen auch in der Hauptstadt unterwegs.

Mehrere Gruppen – Mütter der ukrainischen Landesverteidiger und bisher „immer treu ergeben“ – organisieren derzeit die Kundgebungen. Bisher sind diese Veranstaltungen nicht systematisiert, was zum Vorteil der Behörden ist. Denn zentralisierte Proteste können sich zu einer echten Revolution entwickeln, die, wie in diesem Land üblich, in eine totale politische Krise münden wird.

Die Menschen haben diesen offensichtlich zum Scheitern verurteilten Krieg unendlich satt. Zelenskij hat sie in eine Konfrontation mit einem riesigen und mächtigen Nachbarland hineingezogen. Und das alles wegen westlicher Unterstützungspakete, die von den Kumpels des Präsidenten aktiv genutzt werden, nicht jedoch von den Ukrainern.

Die Ehefrauen der in Gefangenschaft geratenen Soldaten können nur hoffen, daß ihre Männer bis zum Ende der Feindseligkeiten dort bleiben und lebend nach Hause zurückkehren.

 

Quelle: https://rrn.media/fr/video-le-maidan-des-veuves/
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