Sietze Bosman

erforscht das reiche Erbe des friesischen Volkes, den Kampf um die Bewahrung seiner Kultur angesichts der Moderne und die „Skaai“-Philosophie, die versucht, den traditionellen Geist wiederzubeleben und den Ethnozentrismus zu fördern.

 

Friesland ist heute eine Provinz der Niederlande, doch ist es den Niederlanden mehr als tausend Jahre voraus. Das große Friesland oder ›Magna Frisia‹ erstreckte sich in der Blütezeit seiner Existenz vom heutigen Belgien bis zum heutigen Dänemark.

Die Friesen waren für ihren unbändigen Geist der Unabhängigkeit bekannt. Dieser Geist war so stark, daß die Friesen das in Europa übliche System des Feudalismus jahrhundertelang von sich fernhielten. Die Friesen waren ein landwirtschaftlich geprägtes Volk, das sich auch in der Seefahrt auskannte. Dies machte sie zu tüchtigen Händlern. Ihre Streifzüge in das Gebiet anderer Kulturen vermittelten den Friesen einen gewissen Internationalismus, dennoch blieben sie ihrer Kultur und ihrer Heimat treu, was sich darin zeigt, daß Friesland und die friesische Sprache bis heute erhalten geblieben sind.

Auch heute noch sind Friesen in der ganzen Welt zu finden, doch wo immer sie sich niederlassen, sind sie sich ihrer friesischen Wurzeln sehr bewußt. Heute weht auf vielen Bauernhöfen oder Unternehmen, die sich in friesischem Besitz befinden, die friesische Flagge neben der Nationalflagge des Landes, in dem sie ansässig sind.

Das tief verwurzelte und uralte Erbe des friesischen Volkes hallt noch immer wie ein verblaßtes Echo in der Gegenwart nach. Viele Friesen sind sich heute des stolzen Geistes der Unabhängigkeit, der ihre Vorfahren beseelte, überhaupt nicht mehr bewußt, so daß die letzten verbliebenen Reste des reichen friesischen Erbes vor allem einige oberflächliche Bräuche und der gemeinsame Gebrauch der Sprache sind, die beide durch das Joch der Modernität unter Druck geraten sind.

Es ist das große amorphe Nichts der Modernität, das alle wertvollen Traditionen und Kulturen in der westlichen Welt verschlingt. In einem lokalen Versuch, die Flamme der Tradition in meinem Volk wieder zu entfachen, habe ich eine Bewegung namens ›Skaai‹ gegründet, was friesisch für Art, Spezies, Typ, Rasse oder Familie steht. Es ist ein Versuch, eine gemeinsame Basis zu finden, um unser loses und zusammenhangloses Volk zu vereinen.

Menschen, die nur durch ihre individuellen Interessen motiviert sind, werden nicht in der Lage sein, dem täglich stärker werdenden Haß gegen Weiße und Europäer etwas entgegenzusetzen. Ein Gegenmittel ist dringend erforderlich, und ›Skaai‹ versucht, dieses zu liefern. Und da jeder kulturelle Wandel von den Ideen führender Denker beeinflußt zu sein scheint, muß ›Skaai‹ Ideen und eine eigene Philosophie vorlegen.

Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, da wir „auf den Schultern von Riesen stehen“. Die Ideen und Philosophien vieler Denker bildeten den fruchtbaren Boden, auf dem die Philosophie von ›Skaai‹ gedeihen konnte. Die Ideen sind nicht etwa neu oder ungewöhnlich, sondern der Unterschied liegt darin, daß ich versuche, die alten Philosophien an die Friesen anzupassen, denn auch wenn ihr Geist der Unabhängigkeit abgemildert wurde, so hat sich ihr Geist der Unbeugsamkeit nicht verändert. Es ist eine ziemliche Herkulesaufgabe, bei ihnen einen Wandel herbeiführen zu wollen. Doch die Philosophie, die ich durch die großartigen Schriften vergangener Denker kennengelernt habe, schreibt mir ausdrücklich vor, daß ich meinem Volk gegenüber eine Verpflichtung habe, auch wenn es nicht bereit ist, die Ideen der ›Skaai‹ zu akzeptieren. Wir müssen standhaft bleiben oder untergehen.

›Skaai‹ ist eine Bewegung, die auf einer Philosophie basiert, die sich streng an die Naturgesetze hält. Um alle Diskussionen über ablenkende Themen wie die Frage, wer die Welt wirklich beherrscht, was in den Covid-Impfstoffen steckt oder die nach den angeblichen satanischen Praktiken der Eliten, versucht ›Skaai‹, alle Überlegungen über den gerechten Verlauf des menschlichen Lebens und Verhaltens auf erste Prinzipien zu reduzieren, die auf der natürlichen Ordnung basieren, die sich aus einer holistischen Sicht der Welt ergibt.

Um der pathologischen Individualisierung der Moderne zu begegnen, müssen wir die Suche nach einer Lösung aus einer eindeutig holistischen Perspektive angehen. Der Holismus wurde erstmals von Jan van der Smuts postuliert. ›Skaai‹ folgt nicht allen Aspekten des Holismus, wie er von van der Smuts vertreten wurde, aber die zentrale Vorstellung, daß die Summe des Ganzen Eigenschaften hervorbringt, die die einzelnen Bestandteile nicht besitzen, ist die Quintessenz der Ideen der ›Skaai‹-Philosophie.

Elektronen, Neutronen und Kerne bilden zusammen Atome. Aus Atomen entsteht Materie. Richtig organisierte Materie führt zu biologischen Zellen. Zellen bilden Körper. Die Menschen bilden zusammen die Familie, die Familie das Volk und die Völker die „Menschheit“. Diese natürliche Ordnung bietet die Struktur für die Ausrichtung der Pflicht.

Im Gegensatz zur Moderne, in der der Einzelne nicht an seiner vom Eigeninteresse geleiteten Lebensausrichtung zu zweifeln braucht, muß der Einzelne im Holismus nicht an seinem Platz im Volk zweifeln, denn alle seine Pflichten und Aufgaben ergeben sich aus der natürlichen Ordnung. Der Holismus ist also grundsätzlich hierarchisch, im Gegensatz zur Monarchie des Individuums in der Moderne.

Wenn der holistische Ansatz für die Realität gültig ist, dann liegt es auf der Hand, daß die Verfolgung des Holismus in seinen Konsequenzen zur ultimativen Realität führen muß; das ist es, was ›Skaai‹  Schöpfung nennt. Die moderne Wissenschaft streitet sich darüber, ob das Universum oder die Realität aus reiner Determiniertheit oder aus reinem Zufall entstanden ist. Wenn es rein deterministisch bestimmt wäre, müßte alles, was jemals geschehen ist und alles, was geschehen wird, im Moment des Urknalls geschaffen worden sein. Der Anfang der Zeit und ihr Ende müßten auf einmal entstanden sein. In diesem Modell ist kein Platz für den freien Willen, denn es reduziert den Menschen auf einen einfachen Automaten, der nur auf vorherbestimmte Eingaben reagieren kann.

Wenn das Universum rein zufällig wäre, dann wäre die Vergangenheit von der Gegenwart und der Zukunft völlig abgekoppelt. In einem solchen Modell kann es keine kohärente Entwicklung geben, und hier zeigt sich einmal mehr, daß der freie Wille unmöglich ist, denn der Rahmen, den der Mensch benutzt, um seine Erfahrungen zu organisieren, nämlich der Kontext, der sich aus Zeit und Raum ergibt, ist nicht existent. Der menschliche Geist kann ohne Zeit und Raum nicht funktionieren, also ist auch dies kein gültiges Modell.

Chris Langan bietet eine elegante Lösung für dieses Problem. Er erklärt, daß die Schöpfung die ultimative Realität ist und daß sie im Grunde das rohe Substrat ist, auf dem die wahrnehmbare Realität aufgebaut wird. Dies geschieht durch den partizipativen Prozeß zwischen Wahrnehmendem und Wahrgenommenem. Notwendig für Langans Modell ist, daß das Substrat (ungebundene Telesis) aus winzigen Informationsprozessoren (syntaktischen Operatoren) besteht.

Diese Prozessoren reagieren nicht einfach deterministisch auf Eingaben, sondern treffen eine verständliche Entscheidung darüber, wie die Eingaben zu verarbeiten sind. Dies bedeutet, daß die Prozessoren ein Bewußtsein haben müssen. Langan liefert sogar ein überzeugendes Argument dafür, daß Intelligenz aufgrund dieses Mechanismus eine universell verteilte Eigenschaft der Realität ist.

Und so finden wir, kurz gesagt, das Prinzip des Holismus wieder, denn die Summe aller bewußten Operatoren macht die letztendliche Realität aus. Das Gewebe der Wirklichkeit ist holistisch, und alle Versuche, eine Philosophie für die Wiederbelebung des edlen Geistes der Friesen und der Europäer im allgemeinen zu formulieren, müssen den Holismus als Grundprinzip haben.

Die natürliche Ordnung, die sich aus der Natur ergibt, schreibt vor, daß der Einzelne Pflichten und Verpflichtungen gegenüber seinem Volk hat, und das Volk hat Pflichten und Verantwortlichkeiten gegenüber seinen Mitgliedern. Alle sollen mit dem Gedanken leben, daß das Volk im großen Schema der natürlichen Ordnung als Bewahrer der Kultur zu betrachten ist.

Die „Menschheit“ kann nur dann gedeihen, wenn alle verschiedenen Völker ihr eigenes Territorium haben und die Möglichkeit, das Leben nach ihrer Kultur und ihren Idealen zu gestalten. Es ist sinnlos, von einem Volk zu erwarten, daß es eine untergeordnete Stellung gegenüber der Menschheit einnimmt, solange nicht die gesamte „Menschheit“ eine gemeinsame Spiritualität teilt und lernt, sich an die natürliche Ordnung zu halten und eine asketische Lebensweise dem „Materialismus“ vorzuziehen.

Ein solches spirituelles Erwachen kann vorerst nur durch lokale Initiativen wie ›Skaai‹ erreicht werden. ›Skaai‹ strebt keinen Einfluß an, der außerhalb der Friesen und ihres Territoriums liegt. Es zielt darauf ab, durch Inspiration einen Nebeneffekt zu erzielen. Wenn es ›Skaai‹ gelingt, die traditionelle Flamme zu entfachen, dann könnte es weitere autochthone Europäer inspirieren.

Skaai‹ ist also eine ethnozentrische Philosophie, aber Ethnozentrismus ist definiert als Handeln zur Förderung der höchsten Interessen des Volkes und nicht als die voreingenommene und gefärbte Sicht der Welt, die man aufgrund der Zugehörigkeit zu seiner Kultur hat. Für ›Skaai‹ bedeutet Ethnozentrismus, daß man sich bewußt ist, daß die Ureinwohner Frieslands weiße Menschen sind. Und daß die demografische Zusammensetzung des Volkes weiß bleiben muß, damit die Friesen fortbestehen können.

Ethnozentrismus bedeutet, daß im öffentlichen Diskurs in Friesland die klare Präferenz besteht, daß friesische Kinder mit anderen friesischen Kindern aufwachsen und schließlich friesische Partner heiraten. Die Vorliebe der Friesen für ihre eigenen Kinder sollte sich in möglichst vielen Bereichen des öffentlichen Lebens widerspiegeln.

›Skaai‹ ist also durch seinen Ethnozentrismus eine Philosophie mit einer sehr ausgeprägten Orientierung auf das Lokale. Wenn materielle Güter benötigt werden, sollte man sich zuerst an das örtliche Handwerk wenden, um diesen Bedarf zu decken. Lebensmittel sollten idealerweise in unmittelbarer Nähe der lokalen Gemeinschaft angebaut werden. Es sollen keine billigen Arbeitskräfte importiert werden, die zu Niedriglöhnen arbeiten, denn das ist unter der Würde eines sittlich handelnden Volkes und widerspricht den Interessen des Volkes.

›Skaai‹ plädiert dafür, dass Friesisch die Hauptsprache in den öffentlichen Schulen sein sollte, anstatt wie bisher eine Zweitsprache zu sein. Der friesischen Jugend muß das Bewußtsein vermittelt werden, daß die Sprache eines der wichtigsten identitätsstiftenden Mittel ihrer Kultur ist und daher von größter Bedeutung.

All dies sollte nicht durch den Versuch eines unsinnigen Mandats oder einer gesetzlichen Verpflichtung geschehen, sondern durch die Kultivierung einer tiefen Liebe für die einheimische friesische Kultur. Diese Liebe wird dann den Wunsch hervorrufen, die Kultur an die nächsten Generationen weiterzugeben. Sie wird zur zweiten Natur werden.

Für die ›Skaai‹ ist Traditionalismus Ehrfurcht vor der natürlichen Ordnung, da sie die Quelle der unvergänglichen und unveränderlichen Werte ist, die den Menschen zu einer angemessenen Ausrichtung seiner Loyalitäten und Pflichten führen sollten, wenn er sich dieser Ordnung bewußt ist.

Denn es ist die Moderne, die unseren Blick trübt und die Verpflichtung des Menschen gegenüber der Natur und der natürlichen Ordnung verdunkelt. Der traditionelle Mensch muß sich von den Zwängen des Materialismus befreien. Das wird in dieser Generation nicht mehr gelingen. ›Skaai‹ ist daher zwangsläufig eine Philosophie, die auf die Zukunft ausgerichtet ist.

Wir kämpfen dafür, daß künftige Generationen bewußte Träger eines kostbaren Erbes sein können. Sie werden, wenn wir erfolgreich sind, eine starke Kultur, Moral, Identität und Tradition übernehmen. Etwas, das unsere modernen Vorfahren nicht weitergeben konnten, weil sie von den glitzernden Dingen der Modernität abgelenkt waren.

Wie schon viele Denker vor mir formuliert haben, ist die Schöpfung ganzheitlich, und die daraus resultierende Ordnung kann nicht erfunden oder entdeckt werden, sondern nur durch Beharrlichkeit und Tradition gefunden werden. Die Rettung des friesischen Volkes liegt nicht in der niederländischen Regierung oder in irgendeinem anderen äußeren Einfluß oder Faktor.

Der gerechte Weg führt nach innen, in die Anerkennung der impliziten Ordnung und des Liedes, das sie in den Herzen aller singt, sowohl in sich selbst als auch in der Welt. Der Mensch ist untrennbar mit der Ordnung verbunden, und ich hoffe, daß im  Blut der Friesen noch genügend Wille vorhanden ist, sich von allem zu befreien, was sie außerhalb der Schöpfungsordnung zu binden sucht, und in Übereinstimmung mit dieser Ordnung  zu leben.

Denn wir sind „Menschen inmitten von Ruinen“, und zum Wiederaufrichtung braucht es starke Menschen, die sich die makellose Ordnung und Pracht der Schöpfung als Ideal für den Wiederaufbau der Welt nehmen werden.

Abschließend möchte ich sagen, was ich den Menschen von ›Skaai‹ oft mitteile: Ein Leben, das nicht in der Verfolgung transzendenter Ideale und Ordnung verbracht wird, ist ein verschwendetes Leben.

 

Sietze Bosman

 

Quelle: https://arktos.com/2023/06/04/traditionalism-and-ethnocentrism-a-frisian-perspective/

 

 

Print Friendly, PDF & Email