Pierre Krebs
Die Heterogenität der Welt hängt von der Homogenität der Völker ab.
Die Prophezeiungen des indischen Vishnu Purâna lassen keinen Zweifel offen. Die Menschen von Kali Yuga maßen sich an, die Rassenunterschiede nicht mehr zur Kenntnis zu nehmen und verenden in einem furchterregenden Chaos.
Die Gebote, die das Verhalten von Ehemann und Ehefrau regeln, werden mißachtet, und die Opfergaben für die Götter werden nicht mehr dargebracht. Ohne Rücksicht auf ihre Abstammung werden die mächtigen und reichen Männer nach Belieben die Jungfrauen anderer Stämme und Kasten heiraten. (…) Wer viel Geld besitzt, wird der Herr über Menschen sein, und die edle Abstammung ist kein Grund mehr für die Herrschaft.
In diesem Zeitalter der generellen Dekadenz angelangt, sind die Prophezeiungen [Vishnu Purâna: Buch VI] verblüffend:
Aufgrund schrecklicher Entsagungen, die von den heiligen Schriften und dem Gesetz der Herrscher nicht geboten sind, werden die Kinder schon im Säuglingsalter sterben.
Alle anderen großen heiligen Texte der verschiedenen Menschheiten, die auf diesem Planeten leben, haben die Rassenvermischung als Faktor der Zersetzung erkannt und auf heftigste verurteilt, ob die der Mayas oder der Griechen, der Inder – wie oben – oder der Hebräer.
Rudolf Künast ruft dem Leser eine wichtige Ausage von Alexander Solschenizyn ins Gedächtnis. Er schreibt [Künast 1981: 296f]:
Völker, und in ihnen Eliten oder große Einzelpersönlichkeiten, haben in der Vergangenheit verschiedenartigste Kulturen entwickelt, haben Geschichte gemacht. Das Verschwinden der Nationen würde uns nicht weniger arm machen, als wenn alle Menschen einander gleichen würden mit einem Charakter, einem Geist. Die Nationen sind der Reichtum der Menschheit, ihre kollektiven Führungspersönlichkeiten, noch die geringste unter ihnen hat ihre besonderen Farben und trägt in sich eine besondere Facette des göttlichen Planes.
Und Künast fährt fort:
Zu dieser Aussage eines welterfahrenen Schriftstellers geben Völkerkunde und Völkerbiologie die wissenschaftliche Grundlage, indem sie uns die ganze Vielfalt der vorhandenen und vergangenen Völker aufzeigen und die Notwendigkeit ihrer Verschiedenheit begründen.
An dieser Stelle ergreift die berühmte Mainzer Anthropologin Ilse Schwidetzky das Wort 1950: 1]:
Der Mensch lebt in Völkern. Sie sind die Gemeinschaften, in der er als soziales Wesen hineingestellt ist, in denen oder an denen sich daher alle überindividuellen Lebensvorgänge abspielen.
Extreme Unterschiedlichkeiten zwischen den Völkern, „wie sie etwa zwischen Pygmäen und Feuerländern oder zwischen Australiern und Nordwesteuropäern bestehen“, würden sogar „in der Zoologie ohne weiteres zur Aufstellung verschiedener Arten ausreichen“ [ebd. 10] oder Unterschiedlichkeiten, die sowohl zwischen den Völkern als auch zwischen den Volksangehörigen feststellbar sind [ebd. 55]:
Individuen und Völker sind nach Körperform und Wesensart verschieden.
Unterschiedlichkeiten, die uns auf den Kompaß der Evolution führen. Denn es hat sich erwiesen: Ihre Aufhebung würde die Entwicklungsvorgänge rapid herabsetzen, und schließlich würde der Gleichheitswahn die Völker ausradieren, wie der namhafte und weltbekannte Ethologe Konrad Lorenz unermüdlich gewarnt hat. Und zwar dadurch,
daß alle Menschen aller Kulturen mit denselben Waffen kämpfen, mittels derselben Technik miteinander konkurrieren und einander auf derselben Weltbörse zu übervorteilen trachten, verliert die interkulturelle Selektion ihre schöpferische Wirkung. [Mehr noch: Lorenz hält] die verhältnismäßig festen Barrieren (…) zwischen zwei divergent sich entwickelnden Kulturkeimen (…) für alle Kulturen kennzeichnend und für ihre Höherentwicklung offenbar unentbehrlich. [Aufgrund dessen geschieht nicht zufällig] die Neigung menschlicher Kulturen zur Aufspaltung und Entwicklung in divergierender Richtung, [denn, betont der Autor von ›Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit‹, diese Unterschiede gehören zweifellos unter] die wichtigsten Faktoren, die den Menschen auf höhere Intelligenz, geistige Wendigkeit, Erfindungsgabe u.v.a. gezüchtet haben. [Daher sind es] die Verschiedenheiten der Kulturen, die für die Höherentwicklung der Menschheit maßgeblich gewesen sind [Lorenz 1973: 256f ], [abgesehen davon, daß es] im tiefsten Wesen des Menschen als des natürlichen Kulturwesens [liegt], daß er eine voll befriedigende Identifizierung nur in und mit einer Kultur zu finden vermag [ebd. 81].
Worauf beruht eine Zivilisation, wenn nicht auf einer Kultur? Und worauf beruht eine Kultur, wenn nicht auf einem anthropologischen, d. h. auf einem genetischen Fundament – man ist geneigt zu sagen: auf dem genetischen Erreger? Worauf dann beruht seit Urzeiten die indogermanische Zivilisation, wenn nicht auf demselben Bestand des anthropologischen, ethno-kulturellen Fundaments, der gemeinsamen Quelle ihrer rassisch, sprachlich und kulturell verwandten Volksgruppen? Was Asiaten, ob Chinesen, Japaner oder Koreaner und was Inder schon von Geburt her wissen, hat sich aus dem natürlichen Gedächtnis vieler Europäer verflüchtigt.