Jeune Nation

Als eines seiner Kriegsziele kündigte Wladimir Putin in seiner Ansprache vom 21. Februar 2022 an, daß er die Ukraine „entnazifizieren“ wolle, und sprach von

dem Aufstieg eines extremen Chauvinismus, der schnell die Form von aggressiver Russophobie und Neonazismus annahm. Daher die Verwicklung ukrainischer Neonazis in terroristische Banden im Nordkaukasus und ihre immer lauter werdenden territorialen Ansprüche an Rußland.

Man kann getrost davon ausgehen, daß er in der Ukraine auf die Aktivisten und Freiwilligen abzielte, die an der „Maidan-Revolution“ teilgenommen hatten und sich anschließend in politischen Bewegungen wie dem Rechten Sektor oder dem Nationalkorps und vor allem in paramilitärischen Einheiten wie „Asow“ oder „Aidar“ formierten.

Im Gegensatz zu den russischen Behauptungen erinnert man sich daran, daß bei der Gründung des „Asow-Bataillons“ durch Andrey Biletsky die Anfangsfinanzierung durch den ukrainisch-zypriotisch-israelischen Milliardär Ihor Kolomoysky oder einen anderen ukrainischen Oligarchen jüdischer Herkunft, Serhiy Taruta, sichergestellt wurde. Ebenso erinnern wir uns daran, daß Dmitro Jarosch, Führer des „Rechten Sektors“ und ehemaliger Anführer des Asow-Bataillons, am 26. Februar 2014 den israelischen Botschafter in Kiew traf, um ihm zu versichern, „daß der Rechte Sektor während und nach der ›Maidan-Revolution‹ allen [rassistischen] Phänomenen, insbesondere dem Antisemitismus, „mit allen legitimen Mitteln entgegentreten wird„.

Andererseits ist die Verflechtung dieser kleinen Welt mit der Macht in Kiew sehr real. Es ist zu beachten, daß diese paramilitärischen Bewegungen vom ukrainischen Staat direkt in die ukrainischen Streitkräfte oder die ukrainische Nationalgarde integriert wurden. Sie haben der Kiewer Macht seit 2014 weiter gedient, auch noch nach der Wahl der Marionette, die die Rolle des ukrainischen Präsidenten spielt, Wolodymyr Selenskij. Und der oben bezeichnete Dmitro Jarosch wurde am 2. November 2021 gerade zum Berater des Oberbefehlshabers der ukrainischen Streitkräfte ernannt…

Seit dieser farbenfrohen Revolution auf dem „Maidan wurden diese ukrainischen Aktivisten und Freiwilligen, die von der russischen Seite oft als „Nationalisten“ dargestellt oder als „Neonazis“ bezeichnet werden, in den Osten des Landes geschickt, um den Aufstand der Bewohner des Donbass „niederzuschlagen„. Dort machten sie sich übrigens eher durch ihre Bereitschaft bekannt und bemerkbar, der russischen Bevölkerung (in Ermangelung der Möglichkeit, dies in Moskau zu tun?) und den anderen in der Ukraine vertretenen Minderheiten, die jedoch auch Europäer sind, „die Fresse zu polieren„, als durch die Wiederbelebung der Ideale oder des Engagements von Stepan Bandera während seiner Allianz mit dem Dritten Reich ab 1941.

Wie sieht es aus? „Neonazis“ in der Ukraine? Haben wir es nicht vielmehr mit „galizischen Nationalisten“ zu tun, die in Wirklichkeit von einem zwanghaften russophoben Chauvinismus angetrieben werden, einer Art Nachahmung dessen, was Nationalismus wirklich ist?

Nationalismus setzt Nation voraus. Die Ukraine war jedoch nie eine solche. Sie ist ein ressourcenreiches Gebiet, das im Laufe der Geschichte von verschiedenen Nachbarn und Mächten begehrt und hin- und hergeschoben wurde, von den Litauern über die Polen oder Österreich-Ungarn bis hin zu den Russen.

Heute haben wir es mit einem revanchistischen Nationalismus zu tun, der versucht, sich gegen die verschiedenen Minderheiten (Polen, Ungarn, Rumänen, Griechen, Bulgaren und natürlich die größte Minderheit, die Russen) durchzusetzen, die in dem Gebiet leben, das heute als Ukraine bekannt ist und dessen heutige Grenzen nur auf ihre absurde Abgrenzung durch die Sowjets ab 1939 zurückzuführen sind.

Darüber hinaus sei daran erinnert, daß der Nationalismus Teil eines Ideals des dritten Weges ist und es absolut ausschließt, einem der beiden feindlichen Brüder, dem internationalen Kapitalismus und dem sozialistischen Internationalismus, zu dienen.

Diese galizischen Chauvinisten stellten sich jedoch in den Dienst der „Soft Power“ der Yankees gegen Rußland und erhielten dafür Finanzmittel, militärische Anweisungen und Materialien, wie sie die Vereinigten Staaten den Feinden ihrer Feinde in großem Umfang zur Verfügung stellen können. Die USA wurden zu ihren Zweckverbündeten, wobei sie etwas zu schnell vergaßen, daß der „amerikanische Freund“ die unangenehme Angewohnheit hat, seine Gefolgsleute schlimm fallen zu lassen, wenn es für sie wirklich heiß hergeht.

Man erinnere sich an die Widerstandskämpfer um Kommandant Massoud in Afghanistan, die gegen die UdSSR gehetzt wurden, an die christlichen Widerstandskämpfer im Libanon, die gegen die Palästinenser und Syrer gehetzt wurden, an die schiitischen Minderheiten im Irak, die 1991 gegen Saddam Hussein gehetzt wurden, an die kurdischen Minderheiten im Irak und später in Syrien, die gegen Baschar al-Assad oder die Türkei gehetzt wurden, und an viele andere Guerillas, die das Spiel der Yankees mitspielten und plötzlich von der CIA und dem Pentagon fallen gelassen und vergessen wurden. Vae victis…

Was würde schließlich in der Ukraine „Neonazis“ dazu bringen, sich mit Juden zu verbünden, und was würde umgekehrt Juden dazu bringen, sich mit „Neonazis“ zu verbünden?

Da es Kevin MacDonald war, der uns in seinem Buch ›Le néoconservatisme, un Mouvement Juif‹ lehrte, dem Präfix „neo“ zu mißtrauen, geben wir im Folgenden das bemerkenswerte Vorwort der französischen Version wieder, das von Philippe Baillet, einem der Intellektuellen unserer Bewegung (Gründer der Zeitschrift ›Sparta‹), verfaßt wurde. Vielleicht kann das im Fall der Neokonservativen – ursprünglich jüdische Trotzkisten, die in Wirklichkeit wenig konservativ sind (einer ihrer Vorfahren war kein Geringerer als Leo Strauss) – beobachtete Mißverständnis und ihre Allianz mit einigen amerikanischen Evangelikalen der Republikanischen Partei Licht ins Dunkel bringen.

Doch alle aufmerksamen Beobachter ahnen ohnehin, daß Wladimir Putin nicht gegen ukrainische „Neonazis“ vorgeht, sondern gegen eine Macht in Kiew, die an die amerikanischen Neokonservativen verkauft ist und galizische „Nationalisten“ als Komplizen, Opportunisten oder Manipulierte in ihren Kampf einbezieht.

Was uns von ›Jeune Nation‹ betrifft, so begrüßen wir regelmäßig ihre Hommage an ihre Vorgänger in der Galizischen Division, die für eine neue Ordnung in Europa kämpften, indem sie versuchten, den damaligen sowjetischen Ansturm zu verhindern und abzuwenden. Ein Ansturm, den die Osthälfte unseres Kontinents aufgrund des angelsächsischen Verrats trotz allem leider erlebte! Daran sollten sie sich erinnern…

Aber wir weigern uns, einer russophoben und bis zum Himmel reichenden ukrainischen Kriegstreiberei zuzustimmen, die von den Neokonservativen in Washington und den Atlantikern in Brüssel gestiftet wurde, denen es gelungen ist, die Feuer für einen neuen Krieg im Herzen des Kontinents zu entfachen.

Wie weit soll das gehen? Hören wir auf, Handlanger der Yankees zu sein, und kämpfen wir stattdessen für unsere Festung Europa!

Quelle: https://jeune-nation.com/kultur/culture/ukraine-des-neo-nazis-ou-des-neo-conservateurs