Karl Hein

Gedanken zu E. G. Kolbenheyers Aussagen über Deutschlands Zukunft

 

Der Sinn unseres Lebens, sein Zweck, unsere Aufgabe und unsere Pflicht ist es,

die Erhaltung und Entwicklung des Lebens über das eigene Leben hinaus mit letzter Kraft, der man fähig ist, durchzusetzen.

Diese strengste Weisung, die das Leben kennt, diese äußerste Gesinnung, vor der sich Gut und Böse scheiden, seit es Menschenleben gibt, ist biologisch Ethos.

Sicher hätte Kolbenheyer diese Erkenntnis heute nicht anders formuliert. Aber er hätte sie ergänzt durch Gedanken, die Wege aufzeigen, um unseren Untergang als Volk zu verhindern.

Denn „Leben an sich und in beliebiger Form ist sinnlos“
( Kolbenheyer, Bauhütte).

›Das Rettende‹ beinhaltet eine Zielvorstellung, eine Wertung, ein „wofür“, ein „wohin“.

Wenn nicht mehr eine genügend große Zahl von Menschen existiert, die für diese Wertvorstellung kämpfen will oder kann, verschwindet der Wert und ›Das Rettende‹ verliert seinen Sinn.

Unser Rettendes, d.h. Mittel, Wege, Möglichkeiten, Gelegenheiten und Gedanken unsere Wertvorstellungen wieder zur Führungsgröße bei der Gestaltung unseres Lebens, unserer Kultur, unseres Landes durchzusetzen, ist gefragt.

Das alles geschieht nicht von selbst, wird uns nicht geschenkt, kommt nicht von außen. Da hilft kein Gott und kein Glaube.

Da muß unser Wille, unsere kämpferische Haltung geweckt, gefordert, in die Tat umgesetzt werden.

Je auswegloser unsere Lage wird, desto mehr müssen wir unsere Ansprüche reduzieren. Eine hohe Differenzierung ist nur in beruhigten Zeiten am Platz. Heute gibt es, ganz wenige Grundelemente zu verteidigen und Mindesträume der Freiheit neu zu erobern.

Diese müssen von möglichst vielen Noch- Aufrechten bzw. immer zahlreicher werdenden Unzufriedenen anerkannt und mitgetragen werden können.

Eine starre Haltung mit allein selig machenden Parolen ist tödlich.

Auch bei den sonst fernstehenden oder sogar vom Grundkonsens diametral entgegengesetzten Gruppierungen gibt es Menschen, die erkennen, daß der Verfall der Grundwerte auch ihre Gemeinschaft gefährdet.

So ist z.B. vor allem im ländlichen Raum nach wie vor christliche Tradition ein Bollwerk gegen den Sumpf überspitzter liberalistischer Dekadenz. Grundauseinandersetzungen müssen zurückgestellt werden, bis es wieder lebensfähige Gemeinschaften gibt.

Verbündete zu suchen und deren Eigenarten zu tolerieren, sollte zur Selbstverständlichkeit werden.

Auch die Theorie „je schlimmer, desto besser“ ist nur bedingt richtig ohne eine genügend große Zahl körperlich halbwegs Gesunder, die geistig nicht vom Egalitarismus infiziert sind, ist auch aus einem totalen Chaos kein Neubeginn möglich.

Die geistige Ordnung unserer Wertvorstellungen beinhaltet Ehrlichkeit, Leistungswillen, Gemeinschaftssinn, Fleiß, freiwillige Unterordnung beim Werk, Wahrhaftigkeit, Treue, Liebe zur Eigenart. Sie verwirft Lüge, Faulheit, Mißgunst, Neid Verrat.

Darüber sollte man wieder offen sprechen und sich Achtung erwerben bei ehrlichen Gegnern, die ebenso vom Niedergang bedroht sind, wie wir.

Haben wir noch Zeit? Zeit genug?

Kolbenheyer formuliert in der Bauhütte:

Dort wo die innere und äußere Not sich steigert und doch die Lebensmächtigkeit gewahrt bleibt, dort lebt die fernere Zukunft.

Die fernere Zukunft wird hier klar von der „Wahrung der Lebensmächtigkeit des Volkes“ abhängig gemacht. Und gerade die ist heute gefährdet wie noch nie!

Wir – und hier sind alle gefordert, nicht nur die Geistesstreiter – müssen alles daransetzen, unser Volk der Zahl und der Zusammensetzung nach zu bewahren. Neben der Abwehr aller unsere Art negativ beeinflussenden Fremdeinflüße und -kräfte heißt das aber vor allem die Wiedererweckung eines Lebensmutes, der sich in steigenden Geburtenzahlen niederschlägt. Nicht wegen der Rentenbeiträge – die können zumindest für kürzere Zeiten auch eingebürgerte Menschen erwirtschaften – sondern weil die Erbketten nicht abreißen dürfen, die uns mit dem Urwissen unserer Vorfahren verbinden.

Deutschlands Zukunft steht auf des Messers Schneide. Der Glaube, daß seine Zukunft so sicher ist, wie das Leben selbst, trügt.

Und wer sich daran festhält, ohne den Abgrund vor dem wir stehen, sehen zu wollen, ist mitschuldig am Untergang

Deutschlands Zukunft steht auf des Messers Schneide.

Es wäre töricht, die passive Mehrheit weiter in ihrer Lethargie durch einen Glauben an eine erstrebenswerte Zukunft „die schon irgendwie kommen wird“, schlafen zu lassen.

Erweitern wir deshalb die Maxime Kolbenheyers zu einer Tat-Hilfe gegen unsere Not heute und in den nächsten Jahren.

Und leben wir danach! Täglich!

Lebe so, daß du die von deinen Eltern und Vorfahren überkommenen guten Anlagen zur vollen Entfaltung bringst und artgerecht erhältst, um sie fortentwickelt weitergeben zu können.

Handle so, daß du damit dein Bestes und Äußerstes leistest, um die Menschen-Art, aus der du stammst und deren Lebensboden, heute und in die Zukunft hinein zu erhalten.

Gib Raum der Freude in deinem Leben, lache und sei fröhlich, wenn die Sonne scheint.

Aber lache auch im Sturm und wirf der Not dein Dennoch entgegen.

Füge dem Ganzen dich ein, das dich trägt, winziger Teil du deines Volkes, mächtiger Klang du mit deinem Volk.

Erst das Bewußtsein dieser gelebten Tat gibt uns am Abend das Recht, unsere Zukunft zu träumen.

Nicht vom Brot allein,
es lebt vom Traum der Mensch.
Es ist Traum das Unsre
und stärker als die Tat,
die ihm willig nachfolgt.

Unter Völkern gewohnt
zu kämpfen, tapferes Volk,
bewahr immer einer den Traum,
und einer halte die Flamme lebendig!

(J. Weinheber)

 

Skulptur von Arno Breker

 

Karl Hein, Falken und Tauben