
Gerhard Hess
Kultgrab vom Agisterstein – Urbauschema der Arkosol-Kopfnischen-Sarkophage?

Arkosol bei den Externsteinen
Wenn die linksverwirrten Politagitateuere im Lande nüchtern urteilen könnten und nicht durch rotideologische Blockaden beschränkt wären, um beständig von „Emanzipation“ und „Frauenquoten“ zu quasseln, könnten sie akzeptieren, daß in Germanien, respektive in Deutschland, leistungsfähigen und gewillten Frauen niemals Führungswürden versagt geblieben sind, wie es die vielen Äbtissinnen unter Beweis stellten, die ja nichts anderes waren, als Leiterinnen bis zu ganz gewaltigen Wirtschaftsunternehmungen.
Man hat sich im alten Deutschland, auch nach kirchenchristlichen „Bekehrungen“, nie an den hebräisch-evangelistischen Verschrobenheiten orientiert, wie sie beispielsweise formuliert worden sind:
1. Korintherbrief des „hl.“ Paulus aus Tarsus, 14/34-35: „Die Weiber sollen schweigen in den Versammlungen, denn es ist ihnen nicht erlaubt zu reden, sondern unterwürfig zu sein, wie es auch das [jüdische] Gesetz bestimmt. Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie daheim ihre eigenen Männer fragen; denn es ist schändlich für ein Weib, in der Versammlung zu reden.“
1. Brief an Timotheus des Paulus, 2/11-13: „Ein Weib lerne in der Stille in aller Unterwürfigkeit. Ich erlaube aber einem Weibe nicht zu lehren noch über den Mann zu herrschen, sondern still soll es sein, denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva; und Adam wurde nicht betrogen, das Weib aber wurde betrogen und fiel in Übertretung.“
Mächtige, hochgeehrte deutsche Herrscherinnen

Krypta Quedlinburg
Die politische Rolle der Äbtissin war vor allem zu den Zeiten ihres Bruders und ihres Neffen stark ausgeprägt. Die Begleitung ihres Bruders nach Rom im Jahre 981 zeigt, für wie bedeutend ihre Anwesenheit zur Repräsentation der Herrschaft des ottonischen Hauses gehalten wurde. Otto III. vertraute ihr während seines zweiten Italienzugs im Jahre 997 sogar die Stellvertretung im Reich an. Ebendieser hatte der Äbtissin zuvor im Jahr 994 das Markt-, Münz- und Zollprivileg für Quedlinburg zugesichert. Dadurch machte Mathilde nicht nur mehr Einnahmen, sondern es zog auch mehr Pilger zum Marktplatz unterhalb des Stiftbergs an, sodass Quedlinburg einen wirtschaftlichen Aufstieg erfuhr. Im Jahre 998 kam die Äbtissin mit den einflußreichsten Männern des Reiches auf dem Hoftag in Derensburg zusammen, auf dem sie als Vertreterin des ottonischen Königs die Leitung der Versammlung übernahm, Ämter neu besetzte und Recht sprach. Im Hinblick auf diese Repräsentationsaufgaben, durch die Mathilde der Stadt Quedlinburg dazu verhalf, eine der bedeutendsten Städte des Reiches zu werden, wurde sie auch als domina imperialis [„Herrin des Reiches“] bezeichnet. Otto III. gab seiner Tante, in Anlehnung an den Patricius-Titel, den Titel ,matricia‘, der auf ihrer Grabinschrift gefunden werden kann. Mathilde verstarb im Februar 999 mit 44 Jahren auf dem Gipfel ihrer Macht. Nach ihrem Tod wurde sie an der Seite ihrer Großmutter in der Stiftskirche zu Quedlinburg beigesetzt.

Die beiden ersten, den Grablegungen am nächsten stehenden Säulenköpfe in der Krypta = Spiral-Irminsul und Dreiblatt-Fruchtbarkeits-Kreuz.
Zur Vorbereitung auf ihre großen Aufgaben und als eine Art Handbuch zum Herrschen widmete der erwähnte Widukind von Corvey der dreizehnjährigen Mathilde seine Sachsengeschichte („Res gestae Saxonicae“) in der er die Weisheit der jungen Frau lobt; er nennt sie darin „Gebieterin von ganz Europa“.
Wer war dieser sächsische Geschichtsschreiber Widukind, der eine der wichtigsten und meistdiskutierten Quellen zur Ottonen-Zeit schuf ? Wahrscheinlich war er aufgrund der Namensgleichheit ein Nachfahre des sächsischen Herzogs Widukind des Gegenspielers von Karl dem Frankenkönig und „Sachsenschlächters“. Widukind trat als Knabe vor 942, noch unter Abt Volkmar I., in das Benediktinerkloster Corvey ein.
Vor seiner „Sachsengeschichte“ hatte der schreibfrohe Jüngling andere Schriften verfaßt, die jedoch verlorengingen. Der Äbtissin Mathilde, der er sein Hauptwerk gewidmet hat, sah er etwa 28- bis 30-mal. Seine Darlegung der sächsischen Geschichte ist im nationalistischen Sinne getragen von der Achtung vor seinem Sachsenvolk, so daß schon angenommen werden darf, daß Herzog Widukind einer seiner stolzen Vorväter war.
Die Kenntnis, wie der schlimme Karl mit seinem gefangengesetzten Gegner Widukind verfuhr, nämlich geradso schmählich wie es in unserer Zeit die Engländer mit Rudolf Hess taten, verdanken wir den Forschungsergebnissen des Historikers Prof. Dr. Gerd Althoff, in „Der Sachsenherzog Widukind als Mönch auf der Reichenau. Ein Beitrag zur Kritik des Widukind-Mythos“, „Frühmittelalterliche Studien, Bd. 17, 1983, S. 251-79.
Vier Belege in den Verbrüderungsbüchern des Bodensee-Klosters Reichenau und dem Reichenauer Nekrolog beziehen sich ersichtlich auf den Mönch namens „Uuituchind“ und „Wituchi“, dem der Titel „mon(achus)“, also König und zu seinen Eintritt im Jahre 786 der klosterintern-ironische Zuname „dominator“ (Herrscher) beigestellt wurde. Sein Sterbetag war offenbar der 12.12. 825. Folglich wurde der große sächsische Geschichtsschreiber ca. 100 Jahre nach dem Tode seines großen Vorfahren Fürst Widukind geboren.
Wie wir hörten, gründete im Jahr 986 Äbtissin Mathilde, Tochter von Otto I. und Schwester Kaiser Ottos II., das Marienkloster auf dem Quedlinburger Münzenberg. Aufgrund des Bauernkrieges und der Reformation wurde es aufgelöst. Danach nutzte die Bevölkerung das Kloster als Steinbruch, bevor 1580 kleine Wohnhäuser auf dem einstigen Klosterareal durch Künstler und mittellose Bürger entstanden. Die damaligen Hausbewohner bauten ihre Eigenheime über den noch bestehenden Klostermauern, wobei die unter den Häusern befindlichen Klosterräume oftmals als Keller dienten. Manche Häuser stehen auf alten Gräbern.
Dank des Engagements eines Ehepaars, wurde es in unserer Zeit möglich, einige Häuser, die wesentliche Bauteile der Kirche enthielten, aufzukaufen. Eine gegründete Stiftung erfaßte die Hauskäufe und ermöglichte einen öffentlichen Zugang. Interessant sind vor allem die zahlreichen vorhandenen Kopfnischengräber, die hier gefunden wurden.
Ein Bewohner entdeckte vor wenigen Jahren ein solches Grab bei Erweiterungsarbeiten in seinem Keller. Vielleicht wollte er seinen Weinkeller vergrößern, als der Stein nachgab und ihn die Gebeine aus dem 10. Jahrhundert erschreckten. Das Skelett lag in einem Kopfnischengrab, in denen wohlhabende Personen zur damaligen Zeit beigesetzt wurden. Im linken Brustkorb des frommen Toten steckte eine Lanzenspitze; die Zeit war noch voller Heiden, die sich gegen ihre Zwangsbekehrungsbemühungen zur Wehr setzten.
Man legte die Toten damals in ein Leichentuch gewickelt in die körpergeformten Steinaushöhlungen mit extra Kopfnische. Daher auch die Bezeichnung. Als Kopfnischengräber werden solche Gräber bezeichnet, die in ihrem unteren Teil die Körperform imitieren. Die Körperform wird direkt in das anstehende Substrat eingetieft, dabei wird eine rechteckige bis trapezförmige Kopfnische durch einen Absatz von der restlichen trapezförmigen Grabgrube getrennt. Dies geschah wohl in Anlehnung an die Steinsarkophage.
Kopfnischengräber waren also nachweislich die zeitgemäße Bestattungsart wohlhabender Personen zwischen dem 10./13. Jahrhundert in Europa, nach bisherigem Forschungsstand. Es waren in Steinen gesetzte oder in Stein gehauene Gräber in Form des Umrisses eines Menschen. Ein Holzsarg diente lediglich zum Transport der Leiche zum Bestattungsplatz. Die Leiche selbst hüllte man dann nur in ein Leichentuch und bettete sie dann in das Grab. Große Steinplatten oder einfache Holzplanken überdeckten die Gräber. Der Blick des Toten sollte immer nach Osten gerichtet sein, der aufgehenden Sonne entgegen, weil die Christenheit die „Wiederkunft Christi“, am Tage des „Jüngsten Gerichtes“, natürlich aus dem Osten erwartete, geht doch das Tageslicht für die gesamte Menschheit im Osten auf. Die Frage erhebt sich, nach dem Prototyp, wo könnte das Vorbild für den Kopfnischengrabbau zu suchen und möglicherweise zu finden sein?
Der sog. „Heliand“ ist ein altsächsisches Großepos aus dem 9. Jh., von fast sechstausend (5983) stabgereimten Langzeilen über das Leben „Jesu Christi“, wie es für die kirchenchristliche Übertölpelungs-Mission unter den volksgläubig-heidnischen norddeutschen Landesbewohnern eingesetzt wurde, ein Vorgang, den man heute mit dem beschönigenden Begriff „Inkulturation“ umschreibt.
Die kirchliche Kultfigur des Juden Jeshua/Jesus wird als „Heliand“, für lat. „salvator“ (Erlöser, Heiland), beschrieben. Das Produkt ist aus den Schreibstuben der Klöster von Werden/Ruhr oder Fulda hervorgegangen. Der Text, in schwülstig-verherrlichendem Stil gehalten, versucht die orientalisch-hebräischen Geschehnisse auf altdeutsche Verhältnisse zu übertragen, um sie den Deutschen als eingängige Kost anzupreisen.
In dieser Kampf- und Umbruchsphase der Christenkirche gegen die angestammte Volksreligion, vom 9. bis zum 12. Jahrhundert, mußte die fränkische Staatskirche, auch die vatikanische Romkirche, manche synkretistische Anleihen aufnehmen, um auch das einfache Volk zu gewinnen.
Das geschah, indem sie vertraute altgläubige Vorstellungen, Bilder, Zeichen und Brauchtümer entdämonisierte und sich selbst als Kirchengut aneignete. Das was uns Heutigen als selbstverständlich gilt, galt damals für die Mehrheit der Menschen nichts weniger als verschroben und ein geistiger Vergewaltigungsakt, genauso wie die vorausgegangenen blutrünstigen Niederschlagungen und Unterjochungen des Volkswillens durch die von den Christenmönchen gutgeheißenen Bluttaten, wie das „Blutgericht zu Cannstatt“ (746), „Blutgericht von Verden“ (782), „Stellinga-Gericht“ (845), „Rachegericht“ nach der Schlacht am Welfesholz (1115), wo die Kurie den für Kaiser Heinrich V. gefallenen Kämpfern das „christliche Begräbnis“ verweigerte, um sie auf Dauer „unselig zu machen“.
Beim Stellinga-Aufstand wie beim Aufstand der Sachsen gegen Heinrich V. – nur unter sich verkehrenden politischen Voraussetzungen – ging es zum Gutteil um die Rückerstattung der verlorenen heidnischen Freiheitsrechte.
Sächsische Wiedererhebung und Restauration in Ottonischer Zeit
Dann geschah aber etwas völlig Neues. Nach dem Tode von Franken-Kaiser Karl, im Jahre 814, und dem seines Sohnes Ludwig I. (genannt „Ludwig der Fromme“), im Jahre 840, zerbrach das von Karl zusammengeraffte Karolingerreich in drei Teile, was mit dem „Vertrag von Verdun“ (843) besiegelt wurde.
Im Jahre 919 beriefen die sog. „ostfränkischen“ respektive deutschen Fürsten, den Sachsen Heinrich I. zum deutschen König. Als er im Jahre 936 starb, ging die deutsche Königswürde auf Sohn Otto I. „der Große“ über. Der stellte sich nach außen zwar in die Fußstapfen der karolingischen Staatstraditionen, schon deshalb, um im politischen Ränkespiel möglichst keiner Rechte verlustig zu gehen, doch dahinter erhob sich der – zumindest im Geiste der sächsischen Bevölkerung und einem Teil der Edelinge – ein altsächsischer, jetzt Ottonischer-Stolz, aus dem Triumphbewußtsein, nun doch über die vormals eingedrungenen fränkischen Imperialisten obsiegt zu haben.
In Widukind von Corveys „Sachsengeschichte“ (967/968) kam das zum Ausdruck. Besonders aber schon nach dem triumphalen Sieg Ottos I. auf dem Augsburger Lechfeld, am 10. August 955, als die hunnisch-ungarischen Räuberhorden dauerhaft vertrieben werden konnten und damit eine Gefahr für den Reichsbestand gebannt schien, stieg das Selbstbewußtsein der Sachsen und der übrigen Deutschen beträchtlich.
Die Sachsen trugen ihre Häupter wieder höher, sie waren kein schmählich niedergeworfenes Volk mehr, sie hatten sich als die Stärkeren erwiesen, sie durften sich damit auch wieder zu ihrer vorchristlichen Geschichte bekennen. Zu dieser gehörten die Heldentaten der Väter und alle die volksgläubigen Symbolismen die den verehrten Vorfahren so viel bedeutet hatten, daß sie dafür lieber in den Tod und in die Verbannung gegangen waren, als sie zu verraten und von ihnen zu lassen. Sie erfuhren in Ottonischer Zeit eine liebevolle Rückbesinnung, eine Restauration, allerdings durch den verunschärfenden, distanzierenden Filter einer Grenzziehung seitens der gefestigten Staatskirche, die eine echte und offen hervortretende Wiederbelebung und Wiedererhebung heidnischer Parteiungen nicht zuließ. Von dem was im verborgenen Untergrund diesbezüglich geschah, schweigen die Quellen.
Irminsul-Darstellungen im Fundgut
Agisterstein-Externstein-Fragestellungen
Was ist das ältere Heiligtum, das Orpheus-Grab oder der Agisterstein?
Heute hat sich unser Blickwinkel stark erweitert, über die argumentativen Engpässe in der Beweisführung der 30er Jahre des XX. Jahrhunderts, daß der Agisterstein ein altgläubiges Heiligtum darstellt, sind wir hinausgeschritten, insbesondere mit dem Wissen um den ca. 4.000 Jahre alten sog. Orpheus-Grab-Komplex im südbulgarischen Tatul, wo die alte Thraker-Kultur zuhause war.
Das Arkosol-Kopfnischengab vom Agisterstein hat damit ein Parallelstück gefunden, das die Frage hervorruft, welche der beiden Anlagen die ältere ist, welche hat die andere initiiert, ist dazu der Impuls vom Norden her, oder vom Süden aus ergangen? Die großen Impulse vermittelnden Wanderbewegungen der europäischen Völker pflegten von den kälteren in die wärmeren südlichen Siedlungsregionen zu ergehen und nicht umgekehrt, allerdings müßten die klimatischen Verhältnisse der in Frage kommenden Zeitläufe von den Fachwissenschaften erörtert werden. Der „neolithischen Revolution“ lag nicht die Nordwanderung von ethnisch gesonderten Wissensträgern zugrunde, wie es bei den „Seevölkerstürmen“ und der „Dorischen Wanderung“ war, vielmehr handelte es sich um einen sukzessiven Informationstransfer.

Arkosol-Gräber von Tatul und vom Agisterstein. – Es mutet geradezu lächerlich an, zu glauben, eine „Nachbildung des Grab-Christi“ hätten kirchlich beauftragte Steinmetze des Hochmittelalters so schnuddelig herrichten dürfen, dass nicht einmal der Rundbogen von gleichmäßiger Exaktheit war. Zumindest wäre eine zierlichere Ausführung in Auftrag gegeben worden.
Der Felsenkomplex Tatul war eine Kultstätte der Thraker, die erst in den 60er des vergangenen Jahrhunderts entdeckt wurde. Zdravko Dimitrov vom archäologischen Museum in Sofia gibt an: „Wir haben drei Jahre in Tatul geforscht, und die große Überraschung ist, dass wir Funde aus insgesamt sieben durchgehenden Epochen gemacht haben.“
Die erste Epoche ist die Kupferzeit von 3.800-3.500 v.0. Hinweise auf Wohn- oder andere Gebäude aus dieser Zeit sind gefunden worden. Die Fundstücke aus dieser Zeit sind um 1.500 Jahre älter als die ägyptischen Pyramiden. Doch stammt nicht die Kultstätte selbst aus dieser Zeit, sondern Reste von Gebäuden und Gefäßen. Sie deuten darauf hin, daß es bereits vor 6.000 Jahren ein hoch entwickeltes kulturelles Leben in Tatul gegeben hat.
Von den Thrakern wurde Orpheus als Halbgott verehrt, Tatul gilt als seine mögliche letzte Ruhestätte, zumindest als Kultstätte für einen berühmten Thraker, wo Riten zelebriert und Opfer dargebracht wurden. „Der Kult für Orpheus hat eine Bedeutung für alle thrakischen Stämme, nicht nur in den Ost-Rhodopen. Und die Sagen berichten davon, daß für sie Orpheus die Verbindung zwischen den Lebendigen und den Göttern ist. Dieses Felsengrab in Tatul ist ein symbolisches Grab für Orpheus. Es stellt eine Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel dar“, soweit die Aussage eines bulgarischen Wissenschaftlers.
Diese Funde sind für die Archäologen ein Indiz, daß das Heiligtum in dieser Zeit ohne Unterbrechung genutzt wurde. In dem Felsengrab wurde 2004 eine Wurzel eines Weinstocks gefunden, deren Alter auf 3.000 Jahre bestimmt wurde. Wir dürfen demnach davon ausgehen, daß das Arkosolgrab von Tatul mindestens ein Alter von 3.000 Jahren aufweist. Nichts spräche dagegen, den Arkosol-Grabblock vom Agisterstein ebenso alt einzuschätzen.

Kopfnischengrab vom Agisterstein, ausgerichtet auf 45° NNO. – Und Kopfnischengrab aus Museum „St. Marien“ auf dem Quedlinburger Münzenberg. Dort werden mehrere Gräber gezeigt, die samt Skeletten unter einem gläsernen Fußboden liegen. Sie wurden bei Freilegung des Kirchengrundrisses entdeckt. Die junge Mathilde, einzige Tochter aus der Ehe von Kaiser Otto I. und Kaiserin Adelheit, war Äbtissin im „Stift Quedlinburg“ und gründete i.J. 986 das Kloster „St. Marien“ auf dem Münzenberg. Die dort gefundenen Kopfnischengräber sind ausgerichtet mit kirchenchristlicher Blickrichtung nach Osten.
Das Kopfnischengrab wurde Sitte unter den Vornehmen
Eine Indizien-Hypothese – Ein Denkmodell
Auch die Parawari und Ehwarte der Vorfahren hatten Zugang zur Jenseitswelt, sie wussten die Festzeiten zu erfassen, sie hatten Heilwissen, wenn auch der Herre Christ alles neu gemacht hat und die heiligen Kirchenväter so viele Papyriseiten beschrieben haben. Und manches, von dem die Großmutter erzählte, über die Meinungen der Runenmeister, der Weitgereisten, der Weisen im Sachsland, klang in einzelnen Zügen ähnlich dem, was die heutigen Männer des Gesetzes von den Kanzeln verkünden, nur war nicht so viel Hass dabei. Also mag es nicht ganz unbillig und unhold gewesen sein. Die österliche Richtung unserer Gräber aber lasst uns jedenfalls beibehalten, von dort erscheint der Erlöser sicherlich am Jüngsten Tag. Aus dem Norden kann er nicht kommen, das ist die Mitternachtsrichtung der Dämonen.