Dr. Michael Mayer

Volklich gebundene Ganzheit versus rationalen Individualismus

Das Fundament unseres Erziehungssystems ist auf der Kultur des Materialismus aufgebaut. Wie alles Wesentliche müßten aber die Ideen und Werte, die Erziehung und Bildung leiten, aus den Tiefen der Volksseele kommen. Was wir dagegen sehen, ist eine Erziehung, die von den Prinzipien der Wirtschaft geleitet wird und Zöglingen das Joch sklavischer Verwertbarkeit anlegt. Deshalb sollte das Ziel neuer Bildung lauten: Überwindung des rationalen Individualismus und Eingliederung des Nachwuchses in die Gemeinschaft durch Übernahme eines verbindlichen Weltbildes, das gleichzeitig zur Freiheit wie zur volklichen Gebundenheit führt.

Die Erziehungsziele, die heute von den meisten staatlichen und auch privaten Institutionen angestrebt werden, heißen Karriere und Konsum. In der Folge werden die, denen es gelingt, diese Stufen zu erklimmen, in die Lage versetzt, ihre gleichsam vom System hochgezüchteten Wünsche auf Kosten der Gemeinschaft zu befriedigen. Dazu müssen aber vor allem die Prämissen der Wirtschaft, also die Programme, mit denen Konsumwirklichkeit konstruiert wird, angenommen werden. Um dies zu erreichen, wird der Nachwuchs so früh wie möglich über profitorientierte Massenmedien wie Fernsehen und Zeitungen, aber auch von vielen pädagogischen Einrichtungen mit den verschiedenen Formen des Konsums und den Möglichkeiten seiner Erreichbarkeit bekannt gemacht.

Junge Menschen werden so einer dauerhaften Reizung ausgesetzt. Daß es dabei zu ›Kurzschlüssen‹ kommen kann und öfters kommt, zeigt eine enorme Zunahme von psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen: Wer nicht erfolgreich an den verschiedenen Programmen teilnimmt, ist ein Aussteiger, ein Querulant – er wird vom System selektiert. Wirkliche Bildung aber kann niemals in dieser von Profitinteressen getragenen Wechselwirkung vermittelt werden. Denn Bildung und Erziehung muß mehr sein, als die Wünsche nach einer gut bezahlten Stellung und nach teueren Gütern erst hervorzurufen und dann zu befriedigen. Vielmehr sollte der Erziehungsvorgang metaphysische Grundfunktion des Volkes und nicht rationale Gestaltung von Wirklichkeit im Sinne wirtschaftlicher Interessen sein. Es reicht eben nicht aus, tüchtig im Beruf zu sein und die Gesetze, so gut es geht, zu achten. Vielmehr muß der rationale Individualismus überwunden werden und das Gefühl einer volklich gebundenen Ganzheit wiederhergestellt werden.

Die gegenwärtige Misere unseres Bildungswesens hat ihren Ursprung im Rationalismus, der im 17. Jahrhundert zur Blüte reifte. Dieser Anschauung zufolge kann alles Wesen in der Natur auf erkennbare Gesetzmäßigkeiten zurückgeführt werden. Seine reinste Ausprägung hat der Rationalismus in der Wissenschaft und deren Anwendung auf die Technik bekommen. Mit Führung der Wirtschaft über die Ziele des Volkes hat der Rationalismus seine Gewalt auch über das Bildungswesen ausgedehnt. Jetzt arbeitet das Erziehungswesen der Wirtschaft direkt zu. Nur darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, daß die Probleme des Lebens, das heißt die von der Natur dem Menschen übertragenen Aufgaben und Pflichten nicht mit einem mathematisch-mechanistischen Denken gelöst werden. Die Prinzipien der Erziehung und der Bildung dürfen nicht ausschließlich nach praktischem Interesse gewählt werden.

Das Ziel der Erziehung ist Reife und Vollendung des Menschentums, schrieb der Pädagoge Ernst Krieck. Damit ist nicht nur die vollendete Entwicklung von Organen gemeint, sondern auch die Mündigkeit der Person in der Gemeinschaft. Die Ordnungen und Werte der Gemeinschaft sollen vom Menschen aufgenommen werden. Erziehung ist die mögliche Formung des Menschen durch die Gemeinschaft. So sind die Menschen, die unsere Gemeinschaft ausmachen, zu großen Teilen immer ein Ergebnis der jeweiligen Gesellschaftsordnung. Und diese Gesellschaft löst sich zunehmend auf, ihre Ordnung wird zerstört.

Volksgeist ist ein Prinzip des Lebens, das Ergebnis gestaltender Naturkräfte

Erziehung sollte bedeuten, daß zwischen Geburt und endgültigem Schulabschluß die Kultur eines Volkes in die Persönlichkeit eingeschmolzen und dabei der Wunsch nach Erkenntnis geweckt wird. Dazu gehören die sittliche und wissenschaftliche Ausbildung sowie die Schulung des Körpers. Auch Waffenübungen und eine diätische Ernährungsweise sollten bei der Erziehung berücksichtigt werden. Ebenso darf die musische Bildung, sowie die Seelenpflege, die in besonderer religiöser Praxis bestehen sollte, nicht vernachlässigt werden; letztlich muß eine Sprachen-, Text- und Literaturkenntnis gelehrt werden, die sich teilweise an die Errungenschaften der alten Griechen anlehnen sollte. Über allem sollte aber nicht vergessen werden, daß im Vordergrund der zu vermittelnden Erkenntnisse die Kulturleistungen des eigenen Volkes stehen. Fremdes Recht, fremde Sitte, fremder Kulturgeschmack kann dem eigenen Volk nicht aufgezwungen werden, ohne daß die eigene Kultur, das eigene Volksempfinden Schaden davontrüge.

Geschieht es dennoch, so entstellt kulturelle Entartung. Dort, wo schon Schäden durch diese Vorgänge entstanden sind, müssen sie gewissermaßen chirurgisch aus dem Volkskörper wieder herausgetrennt werden. Davon abgesehen, hat das deutsche Volk in den meisten Bereichen selbst unschätzbare Werte hervorgebracht: So gibt es keine bekannte Sprache, die solch eine enorme Formkraft hat wie das Deutsche, die Werke nicht nur von Goethe, Kant und Schiller beweisen dies.

Unschätzbar sind die Werte, die deutsche Musik, Dichtung und Philosophie hervorgebracht haben. Die unbewußte Volksseele äußert sich gerade in diesen aus ihren tiefsten Gründen heraufdrängenden Kräften. Es ist deshalb auch die Sprachform, die die Glieder eines Volkes bindet und zu einer gemeinsamen Weltanschauung führt. Wichtiges muß aus dem Körper des eigenen Volkes kommen. Ist für diesen oder jenen Bereich noch, nicht das Geeignete vorhanden, so muß man es im Inneren suchen. Übungen, Zucht, Vormachen, Lenkung und Normierung stellen die geeigneten Methoden für den Unterricht dar. Kurz gesagt, geht es um die Förderung edler Eigenschaften. Aber das ist nicht alles, denn so betrachtet, handelt es sich bei dem bisher Geschilderten um eine blutlose und damit wertlose Pädagogik: Es ist zu wenig, die Kultur eines Volkes funktional zu vermitteln; das Wollen und Sollen eines Volkes muß in die neue Pädagogik einfließen. Erziehung bedeutet auch diese Botschaft:

Dein Lebensweg ist durch die schicksalhafte volkliche Verknüpfung vorgegeben.

Dieser überpersönliche Standpunkt muß Ausgangspunkt und Ziel von Bildung sein. Es ist genau diese Denkform, die im Gegensatz zur Weltanschauung des Rationalismus steht, wie sie in der Aufklärung zum Ausdruck gekommen ist. Es reicht eben nicht, wenn Ich und Du mechanisch miteinander verbunden sind, vielmehr muß eine Wechselwirkung zwischen den Gliedern der Gesellschaft vorhanden sein. Alle müßten dem höheren Gemeinschaftssinn dadurch verpflichtet sein, daß sie mit den tieferen Sphären der Volksseele verbunden sind. Zum Volk wird ein Volk erst, wenn es von einer bestimmten Kraft durchgehend erfüllt ist, die ihm einen Stil verleiht. So hat jedes Volk seine eigene Gestalt, seinen eigenen Charakter. Diese Kraft strebt aus einem Volk hoch und versucht, den Nachwuchs zu gestalten. Ganze Zeitalter werden von diesen Kräften gebildet. Dieser beschriebene Nationalgeist ist ein Prinzip des Lebens, das Ergebnis gestaltender Naturkräfte. Zwar hat kein Volk alle wichtigen kulturellen Dinge selbst erschaffen, doch kommt es auf den Umgang mit dem Übernommenen an. So haben zum Beispiel die Chinesen, die zwar fleißig sind und lange vor uns das Papier in den Händen gehabt haben, doch keinen Menschen hervorbringen können, der Vernünftiges darauf schreibt; sie besaßen den Kompaß und unternahmen keine Forschungsreisen; sie hatten das Schießpulver und wurden von den kleinsten Völkern besiegt.

Erbliche Identität führt zur Kultur und formt die Erziehung

Diese Gedanken leiten vom Begriff der Erziehung direkt zum Begriff der im wesentlichen biologisch ererbten Identität, der Rasse. Rasse macht nicht nur die Eigenart des Volkes, sondern ebenso die des Menschen aus; sie ist unveränderbar, sie führt zur Kultur und formt die Erziehung. Rasse, das sind auch unbewußte Kräfte aus den Tiefen der Volksseele, die nach Gestaltung, nach Form suchen. Diese Kräfte lassen sich allerdings auch in andere Richtungen biegen. Alles, was eine Art magischer Form annimmt, wird für die jungen Menschen interessant, weil sie in diesem Stadium mit den Urkräften noch stärker als Erwachsene verbunden sind. An diesem Punkt setzen Programme der Wirtschaft an: Sie drängen die unbewußten Kräfte immer weiter zurück und transformieren gleichzeitig das Bewußte zu einer Art Rechenmaschine. Jetzt wird alles in Zahlen aufgelöst, um Dinge zu bewerten und in der Folge erwerben zu können. Nicht Gemeinwohl, sondern Besitzgier steht an erster Stelle. Damit wird der Nachwuchs in Ordnungen hineingezogen, deren Ziel der Profit ist. Auch die Schulen, Universitäten und andere pädagogische Einrichtungen sind von diesem ›Geist‹ ergriffen. Nahezu alle Inhalte und Methoden sind auf wirtschaftliches Wachstum und persönliche Karriere, Macht, Ruhm und Ansehen abgestellt. Auf diese Weise sind erzieherische Funktionen nicht mehr mit den Wurzeln des Volkes, sondern mit den Prämissen der Wirtschaft verflochten.

Wirkliche Freiheit würde bedeuten, die aus der Rasse stammenden zeitlosen Kräfte bewußt zu formen, sie mit einer Gestalt von wahrer Kultur zu überziehen. Erst Rasse erzeugt die entscheidenden Werte und führt die Glieder des Volkes zusammen. Dabei sollte Übereinstimmung und nicht Chaos zwischen den Volksgliedern herrschen. Deshalb werden die 14 Millionen von den angestammten Menschen im Lande mehrheitlich unerwünschten Einwanderer nicht nur für einen einheitlichen Volkscharakter zum Problem, sondern auch für die gesamte soziale Verfassung des Landes. Diese Menschen, so schreibt Krieck, die nicht zur Volksgemeinschaft gehören und eine wesensgemäß abweichende Identität haben, werden sich einer vollkommenen Angleichung und Eingliederung durch Erziehung immer widersetzen. Sie widersetzen sich aber nicht nur der Integration, wie Krieck sagt, sondern sie versuchen zwangsläufig, über ihren eigenen Rassecharakter getragen, die Kultur der Gastgeber zu beeinflussen. Auf diese Weise verändern sie die Methoden und Inhalte von Bildung, Erziehung, ja: der gesamten Kultur. Denn was bringen die fremden Völker zu uns? Tausende von Kebab- und Dönerständen (wie MacDonalds- und Burgerking-Filialen) als neue Eßkultur zu bezeichnen, zeugt höchstens von Geschmacklosigkeit; somit gleichen diese armseligen Anstrengungen, sich in einem fremden Land durch eigene Arbeit zu erhalten, eher einer plakativen Lebensstilentwertung des deutschen Volkes.

Das Ziel eines jeden Volkes, durch Erziehung und Fortpflanzung sich selbst zu erhalten, geht durch diese von andersartigen Menschen gesteuerten Prozesse verloren. Niemals werden aber Fremdstämmige im Sinne Humboldts den Geist der Nation nach der kulturellen Prägung wieder in das Herz der Gemeinschaft zurückströmen lassen. Jedes humanitäre Gerede, das diesen Sachverhalt auf den Kopf stellt, ist ein Beispiel für gelungene Umerziehung und nicht für aufrecht strebende Wissenschaft. Unsere heutigen Wissenschaften, die zu großen Teilen von wirtschaftlichen Interessen geleitet sind, geben zwar an, das Universum erkennen und bilden zu wollen, in Wahrheit jedoch vernichten sie es.

Die Hoffnung, daß Familie als Erziehungsinstanz diesem Wandel noch entgegensteuern kann, wird sich in den meisten Fällen nicht erfüllen. Auch diese Institution kann Erziehung nach volklichen Normen nicht mehr leisten. Die Familie, als traditionelle Form des Zusammenlebens, steht kurz vor der Auflösung. Wo sie sich in skurriler Form neu gründet, hat sie nicht mehr die Kraft, die Volkswerte aufzugreifen und zu vermitteln. Die Botschaft, die diese >neuen Familien< weitergeben, ist die, die sie selbst zerstört hat: Konsum! Damit ist gleichsam die Frage entschieden, welche Weltanschauung später bei unserem Nachwuchs die Haltung zu den Dingen bestimmt. Der Materialismus wird zum Raubtier an der Seele des Volkes. Was in der Folge entsteht, sind Krisen. Jede pädagogische Krise aber läßt sich deuten als eine Schwächung der volklichen Einheit.

Was ist zu tun? Erziehung, Bildung müßte sich unabhängig von äußeren, besonders von wirtschaftlichen und damit politischen Einflüssen zeigen. Sie müßte aus ihrer dienenden Stellung heraus zum Träger der dem gemeinsamen Wesen innewohnenden Kräfte werden. Sie müßte eine revolutionäre Erziehung sein, die die heutigen pathogenen Bindungen auflöst und durch neue ersetzt. Sie müßte die in den Erbanlagen tief verborgene Idee erschließen und in eine neue Formenwelt umsetzen. Sie müßte den schädlichen, von der Wirtschaft anerzogenen Individualismus auflösen und ein Bewußtsein gemeinschaftlicher Ganzheit schaffen. Nicht der Beruf, sondern die Berufung zur Gemeinschaft muß als erstes angestrebt werden. Erst diese Umsetzung volksbewußter Werte bildet das Meer und gleichsam den Himmel der neuen Kultur.

Auf diesen metaphysischen Wellen segeln unsere Kinder dann unter fachmännischer Anleitung einem neuen Horizont entgegen, einem Horizont, der nicht von Ikea und MacDonalds gemacht ist, sondern aus den Tiefen des Volkes selber stammt und die von der Natur gewollte Bestimmung darstellt. Denn nur der im Inneren der Volksseele verborgene Lebensrhythmus kann auf Dauer die Bedingungen für Erziehung und Bildung darstellen, kann die Richtung angeben, in der ein Volk sich bewegen soll. Die Wirtschaft dagegen bedient sich des Rationalismus, der wiederum die Substanz des Volkes aushöhlt.

So wie alle großen Kulturleistungen aus dem Inneren des Volkes kommen, so müßte aber auch Erziehung wieder aus diesen Quellen sprudeln. Es ist die Aufgabe aller mit Bildung und Erziehung Vertrauten, sich dieser Aufgabe und ihrer Verantwortung neu bewußt zu werden. Erst durch die Anpassung von Lebensordnungen unseres Nachwuchses an die beschriebenen Prinzipien wird die Kultur neu aufgebaut. Den jüngsten Gliedern des Volkskörpers muß ihre Aufgabe eingeimpft werden. Dabei verschwindet der Individualismus wie ein Virus, das durch Antikörper zerstört worden ist, und das Volk als transzendentale Einheit tritt wieder hervor. Mit dieser Stärkung des Volkskörpers wird auch der Einzelne stärker, weil er sich in einer unpersönlichen Einheit gebunden weiß. Dadurch bekommt die übergeordnete Idee, die in einem Volkskörper herrscht, ein Gesicht, eine realistische Entsprechung: Volksgebundene Einheit wird zur Gestalt. Das Reich der Wahrheit existiert alleine durch das Erfassen dieser Prinzipien. Deren Verwirklichung hat zur Folge, daß es keine abgeschlossene Schicht von Gebildeten und ein ›dummes Volk‹ gibt. Alle würden den Wert dieser Prinzipien erkennen und sich ihnen verpflichtet fühlen.

Die neue Pädagogik fußt auf der Ganzheit gemeinschaftlichen Bewußtseins und der Transzendenz des Volkes

Leben bedeutet mehr, als mit den Gesetzen der Physik, und der Chemie zu erklären ist. Selbst wenn alle naturwissenschaftlichen Gesetze erkannt würden, so bliebe doch das Prinzip des Lebens und damit der rassischen Gebundenheit unerkannt. Diese besondere Kraft ist eine Art transzendentales Prinzip, das zu verwirklichen Solidarität braucht, denn nur kompromißlose Einheit verwirklicht letztlich diese Prinzipien, die zu einem sittlichen Wollen und Verhalten gegenüber der eigenen und der fremden Wesensart führen. Es ist der sittliche Wille, der die Ehre der gemeinsamen Eigenart in den Vordergrund stellt. Pädagogik darf nicht nur die Vermittlung von Kultur, von Liedern, Bräuchen und wissenschaftlichen Erkenntnissen eines Volkes sein, vielmehr ist es ihre Aufgabe, diese transzendental vorhandene Einheit der wesensbegründeten Gemeinschaft durchzusetzen. Es ist das natürliche Bestreben, dem Chaos ein Ende zu bereiten und den Dingen wieder Gestalt zu geben. Um diese Prinzipien, die im Inneren des Volkskörpers leben, zu schauen, müssen den Kindern und den Jugendlichen die Augen geöffnet werden. Sie sind es, die nach Innen, in das eigene Schicksal sehen lernen müssen.

Aber nicht nur das Auge muß sehen, es ist der Verstand, der geschärft werden muß, damit er die Wahrheit im eigenen Inneren sieht. Erst das ist Schauen in höchster Potenz. Im Sinne Platos ist dies ein Blick nach Innen, ein sich Wiedererinnern an einst Gesehenes, an das Höchste. Erst dieses Schauen erzeugt die neuen Priester der Pädagogik. Sokrates schreibt über sie: Als herrliche Fürsten, an Weisheit größte, kraftdurchdrungene Männer erstehen sie, und in Zukunftszeiten nennt als heil’ge Heroen die Nachwelt einstens ihre Namen.“ Erst in dieser Anschauung wird der junge Mensch eins mit sich und seiner Natur. Dabei führt der Weg weg vom individuellen Homunkulus hin zum Gemeinschaftswesen.

Eine nach diesen Prinzipien erzogene Jugend muß allerdings gegen einen Staat bestehen, der durch seine Gesetze und Verordnungen seine Vorstellungen von Erziehung und Bildung durchsetzt. Dabei darf nicht vergessen werden, daß der Staat schon lange nicht mehr Repräsentant des Volkes ist; vielmehr stellt er die Tatsache dar, daß das Kapital sich nur über staatsförmige Strukturen repräsentieren kann. Die Wirtschaft braucht zur Vermittlung ihrer Interessen bürokratische Strukturen. Und nichts anderes ist das Parlament: ein Hilfsorgan, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen. Dabei wird der Nachwuchs zum Kanonenfutter.

Da dieser Staat also nicht die Erziehung und Bildung über Organisationen vermitteln kann, die denen des Volkes entsprechen, müssen neue Strukturen eingerichtet werden. Es muß eine innere Umgestaltung der Organisationen stattfinden, die Meinungen erzeugen. Das sind Schulen, Universitäten, Zeitungen und ähnliches. Durch Diskussionen muß die nationale Weltanschauung sinnvoll dargestellt, müssen die erkannten Prinzipien auf organisatorischer Ebene umgesetzt werden. Dann muß diese neue Weltanschauung in Form von Buchstaben in die Lehrpläne und Lehrbücher einfließen. Es darf nicht mehr überlegt werden, ob an deutschen Schulen noch deutsch gesprochen werden darf oder muß: vielmehr wird der, der nicht in der Lage ist, Deutsch zu sprechen, wieder in das Land zurückgehen müssen, aus dem er augenscheinlich stammt. Einbürgerungen können auch wieder zurückgenommen werden. Falls dies alles nicht erfolgreich ist, müssen für diese Menschen spezielle Schulen entstehen. Auf jeden Fall müssen die Bildungs- und Entwicklungswege getrennt verlaufen.

Nicht nur das Bildungsgut muß ausgelesen werden, sondern auch die, die es erhalten sollen. Der Staat und seine Träger müssen von allen Seiten durchdrungen werden, um das Volk vom Rationalismus und Individualismus zu erlösen; erweckt werden muß das Identitätsgefühl des Volkes über eine legitim erworbene und legal vollzogene Umwertung der Werte. Erst in der organischen Gemeinschaft gewinnt das Volk letztlich seine schicksalhafte Bestimmung und damit auch die Herrschaft über seinen Nachwuchs, über seine Zukunft wieder. Nur so gibt das Volk seinem Grundcharakter Ausdruck; denn inmitten aller Umwälzungen, die sich auf gesellschaftlicher Ebene vollziehen, darf nicht vergessen werden, daß die Gesetze der Natur, die auch die Rassen hervorbrachte, die einzigen Maßstäbe sind, die diesem Wandel Paroli bieten können; denn es sind eben diese Prinzipien, die deshalb von einem Gott stammen müssen, weil sie in ihrer reinen Art unveränderlich sind.

Deshalb ist jede Vermischung dieser urabgestammten Identitäten mit Entschiedenheit abzulehnen; denn wenn die Geschichte eines lehrt, dann ist es dieses: Jede Rasse, die bedenkenlos anderes Genmaterial aufnimmt, ist zwangsläufig dem Untergang geweiht. Diese Gedanken treten allerdings nur an die Auserwählten heran und werden auch nur ihnen verständlich; dem Umerzogenen müssen sie in den Ohren klingen wie eine Geschichte, die in einer fremden und auf Dauer unverständlichen Sprache geschrieben ist. Aber erst mit der Vermittlung und Umsetzung der geschilderten Prinzipien kann man das Dasein unseres Nachwuchses und unserer Nation als Leben bezeichnen, erst dann kann man einem Gott Rechenschaft über sein Tun ablegen, weil dann das Göttliche wieder selbst Mensch geworden ist. Ist dies verwirklicht, dann hat der neue Menschentypus gesiegt, sein Rufen eilt seinem Kommen bereits voran. Deshalb:

Deutschland liegt nicht hinter, sondern vor uns!

 

Eingangsbild: Zeichnung von Oskar Just, Hilde Schweiger 1937

Beitragsbilder: Holzschnitte und Radierungen von Ernst von Dombrowski