Der ausgezeichnete Jacques Hogard ist der Ansicht, daß das strategische Ziel der USA im aktuellen Krieg bereits erreicht ist: die dauerhafte Trennung Europas von Rußland und die Spaltung Europas. So ist es möglich, daß Washington nicht mehr versucht, sich weiter in den Konflikt zu verstricken. Zumal es tendenziell die Allianz zwischen Rußland und China stärkt, Länder, die die beiden größten Rivalen und Feinde der USA darstellen.

Es ist sehr richtig, daß die Teilung Europas seit mindestens 1918 ein strategisches Ziel der USA ist, mit den legendären “Wilsons 14-Punkte-Programm (Fourteen Points)“, die die europäischen Imperien zerstückelten und neue Länder unter ihrem Einfluß schufen, in Osteuropa wie Polen und die baltischen Staaten… Bis zur Zerstückelung Rußlands im Jahr 1991 und dann weiter in Mitteleuropa mit Jugoslawien, und das geht bis heute überall weiter.

Es gibt auch eine rein finanzielle Herausforderung: Die USA haben seit Jahrzehnten die fixe Idee, die russische Konkurrenz bei den Gaslieferungen an Europa auszuschalten, um ein direktes Quasi-Monopol zu erlangen (oder sie indirekt zu kontrollieren, indem sie diese Energielieferungen an befreundete Länder weitergeben und diese Länder dafür bezahlen, damit sie den USA gegenüber gefügig bleiben).

Es wurde auch klar, daß sie mit der Kontrolle über die Energieversorgung Europas auch die direkte Kontrolle über die europäische Wirtschaft erlangten: Sie erhöhen die Preise oder schaffen Engpässe, um die europäische Industrie, die mit ihnen konkurriert, massiv auszuschalten. Und das nach Belieben, ohne Verzögerung und ohne komplizierte Entscheidungen.


Außerdem wird altes Militärmaterial durch neues ersetzt, bei dem ihre Militärindustrie einen großen Teil der Einnahmen abgreifen kann, zumal die industrielle Konkurrenz in Europa durch die Energie- und Rohstoffinflation behindert wird. Der aktuelle Konflikt hat absichtlich die Erneuerung großer Bestände an europäischem Material erzwungen, zum großen Nutzen der Rüstungsindustrie, von der ein großer Teil auf die US-Industrie entfällt.

Der Vormarsch der NATO in Skandinavien ist Teil dieser Erneuerung: Die Industrie in diesen Ländern muß Material herstellen, das mit den NATO-Normen kompatibel ist. Auch wenn dies bereits fast vollständig der Fall war. Ein Teil dieses Materials wird daher direkt aus den USA bezogen. Darüber hinaus wird die NATO zusätzliche Militärausgaben erfordern, und von ihren neuen Gebieten aus wird die NATO versuchen, sich noch weiter auszudehnen. Die für die Eroberung dieser Länder freigesetzten Anstrengungen werden in die anderen zu erobernden Länder gesteckt: Lobbying, Spionage etc. Und natürlich direkte militärische Anstrengungen in den Ländern, die mit Waffengewalt erobert werden sollen.

Nicht zu vergessen ist der Hebel der Einwanderung: Die USA treiben die Einwanderung in die EU-Länder voran, indem sie den Menschenhandel finanzieren. Mit all den Problemen, die das mit sich bringt, für die Herkunftsländer, für die Migranten selbst und für die Zielländer. Und sie machen keinen Hehl daraus, daß sie unter diesen Einwanderern “die europäischen Führungskräfte von morgen” suchen und ausbilden wollen.

All diese Ziele wurden erreicht.

Aber es besteht immer die Möglichkeit, mehr zu wollen. Die NATO versucht auch, Rußland zu zerstückeln und macht daraus kein Geheimnis, indem sie über ihre NGOs Karten des zukünftigen Rußland veröffentlicht.

 

Beitragsbild: Eine Karte der Zerstörung Rußlands durch das ›Hudson-Institut‹

Nordeurasien 2023
Nach der endgültigen Zerschlagung des Moskauer Reiches durch die vollständige Auflösung der sogenannten “Russischen Föderation” und dem Aufbau unabhängiger und freier Staaten im post-russischen Raum.

 

Quelle:

telegram-Kanal

 

Print Friendly, PDF & Email