
Erwan Castel
- Vom 23. bis 27. September werden in den Gebieten Lugansk, Donezk, Saporodje und Cherson Referenden über die Rückkehr dieser historisch und identitär russischen Gebiete in die Russische Föderation abgehalten.
- Die offiziellen Ergebnisse werden am 28. oder 29. September bekannt gegeben, woraufhin die betroffenen Gebiete, darunter die Volksrepubliken Donezk und Lugansk, einen offiziellen Antrag auf Mitgliedschaft in Rußland stellen können.
- Am 30. September oder 1. Oktober kann diesem Antrag offiziell stattgegeben werden und die entsprechenden Dokumente werden im Kreml unter Beteiligung von Putin, Puschilin und Pasechnik unterzeichnet.
Das Republikanische Institut der Krim für politische und soziologische Forschung hat eine Umfrage unter der Bevölkerung in den befreiten Gebieten durchgeführt:
Diejenigen, die bereit sind, an einem Referendum über den Beitritt zu Rußland teilzunehmen :
– DPR – 86%,
– LPR – 87%,
– Region Cherson – 72%,
– Region Zaporozhye – 83%.
Diejenigen, die den Beitritt ihrer Regionen zur Russischen Föderation unterstützen:
– DVR – 94%,
– LPR – 93%,
– Region Cherson – 80%,
– Region Zaporozhye – 87%.
Dies ist der sehr nahe bevorstehende geänderte Grenzverlauf zwischen der Ukraine und Rußland.
Dieser Verlauf umfaßt von Nord nach Süd die Republiken Donezk und Lugansk, die Regionen Saporodje und Cherson, in ihren kontrollierten Gebieten und in den noch von Kiew besetzten Gebieten.
Von Seiten Moskaus
Der Vorsitzende der Duma antwortete, daß das Parlament den Prozess des Referendums unterstütze und nach dessen Abschluß den möglichen Antrag auf einen Beitritt zur Russischen Föderation prüfen werde. Dimitri Medwedew, ehemaliger Präsident der Föderation und derzeitiger stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrats, erklärte:
Die Referenden im Donbass sind nicht nur für den systemischen Schutz der Bewohner der LNR, der DNR und anderer befreiter Gebiete von großer Bedeutung, sondern auch für die Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit.
Sie verändern den Vektor der jahrzehntelangen Entwicklung Rußlands vollständig. Und nicht nur unser Land. Denn nach ihrer Durchsetzung und der Akzeptanz neuer Gebiete in Rußland wird die geopolitische Umgestaltung der Welt unumkehrbar werden.
Das Eindringen in das Territorium Rußlands ist ein Verbrechen, dessen Begehung Ihnen erlaubt, alle Kräfte der Selbstverteidigung einzusetzen. Aber es ist nicht weniger wichtig, daß nach den Verfassungsänderungen unseres Staates nicht ein einziger zukünftiger Führer Rußlands, nicht ein einziger Beamter diese Entscheidungen rückgängig machen kann.
Deshalb sind diese Volksabstimmungen in Kiew und im Westen so gefürchtet. Deshalb müssen sie durchgeführt werden.
In letzter Minute!
Präsident Wladimir Putin meldete sich am 21. September zu Wort und teilte mit, dass ein Dekret über eine Teilmobilmachung unterzeichnet wurde, das ab heute in Kraft ist und folgende Hauptpunkte umfaßt:
- Die Teilmobilmachung betrifft Reservisten (zunächst 300.000).
- Die Mobilisierten erhalten vor ihrem Einsatz eine militärische Zusatzausbildung, die die Erfahrungen aus den laufenden Sonderoperationen berücksichtigt.
- Das unmittelbare Ziel und die vollständige Befreiung des Donbass ;
- Der Rechtsstatus der Freiwilligen und Milizen im Donbass wird rasch festgelegt werden.
- im Falle einer Bedrohung der territorialen Integrität Rußlands werden alle verfügbaren Mittel eingesetzt.
Von Seiten der NATO
Auf politischer Ebene haben Washington und seine Handlanger bereits angekündigt, daß sie die eingeleiteten Referenden nicht anerkennen werden, was bei diesen Pseudo-“Demokratien”, die nur die von ihnen organisierten Referenden und unter der Bedingung anerkennen, dass die Ergebnisse ihren plutokratischen Interessen förderlich sind, nicht verwunderlich ist.
Militärisch ist das eine andere Sache, denn wenn die betroffenen Gebiete den Anschluß an Rußland beantragen und das russische Parlament dem zustimmt, bedeutet das, daß diese Regionen zum nationalen Heiligtum der Föderation gehören und folglich alle angemessenen Schutzmaßnahmen genießen, einschließlich des Schutzes, der durch die neue Doktrin für den Einsatz von Atomwaffen definiert ist, deren defensive Dimension dann für ihre Gebiete aktiviert wird.
Wenn die NATO weiterhin auf ihrer Mitkriegsführung beharrt, die sich seit einigen Monaten zu einer exponentiellen faktischen Kriegsführung entwickelt hat, wird sie keine andere Wahl haben, als offiziell in den Krieg mit Rußland einzutreten und Truppen in der Ukraine zu stationieren, zunächst im Westen (Luftabwehrschild, dann Luftwaffe) und dann schrittweise in Richtung Frontlinie bis zur ersten Konfrontation mit einer russischen Streitmacht, die den ukrainischen Vulkan in ganz Europa zum Ausbruch bringen könnte, wodurch die westliche Bevölkerung (endlich) wachgerüttelt und (hoffentlich) mit ihrer selbstmörderischen Knechtschaft konfrontiert würde!

“Brigitte, pack deine Koffer, wir ziehen um in den Bunker!”
Denn seine Gebiete in diesen noch zu befreienden Regionen wären dann “de jure” nationales russisches Territorium, das von einer feindlichen Militärmacht besetzt ist. Am 8. Juli hatte Präsident Putin erklärt, “wir haben noch nicht mit den ernsten Dingen begonnen”. Heute haben “de facto” die “ernsten Dinge” gerade erst begonnen!
Indem er wie im Februar erneut einen vorherigen politischen Prozess durchläuft, schafft Präsident Putin nicht nur die rechtliche Grundlage, auf der er ein neues, radikaleres Militärformat gegen die Ukro-Atlantiker organisieren wird, sondern bietet der NATO auch eine letzte Gelegenheit, das Handtuch zu werfen und zur gemeinsamen Vernunft zurückzukehren, bevor die Tür zu den Verhandlungen endgültig zugeschlagen und die Tür zum totalen Krieg geöffnet wird.
Was einige als “Flucht nach vorn des russischen Präsidenten” bezeichnen, ist für mich nur die tödliche Logik einer atlantischen Strategie, die vor 30 Jahren nach dem Zusammenbruch des Ostblocks begann und die Rußland durch Krisen, bewaffnete Interventionen, Staatsstreiche und militärische Konflikte in die Enge getrieben hat, so daß es seit Februar 2022 keine andere Wahl mehr hat, als den Fehdehandschuh aufzunehmen, bevor es zu spät ist. Man kann sich nicht über diese höllische Kinetik freuen, die die Völker in dieses neue globale Chaos führt, denn bevor ein neues multipolares Paradigma aufgebaut wird (was ich sehr hoffe), das die menschliche Vielfalt respektiert, müssen wir uns zuerst mit den dramatischen Folgen der kriminellen Öffnung dieser Büchse der Pandora an einem Tag im Februar…. 2014 auf dem Maidan!
Die große Unbekannte für die kommenden Wochen ist, wie stark die NATO reagieren wird, mit welchem Status und mit welchen Mitteln. Die übliche westliche Strategie, Öl ins Feuer zu gießen und über nützliche Idioten und Stellvertreter Konflikte zu entfachen, um ihre Gegner in unvermeidlichen Kettenreaktionen dazu zu bringen, die völkerrechtliche Verantwortung zu tragen, wird möglicherweise nicht ausreichen, um Kiew zu helfen. Entweder werfen die Falken in Washington das Handtuch oder sie stehen zu ihrer Strategie und erklären Moskau den Krieg, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt.
Abschließend möchte ich, auch wenn der Weg noch mit Blut und Tränen gepflastert ist, dieses Lied der Hoffnung und Freude von Natalia Kachura und Margarita Lisovina, zwei Künstlerinnen aus Donezk, die das heldenhafte Volk des Donbass verkörpern, das seit acht Jahren kämpft und leidet, um seine Freiheit und seine Rückkehr ins Mutterland zu erlangen, mit Ihnen teilen.
“Wir kehren nach Hause zurück!
Wir haben dieses Recht verteidigt!
Die Letzten, die kämpfen!
Wir gehen nach Hause!”
Quelle: http://alawata-rebellion.blogspot.com/2022/09/nous-rentrons-la-maison.html