Leitartikel der neuen Ausgabe von ›Terre & Peuple‹ Nr. 92

Ein armseliges Schauspiel: Viele Franzosen, die sich dem Kampf um die Identität verschrieben haben, befehden einander mit heftigem Haß. Die einen im Namen der Ukraine, die anderen im Namen Rußlands….. Soll man dem Juden Zelenskij oder dem Zaren Putin huldigen? Da handelt es sich doch um eine Falle, eine blutige Falle, in die wir nicht hineinschlittern wollen!

Erstens, weil wir das manichäische Denken schon immer abgelehnt haben und es immer ablehnen werden. Manichäisch denken, heißt, es gäbe einerseits das Gute, anderseits das Böse, kurzum: die Guten und die Schlechten (je nachdem, welchen Standpunkt man einnimmt, wird das Gute bzw. Böse jeweils anders geortet sein).

Diese Falle wurde 1945 gelegt und wird seitdem von denjenigen mit Erfolg benutzt, die der ganzen Welt die Vormundschaft der Yankees auferlegen möchten. Heute wie gestern fallen schwache Geister dieser Versuchung, die so alt ist wie der Semitismus, zum Opfer: Wollen Sie der Hölle entkommen und ins Paradies gehen? Dann gehorchen Sie gefälligst unserem Gesetz! Wenn nicht, werden Sie verteufelt. Ein solches Diktat ist die glatte Verneinung dessen, was seit jeher das Europäertum ausgemacht hat: der Drang nach Freiheit.

Dieser Freiheitsdrang ist aber nicht vereinbar mit dem verrückten Traum derjenigen, die uns eine ‘Weltordnung’ aufzwingen möchten, in der einer hirnlosen Menschheit Glück durch Unterwerfung garantiert wird und in der der Reichtum der Kulturen, d.h. die Vielfalt der Identitäten, rundweg geleugnet und abgelehnt wird.

Sowohl die Geschichte als die Geographie regen uns dazu an, auch tragische Ereignisse mit Mäßigung aufzufassen: Wir verweigern nämlich das Diktat der ‘Befindlichkeiten’ und des ‘Emotionellen’, das allzuoft von der Medienwelt vermittelt wird. Das wußte Dominique Venner besser als jeder andere. Seine Ansicht über die heutigen Ereignisse wäre von Nutzen, doch diejenigen, die ihn gekannt haben, wissen, was er dazu zu sagen hätte, wenn er noch lebte, nämlich daß es kriminell ist, europäisches Blut vergießen zu lassen, und zwar in Bruderkämpfen, die (wie immer) von den Feinden Europas angezettelt und geschürt werden. Das trifft vollauf für den Waffengang zwischen der Ukraine und Rußland zu, der vom Yankee-Feind herbeigewünscht und provoziert wurde.

Der ehemalige tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus hat es ganz deutlich auf den Punkt gebracht*:

Die Ukraine, die zum Spielball der NATO geworden ist, sei «nur ein Bauer auf dem Schachbrett eines übergeordneten Spiels.

Das bestätigt, was schon Zbigniew Brzezinski in seinem Buch ›Die einzige Weltmacht‹ (Originaltitel: The Grand Chessboard), 1997 schon gestand:

Die Ukraine, ein neuer und wichtiger Platz auf dem eurasischen Schachbrett, ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiges Land dazu beiträgt, Rußland zu verändern. Ohne die Ukraine hört Rußland auf, ein eurasisches Imperium zu sein. Rußland kann ohne die Ukraine immer noch den Status eines Imperiums anstreben, aber es würde dann zu einem überwiegend asiatischen imperialen Staat werden.

……Anders ausgedrückt: Rußland mit der Ukraine ist und bleibt eine Bedrohung.

Eine Bedrohung? Bedrohung für was? Für wen? Für den Weltherrschaftsanspruch der USA.

Russen und Ukrainer sind Rassenbrüder, das ist für uns Rassenbewußte (mag es gewissen Leuten recht sein oder nicht) der wichtigste Punkt. Doch diese Bruderschaft wird von diversen Machenschaften, die Washington immer bereit hält, geleugnet oder zunichtegemacht (dort in Washington ist schon der Begriff ‘Rassen-Identität’ eine Gefahr ersten Ranges, ja sogar eine Sünde, die die Bibel nicht verzeihen kann). Das alles führt uns dazu, dem perversen Spiel der Fahnenträger eines «westlichen Feldzugs» eine klare Absage zu erteilen, aber auch den Traum eines Rußlands abzuweisen, das den «patriotischen Krieg» gegen die «bösen Nazis» noch einmal inszenieren möchte….

Denn all dies ist eine Mogelpackung, ein fauler Zauber, bei dem die Europäer, die um ihre Identität besorgt sind, die großen Verlierer sein werden. Das europäische Blut ist allzu kostbar, um in Kämpfen, die nicht unsere Kämpfe sind, vergossen zu werden. Denn jenseits aller Wechselfälle um den heutigen Waffengang zwischen Ukrainern und Russen, dämmert schon am politischen Horizont ein Kampf um das Überleben der europäischen Völker herauf, ein Kampf gegen Eindringlinge jeglicher Couleur, die von islamischen Fanatikern mobilgemacht werden, um den «Roumis» (wie sie uns nennen – wörtlich: die Römer) die Diktatur einer «Religion», die unserer eigenen Weltsicht diametral entgegengesetzt ist, aufzuzwingen.

Einen solchen Imperativ sollte man nicht aus den Augen verlieren, um die ach so ‘armen’ Ukrainer zu beweinen, oder aber die Verdienste der Kosaken über den grünen Klee zu loben (die deutschen Frauen und Mädchen des Jahres 1945 könnten von solchen Verdiensten ein Lied singen….). Das hieße, als Bauer auf einem Schachbrett zu dienen, das die nächsten Jahre prägen soll und wird.

Dann ohne uns !

PIERRE VIAL

* S. Alain de Benoist, Leitartikel der Nummer 196 (Juni 2022) der hervorragenden Zeitschrift Eléments.

Quelle: https://www.terreetpeuple.com/terre-et-peuple-magazine-communaute-6/4947-nouveau-le-numero-92-de-terre-peuple-magazine-est-paru.html

 

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