Vorbemerkung:

Wir hatten eigentlich nicht vor, tagespolitische Themen auf der Thule-Seite zu erörtern, aber die Berichterstattung in den westlichen Medien über den Krieg in der Ukraine ist derart propagandistisch einseitig für die Ukraine und voller Hass und Häme gegen Rußland, daß wir für eine Klar- und Richtigstellung für nötig halten.

Ukraine: Was das Massaker von Bucha über die globalisierte Kaste aussagt

In der Ukraine haben die Bilder von Leichen auf den Straßen von Bucha die internationale Öffentlichkeit in Brand gesetzt. Sobald sie in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden, forderten zahlreiche Mitglieder der globalisierten Kaste das Äußerste, um Wladimir Putin nach diesem “Kriegsverbrechen” oder sogar “Völkermord” (um die am häufigsten verwendeten Ausdrücke zu verwenden) zu bestrafen. Das ist eine blitzschnelle Reaktion, die einige Fragen über die Fähigkeit der Kaste aufwirft, über das aktuelle Geschehen nachzudenken.

https://t.me/whitelivesmatter818

https://t.me/resterlibre

Die Bilder von Leichen in Bucha wurden am Sonntag in den sozialen Netzwerken (wie in dem oben wiedergegebenen Telegram-Feed der Neonazis) in einer Endlosschleife gezeigt.

Das ist in etwa so, als hätte die deutsche Armee, die sich 1944 aus Paris zurückzog, 400 Zivilisten in Aulnay-sous-Bois zusammengetrieben, ihnen die Hände auf dem Rücken gefesselt und sie dann in den Straßen am Flußufer erschossen. Mit dem kleinen Unterschied, daß die deutsche Armee sich auf einem erzwungenen Rückzug befand, während die russische Armee das Schlachtfeld absichtlich in ihrem eigenen Tempo verließ.

Verstörende Bilder aus der Ukraine

Wir werden auf die Umstände, die zu diesen Bildern führten, noch näher eingehen. Zunächst muß jedoch hinzugefügt werden, daß es den ukrainischen Darstellungen nicht an ausufernden Details mangelt, die einen etwas verwirrt über das Geschehene zurücklassen.

Beispielsweise fügt der berüchtigte Informationsstrang “White Lives Matter“, der offen für die Überlegenheit der weißen Rasse eintritt und von Russen nur als “Schweinen” spricht, diese nicht überprüfbaren Bilder hinzu: https://t.me/whitelivesmatter818

Wenn man der ukrainischen Propaganda glauben darf, sind die russischen Truppen also eine Ansammlung von Schweinen, die nicht nur über 400 gefangene Zivilisten kaltblütig erschossen haben, sondern auch alle Hunde der Stadt, die in einem Gang versammelt waren, der wie ein Krankenhausflur aussah.

Die ukrainische Propaganda benennt sogar die Schuldigen für diese Massaker: https://t.me/whitelivesmatter818

Die Toten in Bucha seien also durch mongoloide russische Terroristen gefallen… Im Telegram-Feed von ›Visegrad TV‹ ist ein etwas anderer Kommentar zu lesen: https://t.me/visegradtv

Es handele sich demnach (und das ist sehr präzise) um die separate 64. motorisierte Füsilierbrigade unter dem Kommando von Oberstleutnant Aslanbekovich, die in Bucha “Menschen gefoltert, vergewaltigt und getötet” habe.

›Visegrad TV‹ fügt hinzu, daß dieses multinationale” Regiment aus wilden Asiaten, Türken, Slawen, Deutschen und sogar Semiten besteht … die seit mehreren Generationen in einer formlosen neuen historischen Gemeinschaft” ohne Identität, Kultur und Rasse vermischt wurden.

Man wird sich amüsieren, wenn man sieht, wie alle westlichen Denunzianten der populistischen extremen Rechten diese Propaganda, die der Nazi-Semantik sehr ähnlich ist, übernehmen. Wir gehen jedoch davon aus, daß es sich hierbei um ein Detail handelt, das nur ein Verschwörungstheoretiker feststellen kann.

Verwirrende Chronologie der Ereignisse

Wenn es nach der globalisierten Kaste geht, werden wir also im Einklang mit der US-Diplomatie dazu angehalten, einen Quasi-Genozid anzuprangern und uns die Ermordung Wladimir Putins zu wünschen.

Die Bilder aus Bucha sind unerträglich. Das Massaker an Hunderten unbewaffneter Unschuldiger wird als unauslöschlicher Schandfleck auf Putins Regime zurückbleiben.

Europa wird keinen Waffenstillstand haben, bis er verschwindet.

https://t.co/h0TirUm1Is  – Gilles CLAVREUL (@GillesClavreul) April 3, 2022

Daß beim Anblick dieser ungeheuerlichen Bilder Empörung aufkommt, ist absolut notwendig und legitim. Daß die persönliche Verantwortung Wladimir Putins in dieser Angelegenheit noch am selben Tag, an dem die Bilder ausgestrahlt wurden, von den westlichen Stichwortgebern festgelegt wird, ist schon etwas seltsamer, während die eifrigsten Verfechter der ukrainischen Sache vor allem die Verantwortung der “Wilden” und des Multikulturalismus sehen.

Vor allem wirft die Analyse der offiziellen ukrainischen Erzählungen trotzdem viele Fragen auf. Laut dem Bürgermeister von Bucha waren die russischen Truppen am Abend des 31. März abgezogen. Zwischen dem 31. März und dem 3. April habe niemand einen Völkermord auf den Straßen der Stadt gesehen.

Der gesunde Menschenverstand, der sich hier geradezu aufdrängt, besteht also darin, auf genaue Überprüfungen des Ablaufs der Ereignisse zu warten.

Der russophobe Wirbel der Kaste

Offensichtlich ist der gesunde Menschenverstand in der Kaste nicht die am meisten verbreitete Sache der Welt, da sie uns ohne jede Spur von kritischem Denken dazu auffordert, die russische Armee, ihren ›Multikulturalismus‹ und Wladimir Putin für das Massaker von Bucha verantwortlich zu machen.

Wir sollten uns daran erinnern, daß dieselbe Kaste keinerlei Anzeichen von Mitgefühl oder Verlegenheit zeigte, als sie Bilder von russischen Gefangenen sah, die von ukrainischen Soldaten gefoltert wurden. Jetzt, da Bilder von Gräueltaten an ukrainischen Zivilisten sehr passend die Bilder von Gräueltaten ukrainischer Soldaten ersetzen, werden wir hingegen von den Großinquisitoren des Denkens heimgesucht, die überprüfen wollen, ob wir uns auch angemessen empören.

Daß es “Lager“, “Fraktionen” und “Klüngel” gibt, stört uns nicht. Was uns stört, ist, daß die Kaste von uns eine sofortige Russophobie ohne kritische Distanz verlangt, selbst angesichts einer Operation, die legitime Fragen nach ihrer Wahrhaftigkeit aufwirft.

Als ob es nicht nur ein Meinungsdelikt, sondern auch ein Empörungsdelikt gäbe.

Herrschaft der Vernunft gegen die Tyrannei der Emotion

Was wir heute unbestritten wissen, ist, daß die ukrainischen Medien Bilder von Gräueltaten an Zivilisten in Bucha verbreiten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden diese Gräueltaten begangen, nachdem die russischen Truppen in Uniform abgezogen waren. Dies schließt nicht aus, daß sie von als Zivilisten verkleideten russischen Militärs begangen wurden, aber es besteht Unklarheit über den Tathergang.

Darüber hinaus stammen die Bilder aus verschiedenen Quellen alle aus der Ukraine, und kein unabhängiger Journalist war bei den Dreharbeiten oder den Ereignissen anwesend.

Natürlich kann man der Tyrannei der Emotionen nachgeben, so wie sich das westliche Bewußtsein jahrzehntelang über das Massaker an polnischen Offizieren in Katyn im Jahr 1940 empörte. Jahrzehntelang wurde dieses Massaker den deutschen Truppen zugeschrieben … und die Geschichte hat gezeigt, dass es der russischen Armee zuzuschreiben war.

Manchmal hat die Herrschaft der Vernunft gegenüber der Tyrannei der Emotionen auch ihr Gutes. Sie erlaubt, mit ein wenig kritischer Distanz historische Fehler zu vermeiden.

Quelle: https://lecourrierdesstrateges.fr/2022/04/04/ukraine-ce-que-le-massacre-de-bucha-dit-de-la-caste-mondialisee/
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